MPS Klagetour 2012

Was geht woanders?
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Norbert von Thule
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MPS Klagetour 2012

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2012 - Öffnet die Stadttore oder wir ziehen weiter
Die Rittersleut’ ziehen weiter

Mit den alten Rittersleut’ kämpfen, mit stattlichen Hofdamen flirten, über Hofnarren lachen und bei den Künsten der Gaukler den Atem anhalten: Alles vorbei. Zumindest im Revierpark Nienhausen. Das Mittelalterliche Phantasie Spectaculum gastiert nicht mehr in Gelsenkirchen. Im letzten Jahr lockte das Festival zu Ostern noch rund 20.000 Menschen in den Nienhauser Park.
Einige Jahre lang absolvierte Veranstalter Gisbert Hiller den Saisonauftakt im April in Gelsenkirchen. „Das geht nicht mehr“, teilte er nun mit. Denn: „Durch die verschärften Auflagen seitens der Stadt ist es nicht mehr zumutbar, diese Veranstaltung noch einmal in Gelsenkirchen zu realisieren. Das Festival hätte am Samstag schon um 22 Uhr enden müssen und außerdem hätte man nur eine Bühne bespielen dürfen. Jetzt findet das Fest am 21. und 22. April in Weeze statt.

Beschwerden von Anwohnern wegen Lärm

Nein, verschärfte Auflagen habe es nicht gegeben, kommentierte Stadtsprecher Martin Schulmann den Abzug des beliebten Spektakels. Das Ende um 22 Uhr sei vom Gesetzgeber so vorgegeben.
Allerdings: Es gab im letzten Jahr, so Schulmann, einige Negativerfahrungen mit der Veranstaltung. Genauer, mit den Konzerten am Abend. Die seien lautstark bis nach Mitternacht über die Bühne gegangen. „Die Feuerwehr war bis morgens um 2 Uhr im Einsatz, musste sich um zahlreiche Betrunkene und Ohnmächtige kümmern. Zudem habe es jede menge Beschwerden von Anwohnern wegen der Lärmbelästigung gegeben: „Das ging hin bis zu Klageandrohungen.“

"Es bedarf verschärfter Sicherheitsbedingungen"

Der Veranstalter habe gegen alle möglichen Auflagen verstoßen, Verlässlichkeit sehe man hier nicht: „Und gerade nach der Loveparade-Katastrophe bedarf es verschärfter Sicherheitsbedingungen.“ Ein solches Sicherheitskonzept habe der Veranstalter nicht vorlegen wollen, deshalb habe er auch gar keinen Antrag für die Veranstaltung mehr gestellt. Wer Ritter und Burgfräulein dennoch in der Stadt erleben möchte: das Mittelalter- Festival Gaudium findet am 12. und 13. Mai im Schloss Horst statt. Eintritt frei. (Quelle: WAZ)
Veranstalter des Mittelalter-Festivals Spectaculum droht Gelsenkirchens Stadtsprecher mit Klage

Nach der Absage des Mittelalter-Festivals Spectaculum in Gelsenkirchen wirft der Veranstalter Gisbert Hiller der Stadt Gelsenkirchen und vor allem deren Sprecher "pure Geschäftsschädigung" vor. Die Aussage, er habe kein Sicherheitskonzept vorlegen wollen, sei "eine dreiste Lüge". Hiller drohte eine Klage gegen den Stadtsprecher an.

Nach dem WAZ-Bericht (s.o.) über das Mittelalterliche Phantasie Spectaculum, das 2012 nicht mehr im Gelsenkirchener Revierpark Nienhausen, sondern in Weeze stattfindet, meldete sich am Wochenende Veranstalter Gisbert Hiller mit einer Stellungnahme zu Wort.
Was Stadtsprecher Martin Schulmann behauptet habe, sei, meint er, „komplett unwahr“ und eine „pure Geschäftsschädigung“.
Hiller beruft sich unter anderem auf das Sicherheitskonzept für die Veranstaltung im vergangenen Jahr, vier Seiten stark und Seite für Seite mit dem Stempel der Stadt Gelsenkirchen versehen. Insofern sei die Aussage von Schulmann im WAZ-Bericht, „dass ich als Veranstalter kein Sicherheitskonzept vorlegen wollte, unfassbar, eine dreiste Lüge“.
Zum beklagten Lärm an den Ostertagen 2011 stellt der Organisator des Mittelalter-Festivals fest: Es habe warmes Traumwetter geherrscht, „tausende Menschen nutzten auch noch spät in der Nacht den riesigen Revierpark Nienhausen, um eigene kleine Feste im Park zu feiern“. Hunderte Menschen hätten außerhalb seines Veranstaltungsgeländes bis spät in der Nacht gegrillt und getrunken und „verursachten teilweise immense Lärmimmissionen durch den Einsatz von Radios und CD-Playern“.

"Unsere Gäste waren weder betrunken noch ohnmächtig"

Und: „Die Feuerwehr war auf unserem Veranstaltungsgelände mit Sicherheit nicht bis 2 Uhr mit unseren Gästen beschäftigt; unsere Gäste waren weder betrunken noch ohnmächtig.“ Hiller kündigte an, der Stadtsprecher werde sich „mit einer Klage durch mein Anwaltbüro konfrontiert sehen“.
Dieser Ankündigung sehe er gelassen entgegen, sagte Martin Schulmann. Konfrontiert mit den Vorwürfen sagte er am Montag, Gisbert Hiller hätte für 2012 ein neues Sicherheitskonzept erstellen müssen, weil er die Veranstaltung habe ausdehnen wollen. Der Lärm sei sehr wohl von Hillers Veranstaltung ausgegangen, bei der eine Band gespielt habe.
Grundsätzlich, so Schulmann, „endet die Beschallung bei uns um 22 Uhr“. Das gelte für alle Veranstaltungen, selbst für das Amphitheater. (Quelle: WAZ)
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Tanzmeister Denesius
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Re: MPS Klagetour 2012

