The A-word

Was geht im Mittelalter?
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Christiane
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Beitrag von Christiane »

Christian K. hat geschrieben: die Lehrerausbildungen erst seit den 60er Jahren an Universitäten durchgeführt werden(zumindest,was die Zeit bis zum ersten Staatsexamen betrifft).Ich hatte also in meiner Schulzeit noch genug Lehrkräfte,ohne universitäre Vorbildung.
Wusste gar nicht, dass sich in der Szene so viele Greise rumtreiben. Aber schön, deren Aussagen sind dann ja ob ihres Alters auch viel authentischer :wink:
Khaelin
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Beitrag von Khaelin »

Lets stop this flamewar at its beginning - nobody here takes those a-fundamentalists serious anyway...


CU, Khaelin
Bild Carry on, carry on... Meet me on the other side!Bild
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Vrouwe van Lafelt
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Beitrag von Vrouwe van Lafelt »

yes let`s do that!

* starts to sing a song*

"All for the beer and tobaccooooooooo! "

But I desperately need to know...
Did he , or did he not....set foot on Belgian ground?

:D
true freedom lies in the heart
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Norbert von Thule
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Beitrag von Norbert von Thule »

Wer die A-Diskussion nicht mag, sollte einfach nicht "The A-word" anklicken. Wir werden hier weiterhin versuchen, aus unserer Verantwortung für das Mittelalter
Amdreas Rehnolt hat geschrieben:Mit der Patenschaft verpflichtet sich der Pate zum Schutz dieses deutschen Wortes und übernimmt dafür auch ein Stück Verantwortung.
Quelle: Aachener Nachrichten, 16.01.07, Seite 1

der Empfehlung des VDS zu folgen
Entwickeln Sie das Wort weiter, pflegen Sie es, hüten Sie es vor Missbrauch und Verdrängung.
Quelle: Aachener Nachrichten, 16.01.07, Seite 1

und hier durch These und Antithese zu einer Synthese zu gelangen, wie es uns so beispielhaft empfohlen wurde, zu
Christian K. hat geschrieben:versuchen anhand einer Star-Trek Folge den Weltraum zu erforschen
und wie es vom bedeutendsten lebenden Astrophysiker Prof. Dr. Stephen Hawkin ("Eine kurze Geschichte der Zeit") durch sein Mitwirken in Star Trek - The Next Generation Folge 153 und durch sein Vorwort zum Buch "Die Physik von Star Trek" (ISBN 3-453-10981-3) demonstriert worden ist.
Montrose
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Beitrag von Montrose »

Die Darstellung eines Knechts oder einer Magd ist ideal für den Anfang und preislich noch recht niedrig gehalten.
Irgendwie ist das ein komischer Gedanke, jemanden in eine niedrige Rolle nur wegen der Authentizität oder sozialer Schwäche zu stecken. Was soll denn da aufgeführt werden? Dass es ein immerwährendes unten und oben gab .... und auch heute noch gibt? Ich frage mich, ob diese Art Authentizität überhaupt wünschenswert ist.


Was ist Authentizität?
Wenn man es genau nimmt, ist jener Unauthenthische, der mit Lederjacke und Samuraischwert völlig deplaciert über den Mittelaltermarkt schlappt ja eher geistesverwandt mit dem einfachen Purschen des Mittelalters, der sich ja auch kaum Gedanken über Authentizität machte, ja wahrscheinlich nicht einmal das Wort oder dessen Sinn begriff, als jener moderne Gelehrte, für den es im Mittelalter doch nur seltenst ein Gegenstück gab . :wink:
die kleine Eva
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Beitrag von die kleine Eva »

ich bin selbst zofe (kampf-zofe^^) und kann nur sagen, dass es eigentlich keine authorität in diesem sinne gibt. natürlich muss der tisch aufgeräumt sein, der tisch mehr oder weniger gedeckt sein und nach dem essen wieder abgeräumt werden,etc. doch eigentlich hilft jeder mit. ich tue auch die unschicklichen dinge wie holzhacken, das macht mir sehr viel spass :) der einzige, der mal was zu sagen hat ist der hauptmann, wenn er uns morgens(= fast noch in der nacht) aufweckt, wenn wir auf lagern sind :P
ich schrecke auch genauso wenig vor einer harten diskussion mit norbert, egal in welchem zustand und meiner gewandung zurück.
ich bin von natur aus einfreiheitsliebender mensch und werde dies auch wieterhin im reenectment zeigen.
:101 deswegen bin ich veytaler
klein & schwarz

- Anna: "Du bist verrückt, Eva."
Ich: "Nein. Ich bin ein Freak!"

- große kleine Eva
Tequilazofe
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Beitrag von Tequilazofe »

Amelie:

Ich meinte nicht mit der Maschiene nähen. das mach ich auch. ich meinte mit der Nadel in der Hand und jeden Stich selber machen(ohne Stecknadeln, es soll ja A sein. Nicht wahr Christian).

