Satzvey vs. Blausalzgrotte

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Norbert von Thule
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Satzvey vs. Blausalzgrotte

Beitrag von Norbert von Thule »

Letzte Woche im Kölner Stadt-Anzeiger:
Günter Hochgürtel hat geschrieben:
Mietsache auf Burg Satzvey

Zoff um Blausalzgrotte auf der Burg

Morteza Bayat, der Betreiber der Blausalzgrotte „Saltan“ auf Burg Satzvey, liegt mit Hausherr Graf Beissel von Gymnich schon seit Monaten im Streit. Auslöser ist eine Verlinkung, es gab auch schon ein gebrochenes Nasenbein.  

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Auch ein gebrochenes Nasenbein konnte Morteza Bayat nicht davon abhalten, seine Blausalzgrotte wie geplant zu eröffnen. (Foto: Günter Hochgürtel)

Morteza Bayat ist ein gut aussehender Mann mittleren Alters. Einen kleinen Makel kann man bei dem gebürtigen Iraner nur an der Nase erkennen. Die wurde ihm im Juli bei einer tätlichen Auseinandersetzung gebrochen. Wie es dazu kam, ist eine ziemlich abenteuerliche Geschichte, die damit anfängt, dass Bayat zusammen mit einem Partner im Jahr 2007 das frühere Nordhaus-Gelände in Satzvey erwarb.
Dort siedelte er seine Geschäftstätigkeiten an, mit der Bayat als Kaufmann sein Geld verdient. Er lässt Blausalz, das in einer Wüste im Iran abgebaut wird, per Lkw nach Deutschland schaffen und vermarktet es dort auf vielfältige Weise. Und irgendwann kam der Iraner auch mit Franz-Josef Graf Beissel von Gymnich in Kontakt, dem Burgherr zu Satzvey.
Das besondere Salz wird im Iran abgebaut

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„Meine Familie handelt schon seit langem mit Blausalz“, erzählt Morteza Bayat. Der Sportwissenschaftler importiert den Rohstoff über seine Blausalz GmbH in Satzvey aus seinem Heimatland, dem Iran, wo er in einer Salzmine in der nördlichen Provinz Semman abgebaut wird. 6000 Kilometer legen die Lkw mit der kostbaren Fracht bis nach Deutschland zurück. Das persische Blausalz wird von Gourmets als Gewürz geschätzt, aber ihm wird auch eine heilende Wirkung nachgesagt.

Durchgängig warmes Licht

Die neue Blausalzgrotte auf Burg Satzvey umfasst einen Hauptraum mit insgesamt zwölf Liegen, einen Empfangsraum, einen Aufenthaltsraum zum Ausruhen, einen Massageraum mit entsprechender Ausstattung und weiteres mehr. Die Wände sind zum Teil mit Salzstein-Fliesen verkleidet. Die Grotte ist durchgängig in warmes Licht getaucht. Durch die Rundgewölbe ergibt sich zudem ein außergewöhnliches Ambiente, das bereits Interessenten von nah und fern angelockt hat.

Blausalz enthält Cacium

Wie Bayat erklärt, enthält Blausalz Calcium, das gut für die Atemwege ist und die Abwehrkräfte stärkt. In der Grotte wird die Luft befeuchtet, so dass man die gesundheitsfördernden Salzdämpfe einatmen kann.

Nichtraucherkurse

Mit einem Partner will Bayat in der Salzgrotte Gesundheitsseminare, Nichtraucherkurse, psychosomatische Behandlungen und Thai-Massagen anbieten. Der Geschäftsmann verfügt jedoch noch über ein weiteres Standbein: die Firma Emos, die das sogenannte „Spabett“ produziert. Ein mit Blausalz gefülltes Inlett soll für ruhigeren Schlaf sorgen. Gefertigt wird das Produkt bislang noch teilweise in Köln. Aber Emos will die Produktion komplett nach Satzvey ins Gewerbegebiet verlagern und dort auch neue Arbeitsplätze schaffen.
Man kam überein, dass eine Blausalzgrotte prima in die Gemächer der Burg passen würde. Und so vermietete Beissel Räume im Souterrain an Morteza Bayat. „Teile dieser Räume wurden als Abstellkammer genutzt. Eine Zeit lang war dort auch ein Samowar-CafÁ© untergebracht. Wir mussten erst einmal alles trocken legen, was eine Menge Geld gekostet hat“, berichtete der Geschäftsmann.
Mittlerweile sind die Rundgewölbe, die Bayat angemietet hat, hergerichtet. Die Blausalzgrotte, die heilende Wirkung haben soll, wurde am 1. Oktober offiziell eröffnet. Und das, obwohl Morteza Bayat mittlerweile in einem erbitterten Streit mit Graf Beissel liegt. Die Harmonie zwischen den beiden Geschäftsleuten ging flöten, als Bayat bemerkte, dass seine Homepage plötzlich nicht mehr ”“ wie vertraglich vereinbart ”“ mit der Homepage von Burg Satzvey verlinkt war. Graf Beissel hatte die Geschäfte des gräflichen Event-Unternehmens seiner Tochter Patricia übergeben, und diese fühlte sich nicht an den Vertrag bezüglich der Verlinkung gebunden. „Ich sollte für die Verlinkung 200 Euro pro Jahr zahlen“, berichtete der Geschäftsmann.

