AufRuhr 1225! 27.02. - 28.11.10 Herne

Was geht woanders?
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Norbert von Thule
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Re: AufRuhr 1225! 28.11.10 Herne

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Weihnachtliches Adventsspektakel im und um das Museum

Wir laden Sie ein zu einem ganz besonderen Start in die Weihnachtszeit: Einem mittelalterlichen  Adventsspektakel in und um das LWL-Museum für Archäologie in Herne. Fernab vom Kitsch und Kommerz der großen Städte säumen mittelalterliche Händler und Handwerker das Gelände rund um die eigens für die Mittelalterausstellung errichtete Motte. Hunderte von Kerzen, Laternen und Fackeln geben der Szenerie ein romantisches Ambiente und erfüllen vergessene Fantasien der Besucher mit neuem Leben. Neben der Krippe, in der Maria und Josef mit dem Jesuskind, ein Engel und die Hirten einen lebendigen Eindruck der Nacht der Nächte vermitteln halten Ritter hoch zu Ross Einzug auf das mittelalterlich gestaltete Museumsgelände. Der wohlige Duft von Weihrauch und handgemachter Seife, von Backstuben und Garbrätern mischt sich mit dem harzigen Geruch Feuerkörbe und dem Rauch der Schmiedefeuer. Heißer Met  und Würzwein; heiße Säfte für die Kindlein laden zum Verweilen ein. Fellhändler, Schmuckwerker, Holzspielzeugmacher, Punzierer, Zinngießer, Seifensieder, Scriptoren, Knochenschnitzer und viele mehr geben einen Einblick in alte Handwerkskunst und bieten seltene und hochwertige Waren feil, während Gaukler, Feuerspucker, ein Kinder-Ritterturnier und die sanften Klänge mittelalterlicher Musik den Besucher in ein Reich der Sinne entführen. Ein besonderes Highlight wird das winterliche Reiterturnier, bei dem Ritter hoch zu Ross für Furore sorgen werden.”¨Also: Ein Markt für Groß und Klein, für Entdecker und Romantiker, für reiche Pfeffersäcke und arme Schlucker...Ein Markt für alle, die etwas ganz Besonderes erleben wollen.
Eintritt Spectaculum und Museum: ”¨6,50 Erwachsen, 4,50 Kinder/ermäßigt, ”¨Kinder unter Schwertmaß frei! ”¨”¨Der Eintrittspreis enthält auch den Eintritt ins Museum und die Sonderausstellung „AufRuhr 1225! Ritter, Burgen und Intrigen“.
(Quelle: LWL)

Letzte Möglichkeit: Wir fahren am Sonntag, den 28.11.10 um 10.00 Uhr los!
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Norbert von Thule
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Re: AufRuhr 1225! 27.02. ”“ 28.11.10 Herne

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Gestern, AufRuhr 1225!

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Norbert von Thule
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Re: AufRuhr 1225! 27.02. ”“ 28.11.10 Herne

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Heute in der Emsdettener Volkszeitung:
Inga Wolter hat geschrieben:
Fehde um die Motte in Herne

Sie war die Attraktion der Ausstellung "Aufruhr 1225!" im LWL-Museum für Archäologie: die Motte, Nachbau einer mittelalterlichen Burg. Um ihre Zukunft ist eine Diskussion entbrannt: Viele setzen sich ein für das Überleben des Blickfangs, andere sehen die "Bretterbude"in einem Freizeitpark besser aufgehoben.

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Die Motte war Aushängeschild der Ausstellung«Aufruhr 1225!« im LWL-Museum in Herne. Sie darf bis Ende Februar dort stehen bleiben. (Foto: Archiv)

"Der ursprüngliche Plan war, die Motte auf- und wieder abzubauen", sagt Frank Tafertshofer, Pressesprecher vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). "Sie ist ja nicht für die Ewigkeit gemacht, auch wenn das Holz imprägniert wurde." Unerwartet habe sich die Motte, aus dem Jahr 1200 und 25 Meter hoch, jedoch zum Markenzeichen der Ausstellung entwickelt.”¨”¨
Erste Anfragen aus der Bevölkerung kamen: "Kann die Motte nicht dauerhaft stehen bleiben?" In Leserbriefen, in der Öffentlichkeit, diskutierten die Herner das Verbleiben "ihrer" Holzburg. Doch Baugenehmigung und Erlaubnis der Nachbarn hatte das Museum nur mit der Auflage bekommen, dass sie nach der Mittelalter-Schau wieder verschwinden würde.”¨”¨