LuBu:

Das war absolut keine Kritik und müsstest wissen wie es gemeint war. Wir sind nicht um sonnst in der selben Ritterschaft :D

Christian:

Färbst du deine Stoffe auch selber und nähst sie von Hand? Wenn nicht hast du kein Recht uns hier irgend etwas von A-Gewandung zu erzählen.
Möchte noch jemand ein Salbeibonbon??
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Amelie*
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Beitrag von Amelie* »

Selbstfärben will ich mal ausprobiern. Mit Krappwurzeln.. ist bestimmt cool. So Batik-Muster wenns nicht klappt ^^

Eva? Holzhacken ist geil :)
Wenn man jetzt noch Holzkacken(wie ich es fast geschrieben hätte) könnte, wären wir aber alle erlöst.


PS.: Wusstet ihr, dass es mal voll nicht A ist, ein Lippenpiercing zu tragen? Obwohl - ich könnt mir nen Knochen schnitzen und ihn mir durch die lippe zupfen. So einen Knochen-klemmkugelring.

(wehe du liest das und erzählst das senara, holgar. nicht dass sie sich gleich noch hinsetzt und damit anfängt :P )
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt
Er stand auf allen Wegen....

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Christian K.
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Beitrag von Christian K. »

@Manu

Färbst du deine Stoffe auch selber und nähst sie von Hand?

Ja(nähe grade an einer Landsknechthose)

Wenn nicht hast du kein Recht uns hier irgend etwas von A-Gewandung zu erzählen.

habe ich dann nach deiner Definition wohl doch.

@Montrose

Irgendwie ist das ein komischer Gedanke, jemanden in eine niedrige Rolle nur wegen der Authentizität oder sozialer Schwäche zu stecken. Was soll denn da aufgeführt werden? Dass es ein immerwährendes unten und oben gab .... und auch heute noch gibt? Ich frage mich, ob diese Art Authentizität überhaupt wünschenswert ist.

bitte was?Sorry,vielleicht verstehe ich deine Aussage falsch.In dem hier zitierten post ging es um die Frage,wie viel eine Darstellung kostet,die sich an mittelalterlichen Vorbildern oriertiert-und Mägde und Knechte sind nun einmal mittelalterliche "Berufsgruppen".

als jener moderne Gelehrte, für den es im Mittelalter doch nur seltenst ein Gegenstück gab .

wie erklärst du dir dann die "Gelehrten" der Pariser Universität und andere durchaus kluge Köpfe?

Abu Ma’shar el-Bachi
Cecco dAscoli
Hildegard von Bingen (huch,eine Frau...!)
Roger Bacon
Dante Alighieri
Rhabanus Maurus
Georg Agricola
Paracelsus

sind dann diejenigen,die mir spontan im ersten Augenblick einfallen

@Christiane

Meine Schulzeit war in den 80er und 90er Jahren-ich hatte also mehrere Lehrer,die in den 60er Jahren ihre Lehrtätigkeit aufgenommen haben.

@Norbert

Gut,dann kannst du ja jedem Physikstudenten einfach sagen,er solle sich Star Trek ansehen,denn dort lernt er ja genug.
Ich werde dann meinen Kommilitonen am Fachbereich Geschichte sagen,dass sie sich die Vorlesungen und Seminare zum Thema Mittelalter schenken können und einfach einen Mittelalter-Markt mit Ritterspielen besuchen sollen oder am besten noch gewisse Galileo und Welt der Wunder-Folgen für ihre Hausarbeiten als Literatur angeben sollen...

@Holgar

Aber nochmal: danke für den Start einer völlig nutzfreien Diskussion, was authentisch ist und was nicht.

Ich habe diese Diskussion nicht eröffnet.Ihr wart es,die sich über die A-Päpste aufgeregt haben.Dann dürft euch halt auch nicht wundern,wenn jemand der eine andere Meinung hat,auf dieses öffentliche Forum aufmerksam wird und einen Gegenstandpunkt äußert...

Danke auch für die Verbannung aller unserer wertlosen Zeitaufwände in das Reich der Fantasy.

Keine historischen Belege=Fantasy

Wie eingebildet bist du, die Bemühungen anderer nicht anzuerkennen?

darf ich mich selbst zitieren?

-"Mir geht’s auch nicht um diejenigen, die erst anfangen, oder evtl. nach veralteten Quellen gearbeitet haben, oder in ihrer Klamotte, stolz wie Oscar auf die erste selbst genähte Cutte/Tunika, mal übern Markt schlendern um Meinungen einzufangen (Und ich würde nen Teufel tun und denjenigen wegen einer falschen Naht zur Schnecke zu machen!)! "

-"Fehler macht am Anfang jeder, was mich aber auf die Palme treibt, ist der Anteil Leute, die seit Jahren hartnäckig "ihr" Mittelalter durchboxen und stur und beratungsresistent an ihrer Schlunzklamotte festhalten, und dabei immer noch vollmundig behaupten, Lebendige Geschichte darzustellen und bei (berechtigter) Kritik das große Toleranz Lamento ablassen... "

Eine genaue, historische Darstellung KANN es gar nicht geben. Und von dir schon gar nicht, ODER WAS MACHST DU GERADE IM INTERNET?