Beitrag von Tanzmeister Denesius »

Es ist echt erschreckend, wie viel Kohle der immer noch mit seinem MPS macht.
Wir haben einen Namen - Wir sind Legion

Pest auf, Tod für, Heil Trigardon
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Norbert von Thule
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Re: MPS Klagetour 2012

Beitrag von Norbert von Thule »

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Norbert von Thule
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MPS-Klagetour 2012

Beitrag von Norbert von Thule »

Nächste Station

Aus dem Südkurier:
Monika Olheide hat geschrieben:
Bad Säckingen

Aus für Mittelalterfestival in Säckingen

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Bild (Archiv): Mittelalterliche Aufführungen wird es im Schlosspark weiterhin zu sehen geben.

Veranstalter kündigt an, dass das Mittelalterliche Spectaculum am 28. und 29. April und am 1. Mai das letzte dieser Art im Schlosspark sein soll. Zu hoch seien die Auflagen der Stadt.
In den vergangenen Jahren lockte es viele hundert Besucher in den Schlosspark, nun droht das Aus für das Mittelalterliche Spectaculum in Bad Säckingen. Nach 2012 soll es keine Neuauflage mehr geben teilt der Veranstalter mit und sorgt damit, zunächst im Internet, für heftige Diskussionen über die Auflagen, die der Bad Säckinger Gemeinderat im vergangenen Jahr beschlossen hatte.
Diese werden von den Veranstaltern als Gründe für ihre Entscheidung genannt. So wird von der Stadt unter anderem ein deutlich reduzierter Geräuschpegel gefordert: 70 Dezibel am Tag, 65 in den Ruhezeiten und 55 Dezibel ab 22 Uhr, führen die Veranstalter auf und nennen zum Vergleich einen Staubsauger, der 80 Dezibel laut sei. Gisbert Hiller, Produzent und Veranstalter der Reihe Mittelalterlich Phantasie Spectaculum (MPS), schreibt dazu auf der Homepage: „Diese Lärmemissionen in Säckingen 2012 sind nicht realisierbar, bei noch so viel gutem Willen nicht.“
Der Geräuschpegel ist aber nicht der einzige Kritikpunkt Hillers. Er nennt daneben begrenzte Besucherzahlen deutlich weniger als 2011, und weiterhin „zwingt man mich Dixi-Toiletten in der gesamten Umgebung […] aufzustellen.“ Des Weiteren führt er die auf 10 000 Euro erhöhte Miete für den Schlosspark für drei Tage an. Diese Pacht schließe dann allerdings schon die alljährlich erforderlichen Reparaturarbeiten an den Grünanlagen ein, wie der frühere Bürgermeister Martin Weissbrodt im Juli 2011 erklärte. Außerdem kritisiert Hiller im Internet die Äußerung eines Bad Säckinger Pfarrers, der, so schreibt es Hiller, das Event in einer Stellungnahme angeblich als „ziemlich niveaulos“ bezeichnet habe.
Für den Veranstalter sind dies genug Gründe zum Fazit zu gelangen: „Das MPS am 28. und 29. April und am 1. Mai wird damit das letzte MPS in Bad Säckingen sein, sicher!“
Im Internet ist unterdessen eine lebhafte Diskussion entbrannt. Auf Facebook bedauern viele Mittelalter-Fans und Besucher früherer Mittelalter-Events die Entscheidung der Veranstalter und kritisieren die Bad Säckinger Auflagen. Mit einer offiziellen Stellungnahme der Stadtverwaltung Bad Säckingen zum Spectaculum und den von den Veranstaltern kritisierten Auflagen wird kommende Woche gerechnet.
Karten für das MPS soll es diesmal nur im Vorverkauf geben. Diese können unter www.spectaculum.de bestellt werden. Hiller: „Wenn dann alle Karten im Vorverkauf abgesetzt sind, bleibt der Schlosspark Bad Säckingen an allen Tagen für Tagesbesucher geschlossen.“
Harald Carl Kruse hat geschrieben: MPS = Kultur,Geschichte,Tourismus = Ansehen und Geld! ӬӬ
Dieses ist meine Meinung.
Sich Geschichte und Kultur auf die Fahne zu schreiben und dann dieses mit "Füßen" zu treten ist von der Gemeinde niveaulos. Ein BUH an Gemeinderat und Kirche.
Abzocken und Auflagen = erst Bereichern und dann in der Rüchen stechen! Die Kirche glaubt, kein MPS, keine geschichtliche Wahrheit. Andere Gemeinden haben auch mittelalterliche Geschichte und diese Gemeinden reiben sich bestimmt schon im stillen die Hände um MPS zu ordern.
MPS = Kultur,Geschichte,Tourismus = Ansehen und Geld!
Peter Bosch hat geschrieben:Birnen und Äpfel ”¨”¨
”¨”¨Was bitte hat eine kommerzielle Veranstaltung bei der Lärm, Fressen und Saufen den Kommerz begünstigen (für den Veranstalter) mit der Geschichte von Säckingen zu tun?Fridlini eher.Die Kirche - hier das Münster - hatte wohl eher damit zu tun, wieviele Festbesucher ihre Notdurft ringsum um die Kirchenwinkel verrichtet hatten. Der Mesner Kreuz kann ein Lied davon singen, war er doch für die Reinigung da. Und wievielen Nachbarn wurde in die Gärten gesch****? in wieviele öffentliche Anlagen?
Den Lärm konnte man bis nach Obersäckingen hören. Die geographische Lage ist halt so. Man kann der mittelalterlichen Geschichte - so man sie kennt und deren bewußt sein will - auch besser begegnen als mit dieser Schmuddelshow. Und die übergroße Mehrzahl dieser Show der Besucher aus unserer Schweizer Nachbarschaft wird nicht besonders zu leiden haben. Billige Fressen und Saufen gib
Die äußerst dumme Bemerkung zur Attraktivität Bad Säckingens zur Nachtzeit erübrigt sich. Geht halt woanders hin.
Birgit Schwäbe hat geschrieben:Seltsam, dass es bei den MPS-Veranstaltungen in der Umgebung von Niedersachsen, die ich besuche, nicht diese Probleme gibt. Scheinbar ist das also nicht die Schuld des MPS, sondern die Schuld einiger Menschen in der Region. Mit Betonung auf EINIGE, denn die Mehrzahl der MPS Besucher ist friedlich und hält sich an gesellschaftl. Regeln.
Im Übrigen: Wer sagt denn, dass das Urinieren an die Kirche mit dem MPS zu tun hat und nicht einfach ein Zeichen des Protestes gegen eben diese Kirche ist. So, wie sie sich scheinbar beim MPS anstellt, ist diese Kirche ja wirklich extrem verstockt und ein gutes Beispiel für Gründe, warum das Christentum Mitglieder verliert.
Ich möchte niemanden verteidigen, der Gesetze bricht, mit Sicherheit nicht, aber immer die Schuld auf die Veranstalter zu schieben, ist lächerlich.
Und zum Lärm: Würden sich die Säckinger auch beschweren, wenn es eine Open Air Oper wäre? Diese sind deutlich lauter als Mittelalterbands - ich mag beide 'Szenen'. Vermutlich nicht.
Peter Bosch hat geschrieben:Seltsam nur...ӬӬ
”¨”¨...dass sich das immer beim MPS zu häufen scheint.
Peter Bosch hat geschrieben:Seltsam...
”¨”¨...dass sich das nur beim MDP zu häufen scheint.
Peter Bosch hat geschrieben:sorry ӬӬ
MPS natürlich :-)
Aus der Badischen Zeitung:
Axel Kremp hat geschrieben:
Nur noch ein Spectaculum