Nachbarn klagten vor dem Kulturhauptstadt-Jahr

"Wir haben uns nochmal bemüht", berichtet Tafertshofer. "Aber erwartungsgemäß haben sich die Nachbarn dagegen ausgesprochen." Wofür er Verständnis habe - denn die Motte bringt nicht nur Licht, sondern auch Schatten - im wahrsten Sinne des Wortes. Auch sorgt sie für viel Publikumsverkehr und gewährt so manchen Einblick in die Nachbarhäuser. Deswegen hatten Nachbarn schon vor Ruhr.2010 geklagt.”¨”¨
Kurzzeitig überlegte der Kulturausschuss der Stadt, ob die Motte nicht innerhalb von Herne umziehen könnte, etwa in den Schlosspark Stünkede - zu teuer. "Die Stadt Herne ist in der Haushaltssicherung", sagt Silke Bender, Pressesprecherin der Stadt Herne. "Die Finanzen für den Umzug und die Sicherung der Motte können nicht aufgebracht werden - und wir dürften es noch nicht mal."”¨”¨
Baudezernent Jan Terhoeven sieht nicht nur finanzielle Probleme: "Die Motte war ein Reklamegag", meint er. "Ich sehe aber nicht ein, dass sich die Stadt jetzt noch so ein Ding ans Bein bindet. Das gehört ins Fantasialand."

Historisch betrachtet "ein schlechter Scherz"ӬӬ

Weil es industriell und nicht in mittelalterlicher Handwerksmanier gefertigt und somit lieb gemeint, aber "historisch ein schlechter Scherz" sei. Mit Spenden im nötigen Maße sei nicht zu rechnen. Für Terhoeven ist klar: "Der LWL versucht uns durch Druckerzeugung weich zu klopfen." Tafertshofer dazu: "Wir üben keinen Druck aus. Der Abbruch ist im Ausstellungs-Budget mit drin. Auch haben wir immer gesagt, dass es keine originalgetreue Motte ist."
Für die Motte bleibt ein letzter Weg: Der Umzug in ein anderes Herrschaftsgebiet. "Museen, Städte und auch Privatleute interessierten sich für die Motte", sagt Tafertshofer. Museumsleiter Josef Mühlenbrocks Wunsch: "Ein archäologischer Park, ein Heimatverein, eine Anlage mit Mittelalter-Ambiente."”¨”¨

Bleiberecht bis Februar

”¨”¨Bis jetzt sei keine Verhandlung zum erfolgreichen Abschluss gekommen. Denn die Unterhaltungskosten - Sicherung, Bewachung, Instandhaltung - lägen laut Mühlenbrock im unteren sechsstelligen Bereich. "Bis Ende Februar haben wir noch Zeit", sagt er. Dann muss die Motte endgültig das Feld räumen. Terhoeven: "Wenn die Interessenten von den genauen Bedingungen hören, zucken sie zusammen." Keine Chance für die Motte?
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Tanzmeister Denesius
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Re: AufRuhr 1225! 27.02. ”“ 28.11.10 Herne

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Werbegag?

Naja...