was hat das Internet damit zu schaffen?Und ich kann dir gerne Gruppen und Personen nennen,die eine genau historische Darstellung hinbekommen.

du kannst stolz darauf sein, einige Leute verärgert zu haben.

wie es in den Wald schallt,so wird man heiser...

und schlußendlich noch einmal ein Selbstzitat:

-"Und diejenigen der "Bassd scho" Fraktion dürfen sich gerne weiterhin selbst das Wasser abgraben, denn irgendwann lassen sich auch die Besucher nimmer verarschen, spätestens dann werden die Veranstalter umschwenken, und dann heißt es "Geh doch nach Hause, wenn dich hier keiner mehr mag..." für die Freyen Ritter, die Karodecken Kelten Rocklümmel und Fellbarbaren, dann dürfen sie sich auf privaten Lagern treffen und darüber heulen, dass die bösen A-Päbste ihnen ihr Hobby kaputt gemacht haben...
Denn einsehen, dass sie sich selbst ans Bein gepinkelt haben werden sie sicher nicht... "

Wünsche weiterhin einen schönen Abend

Adieu,

Christian
"Der Tilly ist von Leibe klein,
sein Schwert ist meilenlang;
und wenn es blitzt, dann schlägt es ein,
dann setzt es Brand und Stank.
Hinunter muß die Lügenbrut!
Was einer gegen diese tut,
der Herrgott weißt ihm Dank."
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Amelie*
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Beitrag von Amelie* »

Ich finds völlig ok, dass Christian K. und die anderen alle ihre EIGENE meinung vertreten. Damit wäre die Diskussion ja wohl zu ende.

Jeder lehrt hier Jeden...

Von manchen Beiträgen könnte man sich etwas mitnehmen, andere würde man lieber ignorieren, jedoch sollte man jeden Beitrag tolerieren, sobald er nicht ausartet.

Liebe Grüße

AmÁ©lie
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt
Er stand auf allen Wegen....

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Vrouwe van Lafelt
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Beitrag von Vrouwe van Lafelt »

Thank you Christian, for the interesting link..I mean that.

One question though...
I am under the impression that the Lady potrayed is wearing a bra, in one of the pictures...Am I correct? If so...I don`t care at all! I do too. :D
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Christian K.
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Beitrag von Christian K. »

@Black-Dawn

gern geschehen :D

Ich kann leider nichts von einem Büstenhalter erkennen.Ich glaube,was auf dem Bild an den Schultern raussticht ist das Untergewand aus Leinen.

nochmal @Holgar

sorry,aber dieser Beitrag hat mich dann doch ein klein wenig aufgeregt.Wo bitte habe ich geschrieben,dass User XY eine sch*** Gewandung hat,oder das Gruppe soundso total grottig ist?
Und nochmal gilt:Wo "Mittelalter" draufsteht erwarte ich auch "Mittelalter".Wenn ich in ein Restaurant gehe und ein Steak bestelle erwarte ich richtiges Fleisch und kein Soylent Green.

Wünsche weiterhin einen schönen Abend

Adieu,

Christian
"Der Tilly ist von Leibe klein,
sein Schwert ist meilenlang;
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Säbelzahn
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Beitrag von Säbelzahn »

Guten Abend! (oder eher Morgen)

Nachdem dieser Thread zeitweise in ein ziemliches Geflame (und Geflenne) verkam überlegte ich mir, ob ich überhaupt noch etwas dazu schreiben soll.

Ich möchte jedoch anmerken, dass das nichts mit A-Hochmut zu tun hat, bevor nun wieder ein Schlag aus den unteren Schubladen des Schranks gar nicht mal so niedrigen Diskussion hier kommt.

Christian K. hat durchaus recht, was seine Sichtweise angeht, dennoch glaube ich, dass ihr weiterhin etwas missversteht. Niemand möchte euch euer Hobby vergrätzen oder euch ein Leid antun. Es fällt jedoch auf, dass gerade der von Christian K. geführte Einwand des "hammerhart jahrelang weiter das Falsche praktizieren - wissentlich oder nicht" nicht ohne Hand und Fuß ist. Nebenbei sprach er bei diesem Punkt niemanden direkt an.

Ein Hobby, ich kann mich wieder nur wiederholen, auch wenn ich weiterhin als A-Papst verschrien werde, was ich nicht bin, sofern man die Messlatte nicht da anlegt, dass man A-Papst ist sobald man überhaupt wissentlich etwas Authentisches am Leibe trägt, zeichnet sich dadurch aus, dass man an ihm wächst. Ich betreibe kein Hobby das ich nicht kann oder bei dem ich vehement nichts dazulernen will. Dass sich hier ständig Leute angegriffen fühlen und mit allen Flossen und Pfoten um sich schlagen belegt ein Sprichwort: Getroffener Hund bellt. Ich habe, sofern ich mich an das von mir Geschriebene erinnern kann, niemanden persönlich angegriffen, unhistorisch oder unauthentisch zu sein.

Dennoch fühlen sich Leute angegriffen. Wofür das nun wiederrum spricht muss ich nicht weiter ausführen.

