Schlacht der Nationen 30.04. - 03.05.12 Warschau

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Norbert von Thule
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Schlacht der Nationen 30.04. - 03.05.12 Warschau

Beitrag von Norbert von Thule »

Gestern in der Märkischen Oderzeitung:
Jörg Funke hat geschrieben:
Streitmacht im Aufbau

Kling - Klong - Dusch: Heavy-Metal einmal wörtlich. Gut gerüstet probten die "Ritter" aus ganz Deutschland in Bernau für die "Battle of the Nations" - die WM für historisch-mittelalterliche Wettkämpfe im gerüsteten Vollkontakt. Dabei ließen sie es in der Jahnhalle mit Schwert und Schild ordentlich krachen.

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Bild (Mike Wedding): Rittersleut': Die Nationalmannschaft

Vom 30.April bis 3.Mai werden die Recken bei der "Schlacht der Nationen" in Warschau antreten. Im vergangenen Jahr starteten die Kämpfer des Bernauer "Rabenbanner e.V." erstmals bei der WM in der Ukraine. Ralf Licht und Mike Wedding aus Bernau sind nun wieder dabei. Die anderen Mitstreiter des Nationalteams wurden aus Klubs in Bayern, Berlin, Köln und Münster rekrutiert.
Auch zu diesem Zweck hat sich ein National-Team gegründet, der "Deutsche Bund für Vollkontakt und Buhurt" (DBfVB), der nun seine Kandidaten in Bernau sichtete. Und dafür waren einige Punkte zu beachten, erläuterte Michael Gransow, der zusammen mit Mike Wedding den zweiten deutschen Einsatz nach 2011 koordiniert. "Die WM-Organisation hat Bedingungen ausgeschrieben. Wer die nicht erfüllt, kann nicht starten. So müssen wir die Ausrüstung und die Verfassung der Kämpfer überprüfen, etwa ob es Schwachstellen gibt, der Nackenschutz angemessen ist, es Öffnungen in der Rüstung gibt. Einige Teile fehlen, Buckler (Faustschilde) und Schienbeinschützer etwa."
Mike Wedding beschrieb weitere Aspekte. "Unser Ziel ist es, dass die Kampfkunst als Sport Anerkennung findet und nicht als Mittelalter-Veranstaltung gesehen wird". So sei später auch eine Frauenklasse geplant, was Anne Wiegand bereits in der Jahnhalle vorstellte. "Wir mussten uns auf eine Epoche festlegen, da kam nur Hoch- oder Spätmittelalter in Frage, da boten die Rüstungen den meisten Schutz. Das Nationalteam wird nun in den historisch korrekten Farben des Deutschen Ordens ein einheitliches Bild mit Banner abgeben: weiße Waffenröcke mit schwarzem Kreuz."
15 Nationen aus drei Kontinenten werden ihre WM-Kämpfer entsenden. Mindestens acht, maximal 30Aktive werden gemeldet. Die Kampfszene ist in Osteuropa am weitesten verbreitet. Russland habe eine Vormachtstellung, dazu Ukraine und Weißrussland. "Polen hat sich sehr intensiv vorbereitet, wir hoffen, unter die besten zehn zu kommen", sagte Wedding. Es sei eine gute Gemeinschaft. "Die Kanadier wollen uns wieder Ahornsirup mitbringen und gegen T-Shirt und Sauerkraut tauschen."
Die Kämpfer treten in den Kategorien Langschwert, Einhandschwert/Buckler (Faustschild) und Einhandschwert/Wappenschild an, bestreiten zudem Buhurt-Kämpfe (Massenkämpfe) in der Kategorie Drei-gegen-Drei und Fünf-gegen-Fünf, 21 gegen21 und alle gegen alle. "Der letzte ist eine Spaß-Sache, Fünf-gegen-Fünf ist eher ein schnelles Laufspiel, ähnlich wie Football, da darf man treten, schlagen, werfen und tackeln", erklärte Wedding.
Ansonsten ist die Trefferfläche von den Knien an aufwärts, außer Hände. Es gibt einen Punkt pro Treffer, wenn es ein technisch sauber ausgeführter, dynamischer Schlag war. Bei der Sichtung in der Jahnhalle schied Mike Wedding im Halbfinale aus, eine alte Kampfsportverletzung machte ihm zu schaffen. "Das war ärgerlich. Ich lag gut im Rennen".
Die Gründung der sportlich-aktiven Kampfgruppe ist ein Schritt aus der bunten, lebendigen Mittelalterszene heraus, die weltweit gepflegt wird. Das Hineinversetzen in diese Epoche wird bei vielen zu einer Lebenshaltung. "Wir wollten mit den organisierten Wettkämpfen auch aus dem Statistendasein von Mittelaltermärkten ausbrechen", sagte Michael Gransow.
Dabei gilt es auch, die historischen Vorgaben der Bewaffnung genau einzuhalten. "Wir sind authentisch bis auf die Unterhose, die ist aus Leinen". Nur der Tiefschutz ist ein Zugeständnis an die Sicherheitsbestimmungen. Es gibt Schmiede, die speziell solche Rüstungen anfertigen. Ralf Licht hat seine selbst gebaut, 150Einzelteile, 400 Nieten sind zusammengefügt. Er belegte damit bei der WM-Kategorie für authentische Rüstungen den zweiten Platz.
Der Kampf ist sehr anstrengend. An einem Arm ziehen etwa zehn Kilo Metall, so dass eine Rüstung mit Helm und Schwert aus gehärtetem Federstahl insgesamt auf gut 50 Kilo kommt. In den 3x3 Minuten Kampfzeiten sind daher kurze Erholungspausen charakteristisch, in denen die Arme zur Entspannung herunterhängen. "Man bekommt ja unter dem Helm kaum Luft", erläuterte Michael Gransow. Man muss sehr aktiv ausatmen. Kraftausdauer ist gefragt. "Wer an blutige Köpfe nach Axtschlägen denkt, hat aber nichts verstanden".
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Norbert von Thule
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Re: Schlacht der Nationen 30.04. - 03.05.12 Warschau

Beitrag von Norbert von Thule »

Verdammt, wie kriegen die das beim Kämpfen nur mit den blauen Strahlen hin?

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