Nutzungsänderung

Aber es kam noch mehr Sand ins Getriebe. Als Bayat seine Blausalzgrotte endlich der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte, wies ihn das Bauamt der Stadt Mechernich darauf hin, dass für die von ihm angemieteten Räume auf der Burg nur eine Genehmigung zur Wohnnutzung vorliege. Um diesen Bereich gewerblich nutzen zu können, müsse eine entsprechende Umwidmung beantragt werden.
Bayat konfrontierte Graf Beissel mit dem abgeschlossenen „Mietvertrag für Gewerberäume und/oder Gewerbeflächen“ und forderte ihn auf, die entsprechende Nutzungsänderung in die Wege zu leiten. Doch der Burgherr weigerte sich.
Ritterspiele und mehr

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Franz-Josef Graf Beissel von Gymnich hat die Wasserburg Satzvey in den letzten drei Jahrzehnten im ganzen Rheinland und darüber hinaus bekanntgemacht. In den 80er Jahren begann er, im Sommer regelmäßig Ritterspiele auf seiner Burg zu veranstalten. Seither strömen jährlich Zehntausende Besucher auf das Burggelände und lassen sich vom mittelalterlichen Markttreiben und von Ritterturnieren unterhalten.

Burg-Weihnacht und Hexenfest

Der Festreigen auf dem idyllisch gelegenen Adelssitz wurde in den zurückliegenden Jahren unter anderem um Ostermarkt und Burg-Weihnacht, um Hexenfest, Halloween, Seminare in Fechtkunst, Kindertheater und vieles andere mehr erweitert.

Auseinandersetzungen mit Bewohnern

In der Vergangenheit hatte Beissel des Öfteren Auseinandersetzungen mit Bewohnern, die die häufigen Veranstaltungen auf der Burg als Einschränkung ihrer Lebensqualität empfanden. Die Mehrheit der Satzveyer allerdings toleriert die Aktivitäten des Grafen, der das operative Geschäft mittlerweile an seine Tochter Patricia übergeben hat.
Sein Anwalt schrieb am 16. September dieses Jahres an Bayat: Im Gewerberaummietvertrag sei vereinbart worden, dass „die Mietsache in dem vorhandenen und besichtigten Zustand übergeben und vom Mieter übernommen wird und die übernommenen Räumlichkeiten erst zu einer Salzgrotte umgebaut werden“. Des Weiteren sei im Vertrag festgelegt worden, dass bauliche Veränderungen, die sich aus dem Vertragszweck „Salzgrotte“ ergäben, vom Mieter auf eigene Kosten durchzuführen seien.
Morteza Bayat hatte zu diesem Zeitpunkt eigenen Angaben zufolge schon 300.000 Euro investiert und sah sich gezwungen, die Nutzungsänderung selbst in die Hand zu nehmen. Die kostete ihn weitere 400.00 Euro, weil eigens ein Architekt engagiert wurde, um Statik, Denkmal- und Brandschutz übereinander zu bekommen. Diese nicht einkalkulierte Investition, die seiner Meinung nach Graf Beissel hätte übernehmen müssen, verrechnet der Geschäftsmann seither mit der fälligen Miete.

Interne Angelegenheit

Franz-Josef Graf Beissel wollte sich zu der strittigen Sache gegenüber unserer Zeitung nicht äußern. Durch einen Mitarbeiter ließ er ausrichten, dass es sich um eine interne Angelegenheit handele.
Nach Bayats Schilderungen sollen die Parteien Mitte des Jahres wegen des Mietvertrags so sehr aneinander geraten seien, dass Graf Beissel Bayat ein Ultimatum gestellt haben soll. „Er hat gesagt: Wenn ich seine Bedingungen nicht akzeptierte, würde er mich vom Hof jagen“, so der Blausalz-Händler. Bayat ließ das Ultimatum verstreichen, fand sich jedoch wenig später im Krankenhaus wieder.
„Ein Arbeiter einer Satzveyer Firma, deren Chef mit Graf Beissel befreundet ist, kam auf mich zu und hat mich am Ärmel gefasst. Der Mann hat mir geraten, besser den Bedingungen von Graf Beissel zuzustimmen. Dann hat er mir die Nase mit einem Kopfstoß gebrochen“, so schilderte Morteza Bayat die Ereignisse. Seither fühlen sich er und seine Familie nicht mehr sicher in Satzvey. Die Polizei wurde in der Sache mehrfach gerufen.
Der Angreifer stritt die Vorwürfe Bayats ab. Inzwischen läuft ein Ermittlungsverfahren, weil Morteza Bayat gegen den Arbeiter eine Klage wegen schwerer Körperverletzung eingereicht hat. Der gebürtige Iraner ist jedenfalls fest entschlossen, nicht klein beizugeben.
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Sandra mit den Fanta 3
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Re: Satzvey vs. Blausalzgrotte

