Galgen, Rad und Scheiterhaufen 28.01. - 28.05.12 Kassel

Was geht woanders?
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Norbert von Thule
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Galgen, Rad und Scheiterhaufen 28.01. - 28.05.12 Kassel

Beitrag von Norbert von Thule »

Galgen, Rad und Scheiterhaufen 20.02. - 27.06.10 Mettmann

Hexen wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt, Kriminelle gehängt oder ans Rad geflochten. In unserer Vorstellung ist die Gerichtsbarkeit im Mittelalter grausam. Doch wie ging es wirklich zu in den Prozessen und auf den Richtstätten?

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Links: Das Plakat zur Sonderausstellung im Neanderthal Museum. Foto rechts oben (Stadtmuseum Erfurt "Haus zum Stockfisch"): Mit solch einem Richtschwert enthauptete der Henker im Mittelalter die zum Tode Verurteilten. Foto rechts unten (Neanderthal Museum): "Hier wurde ein Scheiterhaufen nachgebaut."

War das Mittelalter tatsächlich so grausam? Was weiß man von den Prozessen und Richtstätten aus dieser Zeit? Antworten auf diese Fragen versucht eine neue Ausstellung zu geben, die ab dem 20. Februar im Neanderthal Museum in Mettmann gezeigt wird. Und das durchaus anschaulich: Zu den Exponaten zählen auch ausgegrabene Skelettreste Hingerichteter, historische Richtschwerter oder mittelalterliche Abbildungen über die verschiedenen Methoden der Exekution. Zu den zum Teil gruseligen Exopnaten gehören auch diese Überreste abgeschlagener Hände. (Quelle: Rheinische Post)

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20.02. - 27.06.10 "Galgen, Rad und Scheiterhaufen"
10 - 18 Uhr Sonderausstellung: Einblicke in Orte des Grauens (Dienstag - Sonntag) im Neanderthal Museum, Talstraße 300, 40822 Mettmann
Eintritt: Erwachsene 5 €, Kinder 2 €


Die Ausstellung wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Vorträgen, der Museumsnacht, Taschenlampen- und Themenführungen und vielem mehr:

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24.02.10 "Hexen im Rheinland"
19 Uhr Vortrag von Dr. Thomas Becker, Universität Bonn
Eintritt: 5 €

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28.02.10, 27.06.10 "Galgen und Richtstätten ”“ Archäologie auf den Spuren der Henker"
12 - 13 Uhr Sonntagsmatinee (Führung durch die Ausstellung)
zusätzlicher Eintritt: 3 €

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17.03.10 "Von Macht und Mord: Friedrich von Isenberg und der Kölner Erzbischof"
19 Uhr Vortrag von Dr. Stefan Leenen, wiss. Projektleiter der Ausstellung "AufRuhr 1225!", Herne
Eintritt: 5 €

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31.03.10 und 08.04.10 Taschenlampenführung
18.30 Uhr - 19.30 Uhr Führung durch die Ausstellung
Eintritt und ein erfrischendes Getränk: Erwachsene 8 € , Kinder 4 €

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30.04.10 "Mörderisches zur Hexennacht"
19.00 Uhr Event über abgründige Poesie und giftige Leidenschaften mit Britta von Anklang als sopranöse Täterin und Sabine Paas als unheimliche Vorleserin.
Eintritt: 12 €

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28.04.10 "Mit den Waffen der Justiz: Strafe und 'Arme Sünder' in Mittelalter und Früher Neuzeit"
19 Uhr Vortrag von Dr. Stephanie Marra, Universität Dortmund
Eintritt: 5 €

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28.05.10 "Museumsnacht mit Henkergeschichten und Galgenliedern"
18 - 24 Uhr Dauerausstellung und CafÁ© sind ebenfalls geöffnet.
Eintritt frei
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Norbert von Thule
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Re: Galgen, Rad und Scheiterhaufen 28.01. - 28.05.12 Kassel

Beitrag von Norbert von Thule »

Wiederholung vom 28.01. - 28.05.12 in Kassel:
Die [url=http://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-regional/museum-mit-mittelalterjustizschau-galgen-22278242.bild.html]Bild-Zeitung[/url] hat geschrieben:
Museum mit Mittelalter-Justiz-Schau «Galgen, Rad und Scheiterhaufen»

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Bild (Uwe Zucchi): "Zum Galgen" steht auf einem Straßensschild im Kasseler Museum.