Das Spectaculum verlässt 2013 Bad Säckingen. Für immer. Die Veranstalter des mittelalterlichen Festivals ziehen damit die Konsequenz aus den neuen Auflagen.


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Archivfoto (Sahli): Wilde Kämpfer, edle Damen, lustige Gaukler und fröhliche Musikanten: Das Mittelalterlich Spectaculum sagt Bad Säckingen servus.

Aus und vorbei: Die Veranstalter des Mittelalterlich Phantasie Spectaculum ziehen die Konsequenzen aus den Diskussionen um ihre Veranstaltung in Bad Säckingen im vergangenen Jahr und die strenger gewordenen Auflagen. Dieses Jahr wird das Spectaculum am Wochenende rund um den 1. Mai noch im Schlosspark stattfinden; dann werden die edlen Rittersleut’, die tapferen Kämpfer, die feinen Damen, die Gaukler und das Gesindel der Stadt den Rücken zukehren. Für immer, wie die Veranstalter auf ihrer Homepage vermelden.
Kaum war die Nachricht im Netz, da entwickelte sich auf Facebook eine lebhafte Debatte. Die Liste der Einträge unter "Rettet das MPS Bad Säckingen" wurde länger und länger. Ob das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum in Bad Säckingen noch gerettet werden kann, war am Freitagnachmittag nicht zu ermitteln. Veranstalter Gisbert Hiller aus Drensteinfurt war für die Redaktion ebenso wenig erreichbar wie ein Ansprechpartner bei der Stadtverwaltung. Soll die Großveranstaltung gerettet werden, müssten sich beide Seiten aufeinander zu bewegen.
Aktuell sieht es danach nicht aus. "Säckingen wird in diesem Jahr definitiv zum letzten Male durchgeführt, Säckingen ist unter diesen Umständen danach kein weiteres Mal mehr zu realisieren", heißt es auf der Homepage der Veranstalter. Die Umstände: Das sind die Auflagen, die der Gemeinderat im vergangenen Jahr in mehreren Sitzungen für die Großveranstaltung beschloss und die nach Darstellung Hillers nicht einzuhalten sein werden.
Wie Hiller auf seiner Homepage mitteilt, fordert die Stadt, dass 70 Dezibel am Tag, 65 Dezibel in den Ruhezeiten von 13 bis 15 Uhr und von 20 bis 22 Uhr sowie 55 Dezibel ab 22 Uhr eingehalten werden müssen. Dies sei "bei allem guten Willen" nicht machbar. "Das heißt, es wird während der Veranstaltung in Bad Säckingen reichlich Stress mit den Behörden geben, das heißt, 2013 wird es in Säckingen definitiv kein MPS (Mittelalterlich Phantasie Spectaculum) mehr geben, wie in Gelsenkirchen". Demnach mussten sich die Veranstalter auch in der Stadt der 1000 Feuer (Gelsenkirchen über Gelsenkirchen) dem Wunsch nach Ruhe unterordnen. "Ich kann es nicht ändern, ich möchte das alles auch sehr gerne ganz anders haben, aber alle Städte drehen immer mehr durch, was sollen wir da noch anders machen, als auf Flugplätze auszuweichen. Ich könnte schreien vor Wut, bin aber machtlos": So schreibt Hiller auf der Homepage.

