Pressetext zum Ritterturnier 26./27.08.06

Was ging damals auf der Eyneburg?
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Norbert von Thule
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Pressetext zum Ritterturnier 26./27.08.06

Beitrag von Norbert von Thule »

"Ist das echt?" wird auch am letzten Augustwochenende die meistgestellte Frage sein, wenn auf der Eyneburg in Hergenrath ein großes Ritterturnier mit Mittelaltermarkt stattfindet.

"Wenn wir authentisch wären, wären wir längst gestorben", klärt ein Wikingerfürst die Besucher auf, es gab in der Vergangenheit nie so viele Ritterrüstungen und Kettenhemden, wie sie heute von der ständig wachsenden Schar von mittelalterbegeisterten "Hobbyisten" getragen werden, um dem Publikum eine geschichtsnahe Interpretation lebendigen Mittelalters zum Anfassen zu bieten.

Doch die Reenactors, wie sie sich selber nennen, verkleiden sich nicht nur ”“ "gewandet" versuchen sie die Welt der Ritter, Wikinger und Kelten möglichst stilecht nachzuerleben.

Bevor jemand zum Ritter geschlagen wird, muss er auch in unserer Zeit als Knappe oft mehrere Jahre einem Ritter dienen und die Kunst des Schwertkampfes erlernen. Auch die Edeldame beginnt ihre Karriere als Zofe.

Mehr entbunden von gesellschaftlichen Zwängen stellt sich das Wikingerleben dar, handwerklich versiert herrscht im offenen Kräftemessen ein rauher aber ehrlicher Umgang. So hängen sie ihren "Skalden" (Sänger) gerne kopfüber in den nächsten Baum, wenn er wieder mal den Ton nicht trifft.

Noch weiter entrückt von der Wirklichkeit und doch als Ursprung der New Age Bewegung aktueller denn je ist die keltische Kultur, wo Mystiker und moderne Hexen ihr zuhause finden.

Allen gemeinsam ist jedoch das Engagement, mit dem sie den Funken, der auf sie übergesprungen ist, Mittelalter zu erleben, auf die Besucher übertragen.

Und wenn bei einem wiederentdeckten Fest um ein großes Feuer ein riesiges Ochsenhorn mit Met durch den Kreis von Aktiven und Besuchern weitergereicht wird, befreien sich auch die Besucher von modernen Hygienebedürfnissen und das "nachgestellte" Ritual gewinnt seine ursprüngliche vitale Bedeutung zurück.

Auch beim Ritterturnier am 26. und 27. August wird kein Laienschauspiel "gut gegen böse" geboten, sondern es messen sich, ganz so wie es damals Brauch zu großen Festivitäten war, der Adel und das Volk in mehreren Exercitien (Übungen), um Ansehen und einen Preis zu erringen.

Der "goldenen Pfeil der Eyneburg" wird dem sichersten Bogenschützen überreicht: In einem für alle offenen Wettbewerb darf jeder einen Pfeil auf eine Zielscheibe versuchen. Wer trifft, qualifiziert sich für den nächsten Durchlauf, bei dem 3 Pfeile auf 35 m verschossen werden, bei Treffergleichheit wachsen die Abstände für die verbliebenen Bogenschützen in jeder weiteren Runde, bis der beste Bogenschütze des Turniers gefunden wurde.

Das "goldene Schild der Eyneburg" wird dem gewandtesten Schwertkämpfer zuteil: Paarweise treten die Schwertkämpfer gegeneinander an. Gewonnen haben die beiden Schwertkämpfer, die den Attacken ihres Gegners am längsten widerstehen können. Dass der Kampf nicht durch gegenseitige Schonung langweilig wird, garantieren drei erfahrene Schwertmeister, die den Kampf abbrechen, sobald das Publikum murrt.