Ich kann jedoch den gut gemeinten Rat geben, die Threads noch einmal bei einer Tasse Tee durchzulesen bevor der Wutpegel wieder sämtlichen sachlichen Ansätze zerstört. Dann wird vielleicht auch etwas mehr klar, worum es eigentlich geht :)

Dennoch muss ich noch etwas loswerden:
Irgendwie ist das ein komischer Gedanke, jemanden in eine niedrige Rolle nur wegen der Authentizität oder sozialer Schwäche zu stecken. Was soll denn da aufgeführt werden? Dass es ein immerwährendes unten und oben gab .... und auch heute noch gibt? Ich frage mich, ob diese Art Authentizität überhaupt wünschenswert ist.
Ist sie.

Immer auch ist historische Darstellung Theater - das gilt für die Odinbrüller wie das A-Team gleichermaßen. Wenn du jetzt 100 Ritter und 200 Burgfräulein über den Markt wetzen hast, hast du irgendwas - aber kein annähernd korrektes Bild des "Mittelalters". Nebenbei gefragt: Was soll denn bei SO einer solchen, leider tagtäglichen, Posse aufgeführt werden? Dass es ein oben und oben gibt? Wir jeden Tag hunderte Reiche auf dem Weg zur Arbeit sehen und die Gesellschaft keine Zwiebel oder Pyramide, sondern eine platte Linie ist die nur aus den oberen 10000 besteht? :)

Was ist Authentizität?
Bezogen auf die historische Darstellung ist "die Authentizität" die größtmögliche Genauigkeit, mit der man sich einem historischen Thema nähert. So einfach ist das :)
Wenn man es genau nimmt, ist jener Unauthenthische, der mit Lederjacke und Samuraischwert völlig deplaciert über den Mittelaltermarkt schlappt ja eher geistesverwandt mit dem einfachen Purschen des Mittelalters, der sich ja auch kaum Gedanken über Authentizität machte, ja wahrscheinlich nicht einmal das Wort oder dessen Sinn begriff, als jener moderne Gelehrte, für den es im Mittelalter doch nur seltenst ein Gegenstück gab . Wink
Wie willst du eine solche geistesverwandtschaft, selbst wenn es sie gibt, auf die Authentizität beziehen? Erkläre bitte.

Der Bursche des Mittelalters machte sich wohl kaum Gedanken über seine eigene Authentizität. Wissenschaftliche Gegenbeweise bitte untenstehend posten. Gelehrte sind seit der Antike keine Seltenheit - in praktisch keiner Gesellschaft. Das Gegenteil zu behaupten ist schlichtweg töricht. Selbst Gelehrte, die sich mit der Vergangenheit und der Gegenwart oder gar Zukunft befassten, sind nicht selten. Nur laufen die halt nicht über den Markt. (Und ich bitte darum, das auch so zu lassen. Dumbledore-Gandalf-Man wird nebst Gimli und Odins Schwippschwager nicht auch noch gebraucht)

Beste Grüße und einen schönen Tag wünscht
Ihr Säbelzahn
plebs et proles - flumen apertum
Montrose
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Beitrag von Montrose »

Nebenbei gefragt: Was soll denn bei SO einer solchen, leider tagtäglichen, Posse aufgeführt werden? Dass es ein oben und oben gibt? Wir jeden Tag hunderte Reiche auf dem Weg zur Arbeit sehen und die Gesellschaft keine Zwiebel oder Pyramide, sondern eine platte Linie ist die nur aus den oberen 10000 besteht?
Ja eben. Gerade weil ja doch die Mehrzahl Ritter sein will, auf den Martkplätzen zwar auch viele Handwerker rumlaufen, Bauern und Mönche hingegen kaum ----also so ein Markt kein Abbild der damaligen sozialen Schichtung darstellt -- geht es ja offensichtlich doch nicht alleine darum, eine historische Realität darzustellen, sondern auch darum, einen Wunsch auszuleben.

Ich frage mich halt, wieso historische Echtheit ein höheres Kriterium als dieser Wunsch sein soll. Ähnlich wie in der Romantik ist auch moderne Geschichtsverfälschung eben auch ein Teil von Geschichte, nämlich die der Gegenwartsgeschichte. Der moderne Ritter als Mischmasch aus individualistischer Selbstbestimmungspropaganda und Gegenwartskritik ausgedrückt in Sehnsuchtsäußerungen zu überschaubaren Lebensformen (die Burg statt die Welt, der Schwertstoß statt einem aufwendigen Gerichtsverfahren bis in die Berufungsinstanz)?
In dem hier zitierten post ging es um die Frage,wie viel eine Darstellung kostet,die sich an mittelalterlichen Vorbildern oriertiert-und Mägde und Knechte sind nun einmal mittelalterliche "Berufsgruppen".
Es ging mir um die Frage, inwiefern ein Einsteiger selbst bestimmen kann, was er sein möchte.
Gelehrte sind seit der Antike keine Seltenheit - in praktisch keiner Gesellschaft. Das Gegenteil zu behaupten ist schlichtweg töricht. Selbst Gelehrte, die sich mit der Vergangenheit und der Gegenwart oder gar Zukunft befassten, sind nicht selten.

