XXXIV. Mittelaltermarkt 18./19./20.09.20 Ebernburg gecancelled

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Norbert von Thule
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Re: XXXIV. Mittelaltermarkt 18./19./20.09.20 Ebernburg gecancelled

Beitrag von Norbert von Thule »

Auf der Webseite:

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Und ausführlicher heute in der Mail:
Chnutz vom Hopfen hat geschrieben:
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter unseres Mittelaltermarktes in den letzten Jahren!

Leider sehen wir vom Organisationsteam des Ebernburger Marktes und des Vorstandes vom Verkehrsverein Rheingrafenstein e.V. (VV BME e.V.), der gemeinsam mit der Kultur und Tourismus Rheingrafenstein gemeinnützigen GmbH (KulT gGmbH) den Markt veranstaltet, aufgrund der aktuell geltenden Regelungen zur Corona-Pandemie keine andere Möglichkeit, als den 34. Mittelaltermarkt Ebernburg 2020 komplett und ersatzlos abzusagen.

Wie sind die aktuellen Regelungen?

Der Beschluss 'Coronavirus-Infektionen' der Bundesregierung und der Länder vom 17.06.2020 besagt zum Thema Großveranstaltungen:
Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist, sollen mindestens bis Ende Oktober 2020 nicht stattfinden.
In der 10. Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz heißt es dazu konkret unter § 2 (2):
Veranstaltungen im Freien sind mit bis zu 350 gleichzeitig anwesenden Personen unter Beachtung der notwendigen Schutzmaßnahmen zulässig. Insbesondere gelten das Abstandsgebot nach § 1 Abs. 2 und die Pflicht zur Kontakterfassung nach § 1 Abs. 8 Satz 1.
Außerdem steht in § 4:
Untersagt ist die Öffnung oder Durchführung von [...] 2. Kirmes, Volksfesten und ähnlichen Einrichtungen.
Was heißt das für den Mittelaltermarkt Ebernburg 2020 genau?

Wir haben lange überlegt, ob wir eine Möglichkeit sehen, alle Regeln einzuhalten. Das hätte bedeutet:

Wir müssten von jeder Besucherin und jedem Besucher Kontaktdaten (Name, Anschrift & Telefonnummer) aufnehmen, speichern und für die Behörden bereithalten.
Wir müssten jederzeit nachvollziehen können, wer mit wem sich wo und wie lange aufhält.
Wir dürften nur 350 Personen auf das jeweilige Gelände lassen.
Wir müssten für Desinfektionsmittel an allen Eingängen und stetige Desinfizierung von Sitzplätzen etc. sorgen.
Wir wären verantwortlich nicht nur für das, was auf dem Marktgelände stattfindet, sondern auch für evtl. auftretende Warteschlangen oder Menschentrauben von interessierten Mittelalterfans, die auf gut Glück versuchen, ob der Markt nicht doch noch geöffnet ist.
Alle Handwerker·innen und Händler·innen müssten ebenfalls dauernd auf Abstandsregeln, Lenkung von Warteschlangen etc. achten, und dass innerhalb der ohnehin engen Gassen des Ortskernes.
Alle Ausgaben für Genehmigungen & behördlich vorgeschriebene Beschilderungen sowie fast alle Ausgaben für Equipment (zusammen jedes Jahr ein fünfstelliger Betrag) wären trotz der geringeren Besuchszahlen aufzubringen.
Deshalb wäre es ein ungemein höherer Aufwand als ohnehin schon, den Markt durchzuführen, und das für maximal 2.100 Gäste auf zwei Plätzen an drei Tagen, also ca. 10 % der sonst üblichen Besuchszahl.

Das alles zusammengenommen ist für uns leider weder finanziell noch personell leistbar.

Warum nicht nur das Lager in den Nahewiesen?

Es kam die Frage auf, ob nicht zumindest das Lager stattfinden könnte. Dagegen spricht zum einen, dass wir mit einem Teil der Einnahmen des Marktes jedes Jahr einen höheren vierstelligen Betrag für die Toiletten- und Wasserversorgung sowie einen Teil der Verkehrsbehördlichen Anordnungen, Bauhofleistungen, Mähen uvm. aufgebracht haben. Einnahmen haben wir aber in diesem jahr keine. Dazu bestünde auch hier die Gefahr, dass bei dem offenen Gelände mögliche Besucherströme nicht kontrollierbar sind und wir bei Massenansammlungen von Mittelalterfans schlicht machtlos wären. Das würde für uns ein Bußgeld von bis zu 25.000 € und damit praktisch das Aus unseres Vereines bedeuten. Das möchten wir nicht riskieren. Und neben all dem Rechtlichen: Wir halten die getroffenen Maßnahmen der Behörden auch für sinnvoll und möchten nicht einen einzigen Gast von uns in Gefahr bringen!

Also bleibt uns nur zu hoffen, dass wir uns vom 17. bis 19. September 2021 auf dem dann immer noch 34. Mittelatermarkt Ebernburg wiedersehen!


Für die Lagergruppen ist die Anmeldung zum Markt 2021 ab Oktober wieder auf die gewohnte Weise online auf http://mittelaltermarkt-ebernburg.de möglich.
Alle für dieses Jahr angefragten Künstler·innen, darunter Ranunculus, Spectaculatius, Thelonius Dilldapp, Dr. Dr. Bombastus und Spielmann Robert, denen wir nun absagen mussten, werden wir, wenn alles gut geht, im nächsten Jahr erneut versuchen zu buchen.
Diesbezüglich möchte ich Euch aufrufen, die Webseiten der jeweiligen Darstellenden und anderer Kolleginnen und Kollegen anzusehen und sie gegebenenfalls bei kleineren, schon erlaubten Veranstaltungen zu besuchen und zu unterstützen - auch Kultur ist systemrelevant!
Das Gleiche gilt für Handwerker·innen. Wenn Ihr dazu noch Fragen, Kritik oder Anregungen habt, könnt Ihr mich aktuell relativ gut telefonisch erreichen - auch meine Auftritte gehen augenblicklich gegen Null, deshalb habe ich aber mehr Zeit, mich mit all den lieben Freund·innen und Bekannten auszutauschen - ein jedes Ding hat auch sein Gutes^^ Wir wünschen Euch bis dahin alles erdenklich Gute, insbesondere Gesundheit!

Für das Orgateam grüßt Euch herzlich Chnutz vom Hopfen, Wiesenvogt Mittelaltermarkt Ebernburg und Vorstand Verkehrsverein Rheingrafenstein e.V.
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