Die "goldene Tunika der Eyneburg" wird den stärksten Bruchenball-Spieler kleiden. Bruchenball, der Knappensport des Mittelalters, gilt als Vorläufer von Fussball und Rugby. Nur in Bruchen (Unterhosen) muss in 2 dreiminütigen Halbzeiten ein 90 cm durchmessender Ball zu viert in das Tor der gegnerischen Mannschaft gerollt werden. Die Gewinnermannschaft ermittelt den Sieger durch Bankklatschen, wo sich zu zweit auf einer Bank solange geohrfeigt wird, bis einer runterfällt.

Der "goldene Mantel der Eyneburg" wird dem geschicktesten Ritter zu Pferde verliehen. Die Ritter demonstrieren den Speerwurf aus vollem Ritt in der Disziplin "Saustechen", ihre Treffsicherheit beim "Ringstechen" und die Wucht ihres Lanzenstoßes am "Roland" (einer drehbar montierten Rüstung mit Schild und Morgenstern).

Der "goldene Helm der Eyneburg" krönt den Sieger im Tjosten (Lanzenstechen zu Pferde gegeneinander). Auch hier zählt nach mittelalterlichem Brauchtum ("eine Lanze für jemanden brechen") nicht, den Gegner aus dem Sattel zu heben ”“ obwohl das auch vorkommt ”“ sondern seine Lanze am Schild des Gegners zu zerbrechen. Wer verfehlt, scheidet aus.

Während vor der Burg das Turnier ausgetragen wird, herrscht in der Burg geschäftiges Treiben: Schmiede, Schreiner und andere Handwerker zeigen ihre Fertigkeit, die Geschäfte der Burg und zugereiste Händler bieten ihre Ware feil. Während Gaukler, Barden, Spielleut und Schankwirte fürs geistige Wohl sorgen, bemühen sich Bäcker, Schlachter und Bader ums körperliche Wohl.

Den Bildungshungrigen laden Mittelalterliche Tänze zum Mitmachen ein. Ein Falkner demonstriert die edle Kunst der Greifvogeljagd und ein Mönch erklärt in einer Vortragsreihe die Notwendigkeit von Hexenverbrennungen und Ablassbriefen.

Für die Nachwuchsritter gibt es eine Bogenschieß-Übungsbahn, eine Schwertkampf-Ausbildung, Ponyreiten, Geschicklichkeitsspiele wie Hufeisenwerfen und Katapultschießen.

Und für diejenigen, die nur mal kurz reinschnuppern wollen und sich dann doch im Mittelalter verfangen, hält die Eyneburg eine Ermutigung bereit mit der Komm-als-Fremder-geh-als-Freund-Aktion ("Seid gegrüßt, Fremder! ”“ Gehab dich wohl, Freund!"): Jeder, der sich auf dem Markt sein erstes Gewandungsteil (Rüstung, Kleidung oder Schmuck) leistet, gilt als Gewandeter und erhält von seinen 6 Euro Eintritt die Hälfte zurück.


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Vom 13. ins 21. Jahrhundert und zurück: Die Eyneburg beheimatet wieder Ritter.


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Die "Ritter der Eyneburg" haben ihre Burg zurückerobert.
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Norbert von Thule
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Aachener Zeitung vom 24.08.06

Beitrag von Norbert von Thule »

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Die AZ hat geschrieben:Ritter suchen ihre Besten im Turnier

Mittelalterfest soll auf die Eyneburg locken. Buntes Treiben mit Gauklern

Hergenrath. "Ist das echt?" wird auch am letzten Augustwochenende die meistgestellte Frage sein, wenn auf der Eyne- oder Emmaburg im belgischen Hergenrath am 26. und 27. August ein großes Ritterturnier mit Mittelaltermarkt stattfindet.

"Wenn wir authentisch wären, wären wir längst gestorben", klärt ein Wickingerfürst die Besucher auf. Doch Spaß beiseite, der sicherste Bogenschütze, der gewandteste Schwertkämpfer, der stärkste Bruchenball-Spieler, der geschicktesten Ritter zu Pferde, der Sieger im Tjosten (Lanzenstechen zu Pferde gegeneinander) werden gesucht. Während vor der Burg das Turnier ausgetragen wird, herrscht in der Burg geschäftiges Treiben: Schmiede, Schreiner und andere Handwerker zeigen ihre Fertigkeit, die Geschäfte der Burg und zugereiste Händler bieten ihre Ware feil.