Beitrag von Sandra mit den Fanta 3 »

In Satzvey muss man einfach aufpassen, das man nicht in irgendwelche Fäuste reinläuft. Und das kann schon ungestümen 15jährigen Jungs passieren. Dieser nette gut aussehende Mann hatte einfach die Ehre ein knappes Milliönchen in die Burg investieren zu dürfen und jetzt darf er einfach noch jeden Monat seine Miete zahlen zu. Ist doch auch was 😉

Gehabt euch wohl
Sandra ist die am göttlichsten tanzende, auf Bildern immer total bescheuert aussehende, sahnigste, cremigste, hübscheste, anmutigste, verführerischste, betörendste, morgenmuffeligste, keinen alkoholtrinkende, geschwätzigste, arme-spakos-antreibende, liebenswerteste, freundlichste, manchmal-mit-dem-Koch-streitende, bestgekleidetste, edeldämlichste, am besten busen-knuddeligste, tequila-verfallene, immerzu-Sekt-mit-Erdbeerpüre-trinkene, fürsorglichste, fröhlichste, poröse, grandiös sandröse, sandralöseste, gerade eben 30 gewordene.
Montrose
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Re: Satzvey vs. Blausalzgrotte

Beitrag von Montrose »

Daß sich die Grafentochter nicht mit einem Händler verlinken lassen will, leuchtet mir ein. Das ist anstößig, das paßt einfach nicht.
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Norbert von Thule
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Re: Satzvey vs. Blausalzgrotte

Beitrag von Norbert von Thule »

Sandra mit den Fanta 3 hat geschrieben:In Satzvey muss man einfach aufpassen, das man nicht in irgendwelche Fäuste reinläuft.
"... auch auf dem übrigen Gelände der Burg ist niemand sicher" gestern in City News:
Ӭ
Geisternacht auf Burg Satzvey

Nichts für schwache Nerven ist das gespenstische Halloweenfest, das am 26. und 31. Oktober 2013 auf Burg Satzvey in wahrer Gruselkulisse stattfindet. Dämonen, Vampire und allerlei andere Geschöpfe der Unterwelt locken ab 18 Uhr in den Burghof ”“ umrahmt von dem in fahles Licht getauchten alten Gemäuer.

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Geisternacht auf Burg Satzvey

Zahlreiche Gruseleffekte und ausgefallene Requisiten bereiten den nächtlichen Besuchern im "Parcours des Schreckens" Gänsehaut. Aber auch auf dem übrigen Gelände der Burg ist niemand sicher ”“ wie aus dem Nichts tauchen überall unheimliche Gestalten auf!
Untermalt wird die schaurige Atmosphäre durch Magie, Feuerzauber und die mystischen Klänge bekannter Mittelalterbands. Um 22 Uhr ist es dann so weit: In den Bourbonensälen der Burg beginnt die nicht enden wollende Gruselparty, bei der sich Gespenst und Werwolf zum Tanz die Hand reichen.

Kinderbetreuung beim Gruselspektakel

Für die kleineren Besucher wird wieder ein "Halloween-Kinderland" eingerichtet. Während sich die Eltern in der Geisterwelt amüsieren, können die jüngsten Gäste hier auf kindgerechte Weise Halloween erleben: Unter Aufsicht wird gespielt, gemalt und gebastelt. Die selbst gestalteten Geistermasken dürfen als Andenken mit nach Hause genommen werden.

Termine (Einlass jeweils ab 18 Uhr) : Samstag, 26.10.2013 und Donnerstag, 31.10.2013
Eintritt: Erwachsene VVK 13 Euro, AK 15 Euro; Kinder (vier bis zwölf Jahre) VVK 10 Euro, AK 12 Euro; Kinder unter vier Jahren frei (nur in Begleitung eines Erwachsenen).
Montrose hat geschrieben:Daß sich die Grafentochter nicht mit einem Händler verlinken lassen will, leuchtet mir ein. Das ist anstößig, das paßt einfach nicht.
Nein, es ist billig:
Morteza Bayat hat geschrieben:Ich sollte für die Verlinkung 200 Euro pro Jahr zahlen
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Norbert von Thule
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Re: Satzvey vs. Blausalzgrotte

Beitrag von Norbert von Thule »

Unser Hauptmann an Halloween:

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