Aller Voraussicht nach wird es keine Tageskasse geben

Das Spectaculum 2012 ist die siebte Veranstaltung dieser Art in Bad Säckingen. Anfängliche Skepsis in der Stadt wich rasch der Zufriedenheit über eine fröhliche und perfekt organisierte Großveranstaltung, die zuletzt deutlich mehr als 10 000 Besucher angelockt hatte. Den Schlosspark hatten die Veranstalter stets vorbildlich geputzt und die Kosten für die stets fällig gewordene neue Bepflanzung hatten sie auch getragen. Einzelne Beschwerden über zu viel Lärm und unschöne Randerscheinungen in manch einem Privatgrundstück gab es immer. Im vergangenen Jahr aber massierten sich die Klagen, wobei die Diskussion um das Ritterfestival nicht losgelöst betrachtet werden darf von den Ereignissen auf dem ebenfalls im Schlosspark gelegenen Minigolfplatz. Dort hatte ein Gericht bekanntlich wegen zu hoher Lärmwerte mitten im Sommer den Stecker gezogen.
Es waren die Grünen, die in Sachen Ritterfestival eine zwischen den Fronten moderierende Gemeinderatsdebatte angeregt hatten. An deren Ende standen dann Auflagen und neue Bedingungen, die in der Summe nun offensichtlich für die Veranstalter des Guten zu viel sind. Zu den Lärmobergrenzen, die Hiller nahe den Lärmwerten von Staubsaugern und Birkengruppen im Wind ansiedelte, hat die Stadt die Zahl der Festivaltage auf drei pro Jahr gedeckelt. Das bedeutet für dieses Jahr Spectaculum am Samstag, 28., und Sonntag, 29. April, Pause am 30. April und Spectaculum am Dienstag, 1. Mai. Dafür ist die Pacht auf 10 000 Euro angehoben werden, verlangt werden ferner zusätzliche Toilettenhäuschen im Stadtgebiet und gefordert wird, die Zahl der Besucher zu begrenzen. Deshalb rät Gisbert Hiller allen, die das Spectaculum noch einmal erleben wollen, sich die Karten im Vorverkauf zu sichern. Der läuft seit Freitag. Tageskassen wird es aller Voraussicht nach keine geben.
Aus dem Südkurier:
Markus Baier hat geschrieben:
Bad Säckingen

Mittelalterfestival Spectaculum gerettet


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Bild (SK):Auf dem Hotzenwald ist das Spectaculum unerwünscht.

Aufatmen für alle Fans des Mittelalterfestivals Spectaculum in Bad Säckingen: Stadt und Veranstalter fanden nun doch einen Kompromiss. Zudem ist ein zweites Festival auf dem Hotzenwald geplant.
Das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum (MPS) bleibt Bad Säckingen erhalten. Das bestätigte Veranstalter Gisbert Hiller im Gespräch mit unserer Zeitung. Demnach soll das MPS in diesem Jahr noch einmal in gewohnter Form als „lautes Spektakel“ stattfinden, so Hiller. Allerdings werde die zweite Bühne so ausgerichtet werden, dass der Schall Richtung Rhein fällt.
Ab dem nächsten Jahr gibt es das Festival im Schlosspark dann als „Unplugged“-Version, das heißt: ohne Soundverstärker, Lautsprecher und die ganz lauten Bands. Stattdessen will der Veranstalter auf „optische Reize“ setzen und neue Ensembles verpflichten, die bei ihrer Musik auf akustische Instrumente setzen.
Wie Hiller darstellte sei in einem „sehr konstruktiven Gespräch“ mit Vertretern der Stadt gestern Nachmittag diese Lösung erzielt worden, die sowohl für die Organisatoren, die Besucher wie auch die Anwoher akzeptabel sein dürfte. „Das wird eine spannende Sache ”“ auch für uns, denn wir betreten damit Neuland“, sagte der MPS-Veranstalter. Zugleich freue er sich schon darauf, das Festival in neuem Gewand in der Trompeterstadt fortzusetzen. Er sei überzeugt, dass mit dem neuen Konzept auch ein breiteres Publikum angesprochen werde: „Der Charakter eines Fests für die ganze Familie wird gestärkt, wenn es nicht ganz so laut zugeht.“
Doch auch das „Partyvolk“ werde nicht vergessen: Wer den satten Mittelalterrock-Sound mit Dudelsack, E-Gitarre und Schlagzeug bevorzugt soll bei einem zweiten Festival in der Nachbarschaft von Bad Säckingen voll auf seine Kosten kommen. Vielversprechende Gespräche führe er derzeit mit der Luftsportgemeinschaft Hotzenwald, sagte er: „Der Segelflugplatz in Hütten wäre für unsere Zwecke geradezu ideal.“ Es gäbe genügend Platz für Stände, Bühnen und Campingangebote.
Dazu sei der Platz noch in einem „vertretbaren Umkreis“ zu Bad Säckingen, so dass auch die Besucher aus der Schweiz nicht abgeschreckt werden. Zwei weitere Plätze im Raum Rheinfelden und in Wutöschingen wolle er sich zwar auch noch anschauen, sagte Gisbert Hiller. Allerdings: „Der Hotzenwald wäre mir am liebsten.“ Während das Festival in Bad Säckingen weiterhin Ende April stattfinden soll, peilt Hiller für das zweite Festival die Zeit Ende September an.
Aus dem Mittelaltermagazin "Praeco Medii Aevi":
"Räuberhaufen in vergammelten Klamotten"

Die Luftsportgemeinschaft Hotzenwald hat den Veranstaltern des Spectaculums in ihrer Hauptversammlung am Freitag eine Abfuhr erteilt. Der Verein will den Flugplatz in Hütten nicht für das Mittelalterfest zur Verfügung stellen. 10000 Euro Miete hatte der Veranstalter geboten, doch trotz der aktuell nicht gerade rosigen Finanzsituation des Vereins überwogen die Vorbehalte: Ein "Räuberhaufen in vergammelten Klamotten" passe nicht zur Luftsportgemeinschaft, hieß es in der Versammlung. Man befürchtete, dass der Platz Schaden nehmen werde, die Bevölkerung ein weiteres Großereignis nicht akzeptieren und durch den Lärm belästigt werden. Nach nicht mal zehn Minuten war das Spectaculum in Hütten beerdigt ...
Und wieder der Südkurier:
Markus Baier hat geschrieben:
Bad Säckingen

Der Schlosspark ist nicht genug

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Kämpfe wird es beim Spectaculum im Schlosspark auch in Zukunft geben. Es wird nur leiser zu gehen. Eine laute Version soll nach wie vor auf dem Hotzenwald stattfinden.