Wenn Du mir 100 Gelehrte der Antike und des Mittelalters aufzählen kannst, dann gab es immer noch zig Millionen, die nicht gelehrt waren. Bis zu Martin Luther konnten die Leute ja nicht einmal die Geschichten ihrer eigenen Religion nachlesen.

Eine Vielzahl Gelehrter in der Vergangenheit zu unterstellen ist eine unzulässige Projektion gegenwärtiger Verhältnisse, in denen 50 oder 60 % der Bevölkerung einen höheren Abschluß haben und dies auch in Form von "Elite"-Debatten als Leitbild der Gesellschaft propagiert wird.
Die Gesellschaften und ihre Leitbilder unterscheiden sich zwischen Moderne und Mittelalter. Was zum Beispiel fängt der moderne Mensch mit der Heiligenverehrung an? Unter der Elite stellte man sich damals doch was ganz anderes vor als heute.
Wie willst du eine solche geistesverwandtschaft, selbst wenn es sie gibt, auf die Authentizität beziehen?
Nehmen wir mal an, ich wäre Atheist und kostümierte mich für eine Party wie ein Kardinal.

Anscheinend gibt es da ja zwei Formen von Authentizität. Auf der einen Seite ist mein Kostüm authentisch, Farbe, Stoff und was weiß ich alles wie echt. Auf der anderen Seite fühle ich ja, bloß weil ich die Kleidung eines Kardinals habe, nicht wie ein Kardinal. Ich halte keine Nachgebete, schlafe nicht verzweifelt über einer geheimnisvollen Bibelstelle ein, mach keinen Knicks vor dem Kreuz .... und selbst wenn ich es täte ..... all diese Handlungen hätten für mich nicht dieselbe Bedeutung als wenn ich ein echter Kardinal wäre. Möglicherweise würden die anderen Leute auf der Party bei meinem Auftreten nicht von "authentisch" reden.

Hm, meine Verkleidung als couchpotato Hobbysoziologe macht genauso viel Spaß wie wenn einer als Soft-Trekki der neueren Serien rumläuft. :D Ein Pendant zu mittelalterlichen Figuren ist mir allerdings noch nicht dazu eingefallen. Wahrscheinlich sind solche Typen früher in einem Klosterkeller verschwunden ... oder wurden Kaiser von Byzanz. :shock:
Säbelzahn
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Beitrag von Säbelzahn »

Montrose hat geschrieben:
Ja eben. Gerade weil ja doch die Mehrzahl Ritter sein will, auf den Martkplätzen zwar auch viele Handwerker rumlaufen, Bauern und Mönche hingegen kaum ----also so ein Markt kein Abbild der damaligen sozialen Schichtung darstellt -- geht es ja offensichtlich doch nicht alleine darum, eine historische Realität darzustellen, sondern auch darum, einen Wunsch auszuleben.

Ich frage mich halt, wieso historische Echtheit ein höheres Kriterium als dieser Wunsch sein soll. Ähnlich wie in der Romantik ist auch moderne Geschichtsverfälschung eben auch ein Teil von Geschichte, nämlich die der Gegenwartsgeschichte. Der moderne Ritter als Mischmasch aus individualistischer Selbstbestimmungspropaganda und Gegenwartskritik ausgedrückt in Sehnsuchtsäußerungen zu überschaubaren Lebensformen (die Burg statt die Welt, der Schwertstoß statt einem aufwendigen Gerichtsverfahren bis in die Berufungsinstanz)?
Das ist die Diskrepanz zwischen historischer Darstellung und spaßeshalber in irgend einer Gewandung auf einem kommerziell orientierten Markt herumzurennen und sich Met hinter die Binde zu kippen die hier geflissentlich ignoriert zu werden scheint :)
Es ging mir um die Frage, inwiefern ein Einsteiger selbst bestimmen kann, was er sein möchte.
Das kann jeder selbst bestimmen. Aber wer einen BMW fahren möchte, sollte sich keinen Audi kaufen :)
Da jedoch fast jeder Neueinsteiger große Summen (!) in die FALSCHE (sprich unhistorische) Kleidung investiert, geht es vor allem darum, ob es ein Beinbruch ist, das Geld in als historisch nicht so verwerfliche Dinge zu stecken :) Der Knackpunkt bleibt: Man IST kein historischer Darsteller, nur weil man permanent in einem Kettenhemd mit Dekoschwert herumläuft. Das ist die Krux, die man scheinbar willentlich überlesen möchte.
Wenn Du mir 100 Gelehrte der Antike und des Mittelalters aufzählen kannst, dann gab es immer noch zig Millionen, die nicht gelehrt waren. Bis zu Martin Luther konnten die Leute ja nicht einmal die Geschichten ihrer eigenen Religion nachlesen.
Warum konnten sie das nicht? Die Lese- und Schreibfähigkeit nahm nach Luther nicht sprunghaft stark zu. Gepredigt wurde weiter von Gelehrten auf beiden Seiten. Wenn du auf die "Bibelübersetzung" ansprichst: Die gab es bereits Jahrhunderte vorher auf "Deutsch". Das Lesen an sich ist übrigens kein so starkes Kriterium, was das "einfache" Volk angeht. Bilder, Fresken und Buntglasfenster sind die Sprache des armen Mannes. Zu denken, Bauern oder Bürger wären nicht in der Lage gewesen, den Bibelinhalt zu kennen, weil sie nicht lesen konnten, ist nicht gerade richtig.
Eine Vielzahl Gelehrter in der Vergangenheit zu unterstellen ist eine unzulässige Projektion gegenwärtiger Verhältnisse, in denen 50 oder 60 % der Bevölkerung einen höheren Abschluß haben und dies auch in Form von "Elite"-Debatten als Leitbild der Gesellschaft propagiert wird.
Wer hat das unterstellt? Es ging darum abzuwehren, dass es quasi keine Gelehrten gab. Um nichts anderes.
Wie willst du eine solche geistesverwandtschaft, selbst wenn es sie gibt, auf die Authentizität beziehen?
Nehmen wir mal an, ich wäre Atheist und kostümierte mich für eine Party wie ein Kardinal.