Während Gaukler, Barden, Spielleut und Schankwirte fürs geistige Wohl sorgen, bemühen sich Bäcker, Schlachter und Bader ums körperliche Wohl. Mittelalterliche Tänze laden zum Mitmachen ein. Ein Falkner demonstriert die Greifvogeljagd und ein Mönch erklärt Hexenverbrennungen und Ablassbriefen. Für die Nachwuchsritter gibt es eine Bogenschießen, Schwertkampf, Ponyreiten, Geschicklichkeitsspiele wie Hufeisenwerfen und Katapultschießen.

Ziel des Ausflugs: Eyneburg, Emmaburger Weg 26, Hergenrath.
Weitere Informationen unter www.eyneburg.eu

Die Organisatoren hoffen auf viele Zuschauer: Am Wochenende findet auf der Eyne- oder Emmaburg ein großes Ritterturnier mit Mittelaltermarkt statt.
Quelle: Aachener Zeitung vom 24.08.06
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Norbert von Thule
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Aachener Nachrichten vom 25.08.06

Beitrag von Norbert von Thule »

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Die AN hat geschrieben:Ritter kämpfen um Ehren und Preise

Mittelalterfest am Wochenende auf der Eyneburg im belgischen Hergenrath. Greifvogeljagd und Schwertkampfausbildung.

Aachen/Hergenrath. Ein Ritterturnier findet am Wochenende nur wenige Kilometer von Aachen entfernt in Hergenrath auf der Eyneburg statt. Dabei werden unter anderem Wettkämpfe um das goldene Schild für den gewandtesten Schwertkämpfer, die goldene Tunika für den stärksten Bruchenball-Spieler (Knappensport des Mittelalters) , den goldenen für den geschicktesten Reiter und den goldenen Helm für den Sieger im Tjosten (Lanzenstechen zu Pferde) ausgetragen. Die Reenactors, wie sie sich selber nennen, verkleiden sich nicht nur ”“ "gewandet" versuchen sie die Welt der Ritter, Wikinger und Kelten möglichst stilecht nachzuerleben. Bevor jemand zum Ritter geschlagen wird, muss er auch in unserer Zeit als Knappe oft mehrere Jahre einem Ritter dienen und die Kunst des Schwertkampfes erlernen. Auch die Edeldame beginnt ihre Karriere als Zofe.

Auch beim Ritterturnier am 26. und 27. August wird kein Laienschauspiel "gut gegen böse" geboten, sondern es messen sich, ganz so wie es damals Brauch zu großen Festivitäten war, der Adel und das Volk in mehreren Exercitien um Ansehen und Preise zu erringen.

Während vor der Burg das Turnier ausgetragen wird, herrscht in der Burg geschäftiges Treiben: Schmiede, Schreiner und andere Handwerker zeigen ihre Fertigkeit, die Geschäfte der Burg und zugereiste Händler bieten ihre Ware feil. Während Gaukler, Barden, Spielleut und Schankwirte fürs geistige Wohl sorgen, bemühen sich Bäcker, Schlachter und Bader ums körperliche Wohl.

Mittelalterliche Tänze zum Mitmachen ein. Ein Falkner demonstriert die Kunst der Greifvogeljagd und ein Mönch erklärt in die "Notwendigkeit" von Hexenverbrennungen und Ablassbriefen. Für die Nachwuchsritter gibt es eine Bogenschieß-Übungsbahn, eine Schwertkampf-Ausbildung, Ponyreiten, Geschicklichkeitsspiele wie Hufeisenwerfen und Katapultschießen. Die Veranstaltung findet statt auf der Eyneburg, Emmaburger Weg 26, 4728 Hergenrath.

Weitere Informationen unter www.eyneburg.eu

Vom 13. ins 21. Jahrhundert und zurück: Die Ritter haben die Eyneburg, im Volksmund besser bekannt als Emmaburg, zurückerobert
Quelle: Aachener Nachrichten vom 25.08.06
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