Ein leises Festival im Schlosspark, ein lautes auf dem Hotzenwald. An diesem neuen Veranstaltungskonzept, das ab 2013 für den Hochrhein gilt, will der Veranstalter des Mittelalterlich Phantasie Spectaculum (MPS), Gisbert Hiller, nicht mehr rütteln.
Auch wenn er von den Segelflugvereinen in Hütten und Herten Absagen bekommen hat, ist Hiller überzeugt, dass am Ende alles wunschgemäß funktioniert. Denn: „Wir haben zwei Alternativstandorte auf dem Hotzenwald im Auge. Die Verhandlungen laufen“, erklärt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Um sich alle Möglichkeiten offen zu halten, will er dieses Mal aber keine Details nennen. Nur so viel: In Kürze werde er beide Gelände in Augenschein nehmen ”“ dann werde die Entscheidung fallen.
Derweil liege die Organisation des letzten lauten MPS im Bad Säckinger Schlosspark gewissermaßen in den letzten Zügen. Am kommenden Wochenende, 28., 29. April und 1. Mai, wird dort noch einmal richtig die Post abgehen. „Das wird ein wunderschönes Fest“, ist sich Gisbert Hiller sicher. Es werde ein pralles Programm mit Mittelalterrock, Kämpfen und vielen Attraktionen geboten. Der Kartenvorverkauf stimmt die Veranstalter optimistisch. Insbesondere für Samstag rechnen sie mit einem so großen Andrang: „Es kann sein, dass wir dann sogar aus Sicherheitsgründen den Zugang zeitweise sperren müssen“, so Hiller. Nichtsdestotrotz ist an allen drei Veranstaltungstagen auch die Tageskasse geöffnet.
Genau das sei das grundsätzliche Problem des Veranstaltungsgeländes in der Trompeterstadt: Es könne nicht einfach erweitert werden. Nach der erfolgreichen Entwicklung des Festivals in den vergangenen Jahren stoßen die Organisatoren aus Platzgründen immer mehr an Grenzen: „Es kommen jedes Jahr mehr Leute, aber der Platz für Stände, Künstler, Camper und das Angebot an Parkmöglichkeiten ist begrenzt.“ Allein an Marktständen könnte er locker das Dreifache unterbringen, wenn es nach den Interessenten gehe, verdeutlicht Hiller. Aber Plätze gebe es eben nur für 60. Für Shows und Bandauftritte könnte er auch bequem eine dritte Bühne brauchen. Aber es gebe eben nur Platz für zwei.
In erster Linie deswegen habe er sich dazu entschlossen, das MPS in Bad Säckingen unter ganz neuen Vorzeichen fortzusetzen und eben ein zweites Festival in der Region zu veranstalten ”“ auf einem Gelände mit ausreichend Platz für die Tausenden Besucher und die namhaften Bands der Mittelalterszene. „Die Entscheidung ist endgültig und die entsprechenden Gespräche mit der Stadt sind aus unserer Sicht äußerst gewinnbringend verlaufen. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, betont Gisbert Hiller.
Dass nicht alle Fans des MPS damit zufrieden sind, dafür habe er zwar Verständnis. Von Protestaktionen, Schuldzuweisungen an Einzelne oder anderen Formen öffentlicher Unmutsbekundungen hält er dagegen gar nichts. Der „Trauermarsch“, den etwa die Facebook-Gruppe „Rettet das MPS Bad Säckingen“ während des Festivals abhalten möchte, missfällt dem Veranstalter beispielsweise sehr. Er habe niemanden zu solchen Aktionen aufgefordert, sagt er. Im Gegenteil: „Nachdem die Entscheidung feststand, habe ich mich schriftlich bei den Leuten bedankt und klar gemacht, dass wir uns mit der Stadt einig sind“, sagt Hiller, der solche Aktionen obendrein für kontraproduktiv hält: „Ich sehe die Gefahr, dass die Stimmung in der Stadt aufgrund solcher Aktionen in Opposition zur Veranstaltung umschlägt.“ Und an der Entscheidung des MPS-Teams ändere dies alles ohnehin nichts mehr.
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Norbert von Thule
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Re: MPS Klagetour 2012

Beitrag von Norbert von Thule »