Anscheinend gibt es da ja zwei Formen von Authentizität. Auf der einen Seite ist mein Kostüm authentisch, Farbe, Stoff und was weiß ich alles wie echt. Auf der anderen Seite fühle ich ja, bloß weil ich die Kleidung eines Kardinals habe, nicht wie ein Kardinal. Ich halte keine Nachgebete, schlafe nicht verzweifelt über einer geheimnisvollen Bibelstelle ein, mach keinen Knicks vor dem Kreuz .... und selbst wenn ich es täte ..... all diese Handlungen hätten für mich nicht dieselbe Bedeutung als wenn ich ein echter Kardinal wäre. Möglicherweise würden die anderen Leute auf der Party bei meinem Auftreten nicht von "authentisch" reden.
Interessanter Punkt. Selbstredend gehört zur Authentizität zu einem gewissen Grad auch Kenntnis und Hineinfühlen in seine Rolle. Nur reicht es eben auch auf der gegenüberliegenden Seite nicht, sich wie etwas zu fühlen und rumzurennen wie etwas anderes. Nur kannst du dem A-Team nicht unterstellen, nur weil es penibel an seiner Rolle feilt, könne es sich nicht in seine Rolle einfühlen. Im Gegenteil wage ich stark zu bezweifeln, dass ein Großteil der Rittermaiden (HAHA) oder Low-Budged-Kreuzritter eine authentischere Darstellung liefert weil sie sich Kenntnislos in ihre Rolle einzuleben glauben :)
... oder wurden Kaiser von Byzanz. :shock:
Ich bitte dringend darum, Byzanz aus dem Spiel zu lassen um nach dem Fässchen Mittelalter nicht auch noch ein Fass aus Mischmasch zwischen Mittelalter und Spätantike aufzumachen ;-)
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Christian K.
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Beitrag von Christian K. »

Der Säbelzahn war mal wieder schneller als ich...

@Montrose

Wenn Du mir 100 Gelehrte der Antike und des Mittelalters aufzählen kannst, dann gab es immer noch zig Millionen, die nicht gelehrt waren. Bis zu Martin Luther konnten die Leute ja nicht einmal die Geschichten ihrer eigenen Religion nachlesen.

-und genau solche Aussagen sind es dann,wo ich dann anfange zu streiken,denn auf solch pauschale Art und Weise ist es einfach nicht richtig.Selbst wenn deine These bezüglich Luther stimmen würde(was sie nicht tut,wie es bereits Sägefisch sagte),dann würde das von dir gesagte nicht auf England,Frankreich,Böhmen,Italien und die Reste des oströmischen Reiches zutreffen.

Nehmen wir mal an, ich wäre Atheist und kostümierte mich für eine Party wie ein Kardinal.

Na und?Ich habe z.B. ideologische und inhaltliche Reibungspunkte mit der protestantischen Richtung des Christentums-trotzdem hätte ich kein Problem damit einen schwedischen Soldaten des 30jährigen Krieges darzustellen.Wenn ich dieses Forum richtig lese,dann soll es hier um "Reenactment" (oder vielleicht doch eher um "Living-History"?)gehen-und nicht um Theater oder Rollenspiel.

Wünsche weiterhin einen schönen Abend.

Adieu,

Christian
"Der Tilly ist von Leibe klein,
sein Schwert ist meilenlang;
und wenn es blitzt, dann schlägt es ein,
dann setzt es Brand und Stank.
Hinunter muß die Lügenbrut!
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Montrose
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Beitrag von Montrose »

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man der anderen Zeit im Sinne einer Horizonterweiterung eher begegnen kann, wenn man sie so erlebt wie sie war.

Die weniger Authentischen finden den Brückenschlag aber auch, denke ich, indem das, was sie völlig unauthentisch durch sich selbst verkörpern, eben auch schon einmal da war.

Ein Betrunkener, der nur feiern will.... eine Mutter.... ein zorniger Mann .... die Verwandtschaft zwischen damals und heute ergibt sich doch auch daraus, dass Leute durch ihre existentielle Lage ähnlich sind.