Ob Galgen, Richtbeil oder Scheiterhaufen - die Justiz von früher mutet heute grausam an. Das Kasseler Museum für Sepulkralkultur beschäftigt sich in einer neuen Sonderausstellung mit der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Justiz. «Folter und Hinrichtung sind wichtig gewesen zur Disziplinierung. Sie beruhten nicht auf Willkür, sondern regelten das gesellschaftliche Miteinander», sagte Museumsleiter Reiner Sörries am Mittwoch. Die Schau mit dem Titel «Galgen, Rad und Scheiterhaufen - Einblicke in Orte des Grauens», die zuvor leicht verändert in Mettmann und Erfurt lief, ist in Kassel von Samstagabend an bis zum 28. Mai zu sehen.
Montrose
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Re: Galgen, Rad und Scheiterhaufen 28.01. - 28.05.12 Kassel

Beitrag von Montrose »

Auf der Kölner Domplatte rechts neben dem Römisch-Germanischen Museum verkauft ein Buchladen verbilligt geschichtliche Bücher. Eines davon handelt von Hexen im Bergischen Land (kostet 6 oder 7 Euro).


Anders als hier von manchen behauptet wurde, ist die Hexe anscheinend doch bereits im 12. Jahrhundert ein Thema gewesen und nicht erst später. Der Glaube an Hexen sei germanisch-heidnisches Kulturgut, habe also bereits vor dem Mittelalter bestanden. Schriftliche Erwähnungen gehen auf das 8. Jahrhundert zurück.

Allerdings bestätigt das Buch, daß Hexenverfolgung nicht Ausgeburt des allgemeinen römisch-katholischen Glaubens war, sondern eine überkonfessionelle Spezialität durchgeknallter Deutscher. Nicht das Christ-Sein macht einen zum Hexenjäger, sondern Deutscher zu sein.

Merkwürdiges Volk. Während der französische Papst in Avignon Frauen mißbrauchte, verbrannten die Deutschen Frauen. Das gleiche taten die Deutschen später wieder: in Ausschwitz verbrennen anstatt Spaß haben. Irgendwie gruselt es einen: diese Art von Nekrophilie ist ja noch perverser als Vergewaltigung.
Montrose
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Re: Galgen, Rad und Scheiterhaufen 28.01. - 28.05.12 Kassel

Beitrag von Montrose »

Die Germanen waren ähnlich wie die nordamerikanischen Indianer und die Tibeter eher matriarchalisch orientiert. Herzöge unterwarfen sich dem Urteil von germanischen Priesterinnen. Später dann die Hohe Minne -wieder eine Vergöttlichung der Frau - dann die unterwürfige Etikette in den Peter-Alexander-Filmen im Nachkriegsdeutschland bis hin zum modernen Feminismus. Deutschland ist ethnotypisch Matriarchat geblieben.

Aber alle Völker, die matriarchalisch sind, sind destruktiv. Die Germanen. Die nordamerikanischen Indianer, die einander sinnlos skalpierten und dann am Marterpfahl verbrannten. Oder die Tibetanische Kali, Göttin der Zerstörung. Solche bizzaren Formen von Gewalt sind in patriarchalischen Gesellschaften seltener und weniger ausgeprägt.

Da ist irgendein jahrtausendealter Webfehler in unserer Kultur. Wir müssen davon ausgehen, daß er immer noch Schaden anrichtet. Sucht die Hexe! Bild
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