Gestern in der AZ:
Abends erwacht das Mittelalter beim Phantasie-Spectaculum

Die Dunkelheit brach langsam herein über der mittelalterlichen Stadt Wassenberg. Doch das Treiben der Menschen auf den Plätzen und in den Gassen dauerte fort bis spät in die Nacht.
Glücklicherweise aber nicht nur bei Fackelschein wie im richtigen Mittelalter, sondern attraktiv illuminiert durch die Stadtbeleuchtung und die offenen Feuer der Gaukler und Handwerker des Mittelalterlichen Phantasie-Spectaculum, des größten reisenden Mittelalter-Kultur festivals der Welt. Gerade in den Abendstunden konnte man sich wirklich in die Zeit des Mittelalters zurückversetzt fühlen.
Nicht nur Spectaculum bot mit Rittern, Söldnern, Bogenschützen, Knappen, Fürsten, Edelfrauen, Knechten, Mägden, Handwerkern, Händlern, Musikanten, Narren, Gauklern, Artisten und Scholaren, alle gekleidet in hochmittelalterliche Gewänder und Rüstungen, ein lebendiges Bild des 13. Jahrhunderts. Auch viele Besucher von Spectaculum waren wie etwa die «Hunnenfreunde» aus Orsbeck in prächtigen Gewändern erschienen. Wassenbergs Bürgermeister Manfred Winkens war begeistert: «Diese Veranstaltung macht Wassenberg über die Region hinaus bekannt.» Tausende Besucher am Wochenende unterstrichen diese Aussage.
Das Mittelalterliche Phantasie-Spectaculum und der Gewerbeverein Wassenberg als Co-Veranstalter hatten für das nunmehr fünfte Mittelalterfestival die Veranstaltungsfläche unterhalb des Bergfrieds der Burg Wassenberg noch einmal vergrößert. Neben den weitläufigen Burgwiesen wurde der Rosengarten miteinbezogen. Die starken Burgmauern und der große Wehrturm boten die ideale Kulisse für eine Reise in die Vergangenheit.
Nach dem riesigen Publikumserfolg im letzten Jahr waren noch mehr Musikbands und Künstler zu erleben. Die Feuerspektakelbühne bot nicht nur den Rahmen für ein grandioses Feuerspektakel in den Abendstunden, sondern auch der Band Saltatio Mortis oder etwa dem Duo Rafftan mit seiner Sensationsshow Raum, ihr Publikum hinzureißen. Nahezu zu jeder Zeit passierte auf jeder Bühne etwas. «Es ist schon Wahnsinn,» so Georg Hensgens, « wie das Festival von Jahr zu Jahr gewachsen ist. Im nächsten Jahr würden wir gerne noch eine der alten Wassenberger Gassen einbeziehen.»
Auch der mittelalterliche Markt war 2012 bedeutend größer. Handwerker und Händler hatten auf den Burgwiesen ihre Zelte aufgeschlagen und boten dem Edelmann schöne Schwerter und dem Knappen hölzerne Becher und Löffel an. Wer wollte, konnte sich von Helm bis zu den Sporen mittelalterlich einkleiden. Auch die Heerlager der freien Ritter und wilden Horden waren in Wassenberg anzutreffen.

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Die Rittergruppe «Fictum» bot spektakuläre Zweikämpfe mit mittelalterlichen Hieb- und Stickwaffen beim Festival Spectaculum in Wassenberg. (Foto: defi)

Die verwegene Rittergruppe «Fictum» lieferte sich spektakuläre Schlachten mit Langschwertern, Äxten und Morgensternen und sie amüsierte ihr Publikum mit einigen komischen Einlagen. Das klingt doch wie «Rapalje», meinte eine Besucherin, die sich hübsch zurecht gemacht hatte als Burgfräulein, zu ihrem Begleiter. Beide waren auf dem Weg zum Ritterturnier und hörten den Keltik-Folk der niederländischen Band «Rapalje» von der Folkbühne herüberklingen. Vorbei an Bettler Pepe Penetrantos, eine wahrhaftig gruselige Erscheinung, da musste man sich schon am Ohr zupfen, ob man nicht doch träume, gelangte man in den Rosengarten zu des Königs Hofnarr «Narrenkai», der mit zwerchfellerschütternder Mimik begeisterte.
Auf einer Kinderbühne wurde kindgerechtes Mittelalter dargeboten. Christof Zielony aus Hückelhoven war hier mit seinem Puppentheater 1001 zu Gast und brachte die Kinder mit den verrückten Streichen seiner Puppen Roderich und Feuerfrey zum Lachen.
"Das war nix." - Klage von einem, der die Veranstaltung vorzeitig verlassen hat, um uns in Alsdorf zu besuchen.
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Friedrich von Romerich
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Re: MPS Klagetour 2012

Beitrag von Friedrich von Romerich »

Mal unabhängig von irgendwelchen "rechtlichen Verstrickungen" oder sonstigen Zwistigkeiten betrachtet und völlig vorurteilsfrei muss ich sagen, daß die Veranstaltun gin Wassenberg meines Erachtens eine runde Sache war.

Die Frage ist natürlich immer, was man konkret erwartet. Und natürlich auch, aus welcher Perspektive man sie betrachtet.
Ich bin nun der "normale Besucher", der nicht organisierte MA-Interessent. Ich sehe "aha, eine Veranstaltung mit viel Markt, Musik und Show" und beschließe, mir das anzuschauen. Und ich habe die Entscheidung keine Sekunde bereut. Mal abgesehen vom Wetterglück war es wie schon geschrieben eine runde Sache, für jeden was dabei. Es wurde keine Sekunde langweilig, immer passierte was. Dafür was geboten wurde sind meiner Meinung nach auch 10 Euro Eintritt gerechtfertigt. Ich kann konkret auch nicht nachvollziehen, was denn der genannte Mensch gemeint hat mit "das war nix", aber das soll nicht mein Problem sein.
Wer bin ich? Und wenn ja wie viele???

noli resignare
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Re: MPS Klagetour 2012

Beitrag von Norbert von Thule »

Aus der Schaumburger Zeitung von letzter Woche:
Pech mit dem Wetter ”“ das scheint noch viel zu mild ausgedrückt zu sein für das, was das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum in diesem Jahr an meteorologischen Nackenschlägen einstecken musste. An gleich mehreren Spielorten versank die Veranstaltungsreihe in Dauerregen und Schlamm. Was nicht nur gravierende Einbrüche bei den Besucherzahlen zur Folge hatte, sondern auch zu erheblichen Mehrkosten bei der anschließend erforderlichen Wiederherstellung des jeweiligen Veranstaltungsgeländes führte. In Köln beispielsweise prasselten stundenlange Gewitterschauer auf Ritter, Landsknechte, Burgfräulein und Besucher herab. In Telgte dagegen trieben Temperaturen von über 40 Grad im Schatten die Mittelalterfans scharenweise in Schwimmbäder und Badeseen statt auf das Spectaculum.