Ein Geschichtsprofessor kann keinen betrunkenen Ritter darstellen, wenn er nicht weiß, was Betrunkensein ist. Nur als Beispiel. Wenn ein falsch Gewandteter einem Gaukler zuschaut, dann steht er dem mittelalterlichen Menschen, der ebenfalls einen Gaukler anschaute, in seiner Freude an der Gaukelei näher als der Geschichtsprofessor, der nüchtern feststellt "Gaukler benutzten diese und jene Spiele".
Zu denken, Bauern oder Bürger wären nicht in der Lage gewesen, den Bibelinhalt zu kennen, weil sie nicht lesen konnten, ist nicht gerade richtig.
Das habe ich auch nicht behauptet. Es ist jedoch ein Unterschied, ob man lebenstauglich und clever ist (was die Leute damals sicherlich waren), ob man ein Weltbild hat (das haben alle) oder ob man den Titel "Gelehrter" verleiht.
Ich habe z.B. ideologische und inhaltliche Reibungspunkte mit der protestantischen Richtung des Christentums-trotzdem hätte ich kein Problem damit einen schwedischen Soldaten des 30jährigen Krieges darzustellen.Wenn ich dieses Forum richtig lese,dann soll es hier um "Reenactment" (oder vielleicht doch eher um "Living-History"?)gehen-und nicht um Theater oder Rollenspiel.
Aber das ist doch genau dasselbe: reenactment, also etwas zu spielen, was man nicht ist, ist Theater oder Rollenspiel.
Byzanz
Kreuzritter. :D
Christian K.
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Beitrag von Christian K. »

@Montrose

Ich weiß was du mir sagen willst,aber...

Ein Geschichtsprofessor kann keinen betrunkenen Ritter darstellen, wenn er nicht weiß, was Betrunkensein ist.

was hat das Hineinfühlen in einen Betrunkenen mit dem Oberthema dieses Forums,also "Reenactment" bzw. "Living-History" zu tun?

Aber das ist doch genau dasselbe: reenactment, also etwas zu spielen, was man nicht ist, ist Theater oder Rollenspiel

Eben nicht-das ist ein Punkt um den es mir die ganze Zeit geht.Ich gebe hier nochmal meine Begriffserklärung wieder,wie ich sie von einer Infoseite zum Thema Frühmittelalter entnommen habe:

"Reenactment ist, per Definition, die bestmögliche, detailgetreue Wiedergabe einer Begebenheit in ihren Abläufen, historisch, oder modern, möglichst am Orginalschauplatz und zu den selben Bedingungen die bei dem Orginalereignis herschten. (z.b. Hastings, Gettysburg, etc...) In den 40ern hat die US Army im Zuge einer Studie der West Point Academy die Schlacht von Gettysburg nachgestellt. Dafür haben sie gewartet bis sogar die Wetterbedingungen gleich waren, aber die Ausrüstung der Soldaten entsprach der US Infanterie von 1943, trotzdem kann man das als das erste "Large-Scale" Reenactment ansehen. Eine Veranstaltung ohne tatsächlich geschehenes Ereignis ist, ungeachtet der Qualität der Austattung/Gewandung KEIN Reenactment, sondern Living History.

Beispiele für Reenactment - Events sind: Völkerschlacht bei Leibzig, Waterloo, Gettysburg, Agincourt, Hastings 1066, Morimondo.


Living History (Lebendige Geschichte/Geschichte erleben) ist das Nachempfinden einer Epoche der Geschichte, des Alltagslebens und der Berufe der Menschen, die zu jener Zeit gelebt haben. Living History ist ein Begriff, der seit dem Aufkommen des Mittelalterbooms Ende der 90er Jahre oft und gerne gebraucht und noch viel öfter misbraucht wird. Gerne wird er auch mit Reenactment gleichgesetzt. Zur Living History gehört die Verwendung orginalgetreuer, belegter Ausrüstung, die Kompromisse weitgehendst vermeidet und sich ausschliesslich an Funden der dargestellten Zeit orientiert Vorausetzung für eine möglichst korrekte Darstellung ist die Sichtung von Fundberichten, Ausgrabungskatalogen und die Recherche in Museen und in der Fachliteratur. "


Beide Varianten haben also nichts mit Theater oder Rollenspiel zu tun.Wobei man ehrlicherweise sagen muss,dass einige Veranstaltungen,die sich zurecht Reenactment nennen (Waterloo-Reenactment z.B.),schon gewisse Elemente einer Theatervorführung aufweisen.Jedoch nicht in Form von Dialogen,Charakterentwicklungen und Interaktionen sondern in epischer Form.
Vielleicht hilft hier eine Erklärung aus der Sicht eines Larpers weiter:

http://www.larpwiki.de/cgi-bin/wiki.pl? ... eenactment *

http://www.larpwiki.de/cgi-bin/wiki.pl? ... rläuterung

http://www.larpwiki.de/cgi-bin/wiki.pl?Reenactment

Wünsche weiterhin einen schönen Abend.