Geradezu absurd mutete die Situation beim vorletzten MPS-Wochenende im bayrischen Maxlrain an: Nachdem dort bis zum letzten Aufbautag die Sonne bei über 20 Grad von einem wolkenlosen Himmel geschienen hatte, fielen während der Veranstaltung selbst über 40 Liter Regen auf den Quadratmeter. Anschließend konnten nur noch Trecker die Fahrzeuge der Spectaculums-Akteure aus über 20 Zentimeter tiefem Schlamm ziehen. Ähnliches widerfuhr den Rittern, Gauklern und Vaganten dann nur eine Woche später beim Saisonabschluss in Singen.

Zwar konnten große Traditionsstandorte wie Bückeburg oder Hamburg, bei denen 2012 das Wetter mitspielte, mit neuen Besucherrekorden glänzen, doch das reichte in der Summe nicht aus, um die Verluste aus den von Unwettern und Dauerregen heimgesuchten Spielstätten aufzufangen. Enttäuschend fiel auch ”“ trotz ausnahmsweise wirklich idealer Wetterbedingungen ”“ der Besuch auf dem Rittergut Remeringhausen bei Stadthagen aus, wo das Spectaculum in diesem Jahr erstmals gastierte.

Nun zog Spectaculums-Chef Gisbert Hiller die Reißleine. Die Veranstaltungsreihe habe 2012 einen, so wörtlich, „existenzbedrohenden Verlust“ in sechsstelliger Höhe eingefahren, schrieb er im Internet. „Das MPS blutet wirtschaftlich massiv aus. Das kann sich kein Unternehmen auf Dauer leisten.“ Die Konsequenz: Elf von 23 Spielorten sollen im kommenden Jahr „ruhen“, also so lange nicht bespielt werden, bis das Unternehmen Mittelalterlich Phantasie Spectaculum wirtschaftlich wieder auf den Füßen steht. In Bückeburg, dem einzigen Spielort mit zwei Wochenenden, soll das Spectaculum 2013 nur noch am 13. und 14. Juli stattfinden, am bislang geplanten zweiten Wochenende hingegen nicht. Auch der als Pilotprojekt gestartete Veranstaltungsort Remeringhausen fällt 2013 der Streichliste zum Opfer.

Allerdings: Das allerletzte Wort ist über die von der Absage betroffenen Termine noch nicht gesprochen. Sollten bis zum 31. Januar 2013 für einen der betreffenden Orte jeweils mehr als 6000 Eintrittskarten im Vorverkauf abgesetzt worden sein, werde dort das Spectaculum doch stattfinden, kündigte Gisbert Hiller an und appellierte an die Fans: „Rettet die pausierenden MPS-Termine 2013! Ihr habt es in der Hand.“
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Re: MPS Klagetour 2012

Beitrag von Norbert von Thule »

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Aber das MPS hat eben nicht die Macht, heute im Südkurier:
Jadis Walden hat geschrieben:
Singen

Ritterspektakel hinterlässt massive Schäden


Das Mittelalterfestival Spectaculum (MPS), das Ende September auf der Offwiese gastierte, hat auf dem Gelände deutlich sichtbare und, wie sich nun herausstellt, teure seine Spuren hinterlassen. Das Gemisch zwischen Schlechtwetterlage und Besuchermassen und Schaustellerwagen hat ein stellenweise zerstörtes Stadtparkgelände zur Folge.

Die ersten Schätzungen belaufen sich auf eine Schadenssumme von 40.000 bis 50.000 Euro. Allein 15.000 Quadratmeter Rasenfläche müssen im Frühjahr wieder neu angelegt werden. Mehrere Kieswege sind durch das massive Aufgebot an Transportfahrzeugen und Wohnwagen komplett ramponiert, auch hier muss die Stadt von Grund auf sanieren. „Am meisten sorgen mich die unheilbaren Verdichtungsschäden im Boden“, beklagt Heike Beermann-Landry von der städtischen Abteilung Grün & Gewässer. Die haben zur Folge, dass die Wurzeln betroffener Bäume nicht mehr ausreichend durchlüftet werden und diese sukzessive eingehen und absterben.

Vertragsbruch läuft offenbar seit einem Jahr

Die Schäden sind nicht nur die Folge des Starkregens am Veranstaltungswochenende. „Der Veranstalter hat auch empfindliche Flächen belegt, die in unserer Vertragsgrundlage für eine Nutzung schon vom ersten Mal gesperrt sind“, erklärt Beermann-Landry. Während sich der Veranstalter in den ersten Jahren an diese Vorgaben gehalten hätten, sei der Vertragsbruch bereits im letzten Jahr losgegangen. In diesem Jahr hätten MPS-Veranstalter Gisbert Hiller und seine Crew auf die Tabu-Flächen gar keine Rücksicht mehr genommen. Auch private Grünflächen auf dem Laga-Gelände wurden teilweise ungefragt zu Zeltplätzen umfunktioniert und haben Schäden davon getragen.
Im Nachgang haben die Besitzer eine kleine Pacht dafür erhalten, dennoch fühlen sie sich vom Veranstalter überrumpelt. MPS-Pressesprecher Edwin Ball weist diese Vorwürfe zurück: „Gisbert Hiller ist ein verlässlicher Veranstalter. Uns sind keine vorsätzlichen Schäden bekannt.“ Hiller selber ist derzeit nicht erreichbar. Auf seinem Anrufbeantworter begründet er das mit einem gleichzeitigen Herzinfarkt und Schlaganfall, deswegen sei er bis Ende November in Kur. Bereits vor zwei Jahren war er nach dem MPS in Singen wegen eines Krankenhausaufenthalts nicht ansprechbar. Als Kaution hat Gisbert Hiller 9000 Euro bei der Stadt hinterlegen müssen.

Veranstalter klagt über wirtschaftliche Probleme

Ob die Stadt auch noch die restliche Schadenssumme beim Veranstalter einziehen kann, ist fraglich. Auf seiner Homepage beklagt Gisbert Hiller wirtschaftliche Probleme, weil das MPS 2012 generell nicht gut gelaufen sei. Umständlich und langatmig kündigt er für 2013 deshalb höhere Eintrittspreise an. Bemerkenswert dabei: Laut Terminplan pausiert das Spectaculum im 2013 in Singen. Dennoch fordert Hiller die „MPS-Fans“ auf, im Vorverkauf mindestens 6000 Karten für Singen zu kaufen, damit das MPS am Ende hier nicht pausieren muss.

Gemeinderat berät über Fortsetzung des Mittelalterspektakels

Doch die Rechnung macht Hiller ohne die Stadt. „Denn Schadensersatz für dieses Jahr werden wir auf jeden Fall geltend machen“, kündigt Oberbürgermeister Oliver Ehret an. Zudem wird die Schadensbilanz dem Gemeinderat vorgelegt, damit das Gremium mit der Stadtverwaltung über eine Fortsetzung des MPS in Singen beraten kann. Ehrets Meinung dazu steht schon: „In den ersten Jahren war das Spectaculum eine Bereicherung für die Stadt. Mit den Jahren hat es sich stärker kommerzialisiert und hat damit seine Attraktivität für Familien verloren.“ Hinzu kämen die vertragswidrigen Dinge der letzten Jahre.“
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Norbert von Thule
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Re: MPS Klagetour 2012

Beitrag von Norbert von Thule »

Heute im Südkurier:
Jadis Walden hat geschrieben:
Singen

Ritterspektakel: Die Schäden bleiben


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Das Mittelalterfestival MPS hat die Offwiese stark in Mitleidenschaft gezogen. An einen gemütlichen Spaziergang mit Kind und Kegel oder Rollator ist auf diesem Weg derzeit nicht zu denken ”“ und bei Regen geht ohne Gummistiefel nichts.  Bild: Walden

Der Bericht im Südkurier über die Schadensbilanz von 50.000 Euro im Stadtgarten, verursacht durch das Mittelalterfestival Spectaculum (MPS), sorgte im Finanzausschuss am Dienstag unter den beteiligten Stadträte für erste Diskussionen. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob es das MPS weiterhin in Singen geben und wie die Offwiese zukünftig für Veranstaltungen genutzt werden soll.

Veronika Netzhammer (CDU) regte zu Überlegungen an, Veranstaltungen in Zukunft nur noch strikt auf die Offwiese, also auf den gekiesten Teil, oder auf die Grünflächen im direkt angrenzenden Stadtparkgelände zu beschränken. Eine Nutzung beider Flächen gleichzeitig solle künftig vermieden werden, schlug Netzhammer vor. Fest steht für die CDU-Rätin jetzt schon: „Das MPS brauchen wir in dieser Form in Singen nicht mehr.“ Oberbürgermeister Oliver Ehret sowie Regina Brütsch (SPD) und Marion Czajor (NL) forderten unisono das Ende des MPS in Singen.

Oberbürgermeister will kein Mittelalterspektakel mehr

In den ersten Jahren sei die Veranstaltung für Familien noch sehenswert gewesen, begründete Ehret, der das MPS mit seiner Familie zu dieser Zeit noch gerne besuchte. „Aber in den letzten Jahren hat sich ein Dunstkreis an Gothics und schwarz gekleideten Leuten an die inzwischen stark kommerzialisierte Veranstaltung gehängt“, so Ehret weiter. Das werfe die Frage nach der Zielgruppe der Veranstaltung auf. Ehret möchte das Thema Offwiese demnächst als Tagesordnungspunkt im Gemeinderat aufnehmen. Er ließ im Finanzausschuss bereits anklingen, dass auch über eine Fortsetzung von Zirkusveranstaltungen auf dem Gelände nachgedacht werden sollte. Der Grund: Als im Frühjahr Zirkus Krone in Singen gastierte, habe es Kritik von Bürgern an der Haltung von exotischen Tieren im Zirkus gegeben.

Veronika Netzhammer indes bat um eine baldige Aufklärung, warum das MPS nicht von den zuständigen Sachbearbeitern auf die Vertragseinhaltung kontrolliert wurde. Dazu hatte sich Heike Beermann-Landry von der Abteilung Grün & Gewässer bereits im Vorfeld im Gespräch mit dieser Zeitung geäußert: „In den ersten Jahren wurde die Veranstaltung von den zuständigen Kollegen abgenommen. Damals war alles in Ordnung gewesen.“ Deshalb wurde in den vergangenen Jahren auf eine Abnahme verzichtet. MPS-Pressesprecher Edwin Ball widersprach dieser Darstellung bei einem Telefonat mit dieser Zeitung in der letzten Woche: „Es hat eine Abnahme gegeben. Wenn die Stadt uns die Flächen zur Verfügung stellt, dann tragen wir doch keine Schuld.“ Der Veranstalter sieht demnach keine berechtigten Schadensersatzansprüche. Beermann-Landry hält dagegen: „Schließlich gilt auch ohne Abnahme vor Ort die vertragliche Vereinbarung ohne Wenn und Aber. Vertrag ist Vertrag.“
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