Adieu,

Christian




*zur Erläuterung:Larper die auf historische Genauigkeit und Hintergründe wert legen,hören oftmals von Verfechtern des Fantasy-Larps:"Macht doch Reenactment!"...dieses Ausspruch hat schon zu machen Flame-Wars und Kleinkriegen in Larp-Foren geführt(wie ähnlich sich doch die Menschen sind).
"Der Tilly ist von Leibe klein,
sein Schwert ist meilenlang;
und wenn es blitzt, dann schlägt es ein,
dann setzt es Brand und Stank.
Hinunter muß die Lügenbrut!
Was einer gegen diese tut,
der Herrgott weißt ihm Dank."
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Norbert von Thule
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Beitrag von Norbert von Thule »

Wikipedia hat geschrieben:Die Theorie über das re-enactment (Wiederverfügung, Wiederaufführung, Wiederholungsspiel) geht auf Robin George Collingwood zurück. Nach dieser Theorie ist es die Aufgabe des Historikers, auf der Grundlage der überlieferten Quellen die Vergangenheit zu rekonstruieren, indem er erneut die Gedanken und Intentionen der handelnden Akteure durchspielt, die sich in den vergangenen Ereignissen ausdrücken.
Wikipedia hat geschrieben:Ob dazu eine historisch belegte "Kostümierung" unbedingt nötig ist, ist bei den Anhängern dieser Art der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit umstritten.
Säbelzahn
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Beitrag von Säbelzahn »

Norbert: Entschuldige, aber zum wievielten Male gehen wir die -in meinen Augen teils fragwürdige- Definition von Wikipedia durch?
plebs et proles - flumen apertum
Christian K.
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Beitrag von Christian K. »

@Norbert

Mal abgesehen von Säbelzahns berechtigter Kritik,bin ich mal so frei und zitiere dein Zitat:

"Nach dieser Theorie ist es die Aufgabe des Historikers, auf der Grundlage der überlieferten Quellen die Vergangenheit zu rekonstruieren"

Wie passen dann offensichtliche Irrtümer,Übertreibungen und Anachronismen zu dieser Definition?Wenn ich auf der "Grundlage der überlieferten Quellen die Vergangenheit zu rekonstruieren" habe,dann ist dort kein Platz,für Inder-Billig-Kettenhemden,Hörnerhelme,Trinkhörner am Gürtel,Lederarmschienen,Lederhosen,Rüstungspersiflagen(die aus den Resten von abgewrackten Schiffsrümpfen hergestellt werden),Odin-Brüller und Marksprech (und...und...und...).

Wünsche noch einen schönen Abend

Adieu,

Christian
"Der Tilly ist von Leibe klein,
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Norbert von Thule
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Beitrag von Norbert von Thule »

Für dich die Urquelle, Säbelzahn:
Robin George Collingwood hat geschrieben: in its immediacy, as an actual experience of his own, Plato's argument must undoubtedly have grown up out of a discussion of some sort, though I do not know what it was, and been closely connected to such a discussion. Yet if I not only read his argument but understand it, follow it in my own mind re-enacting it with and for myself, the process of argument which I go through is not a process resembling Plato's, it is actually Plato's so far as I understand him correctly.
aus: The Idea of History 1946
Christian K.
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Beitrag von Christian K. »

@Norbert

Lese ich da richtig?1946!Ja danke...eine Literaturangabe aus einer Zeit,als anerkannte Methoden der heutigen Geschichtswissenschaft wie Referenzen,Fußnoten und Quellenforschung noch wenig beachtet wurden und selbst Mommsens historisch-kritische Methode noch nicht überall eingeführt war...
Was kommt als nächstes?Griechische Texte von griechischen Autoren zur Zeit der Perserkriege,um die angebliche Stärke des persischen Heeren zu bekunden? :roll:

Wünsche trotzdem noch einen schönen Abend

Adieu,

Christian
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Norbert von Thule
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Beitrag von Norbert von Thule »

Ich denke schon, dass ich mit dem Text von 1946 die von dir und Säbelzahn bezweifelte Darstellung von Wikipedia über den Ursprung des Wortes Reenactment belegen kann und dir damit das Recht absprechen, einzuklagen, dass deine wiederholt gepostete "Definition" einer "Infoseite zum Thema Frühmittelalter" als allgemeinverbindliche einzige Diskussionsgrundlage gelten soll.
Christian K.
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Beitrag von Christian K. »

@Norbert

Darum geht es mir ja.Du versucht mit einer veralteten Literatur,die nicht im geringsten dem Stand der Wissenschaft entspricht,eine unzulängliche These zu untermauern.

Ist in etwa so,als würde ich behaupten,dass radioaktives Material gegen Zahnschmerzen hilft und als Beweis einen "Lehrfilm" der 50er Jahre heranziehe (bevor Fragen kommen:Ja,das gab es wirklich!)

Aber ich war ja zu später Stunde nicht untätig und habe das was richtig schön passendes gefunden:

Das Lexikon des Grobmittelalters: http://www.landsknechtsrotte.de/portal/g-lexikon.html

Wünsche noch einen gesegneten Abend

Adieu,

Christian
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