Laut meiner Meinung ist die Motte neben teilen (!) der Ausstellung das einzig sehenswerte dort
Wir haben einen Namen - Wir sind Legion

Pest auf, Tod für, Heil Trigardon
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Norbert von Thule
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Re: AufRuhr 1225! 27.02. ”“ 28.11.10 Herne

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Gestern im Westen:
Uwe Tonscheidt hat geschrieben:
Geschichte mit Happy End

Coup gelungen. Neuenrade bekommt ein Turmhügelburg. Das größte Exemplar seiner Art. Entschlossene Hönnestädter packten die Chance beim Schopf.
Vor 656 Jahren wurde vor der Stadtgründung Neuenrades die damalige Turmhügelburg des da noch feindlichen Küntrops zerstört. Jetzt kehrt eine solche Burg nach Küntrop zurück. Dank Neuenrader Initiative. Das ist ein Heimatgeschichte-Happy-End, wie man es sich nicht schöner ausdenken kann.
Ein richtig tolles Ding ist den Burgherren in spe da gelungen. Ohne gewisse private finanzielle Möglichkeiten hätte das sicherlich nicht geklappt. Doch die gibt’s, also wurde entschlossen gehandelt. Das schnelle Entscheiden gab den Ausschlag. Bleibt zu hoffen, dass es bei den anstehenden baurechtlichen Detail-Aufgaben problemlos weitergeht. Dann bekommt die Hönnestadt eine nahezu einigartige Attraktion.
Bei den Überlegungen gab es viele Überlegungen...
Der Westen hat geschrieben:
Es gab viele Interessenten

Bei den Überlegungen, was mit der Motte (so nennt man mittelalterliche Turmhügelburgen) geschieht, gab es viele Überlegungen. Sie in Herne zu behalten, wie von vielen Bürgern gewünscht, gelang offensichtlich nicht.
Es gab viele Interessenten, berichtete der wissenschaftliche Leiter der Aufruhr 1225-Ausstellung, Dr. Stefan Leenen, auch mit einer historischen Nutzungsabsicht. Doch auch „spektakuläres Verbrennen und Umbau zur Grillhütte“ habe es als Überlegungen gegeben, erinnerte sich Rüschoff-Thale und fügte gleich ein entschiedenes „Niemals“ hinzu und den Neuenradern zugewandt: „Es ist wunderbar, dass sie die Herausforderung angenommen haben.“
Zahlen muss Neuenrade für die Motte nichts, hat allerdings den Abbau und auch den Aufbau nebst Hügel zu bewerkstelligen. So wie sie in Herne steht, soll sie auch in Küntrop stehen, sagten gestern Bürgermeister Sasse und Alexander Klinke zu. Klinke ergänzte zudem, dass die entstehenden Kosten privat finanziert werden.
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Norbert von Thule
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Re: AufRuhr 1225! 27.02. ”“ 28.11.10 Herne

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Bilder: Lydia Machelett
Insgesamt habe es 15 Bewerber für die Burg gegeben. „Neuenrades war sogar die letzte. Aber es passte alles, während andere noch überlegten und planten, hatten sie bereits alles in die Wege geleitet“, erklärte Dr. Stefan Leenen, wissenschaftlicher Leiter des Museums. „Ich bin, wie alle anderen hier auch, einfach infiziert worden. Ich bin nicht der Bedenkenträger. Wenn etwas so toll ist, dann muss man es auch machen“, erklärte Bürgermeister Klaus Peter Sasse entschlossen. Außerdem wolle er sich von seinem Rat „nicht vorwerfen lassen, ein solches Geschenk abgelehnt zu haben“.
(Quelle: Come on)
Schnell wurden Gespräche mit der Stadt und dem Küntroper Heimatverein geführt. Dr. Rolf Dieter Kohl war es dann, der den Kontakt mit dem Museum weiter vertiefte. „Von Wissenschaftler zu Wissenschaftler redet es sich einfach besser“, erklärte Klinke. Ursprünglich habe die Burg 350000 Euro gekostet. Nun bekommt sie die Stadt geschenkt. Lediglich der Aufbau, Abbau, die Fundamente und der Transport müssten finanziert werden. „Das sind 85000 Euro, aber das wird aus Spenden finanziert werden. Die Stadt wird dieses Vorhaben keinen Cent kosten“, verspricht der Fraktionsvorsitzende.
(Quelle: Come on)
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Norbert von Thule
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Re: AufRuhr 1225! 27.02. ”“ 28.11.10 Herne

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Heute im Westen:
Tobias Mühlenschulte hat geschrieben:
Nistkasten Edition

Mini-Motten helfen Vögeln

Zwei GMH-Azubis bauten nach einer Idee ihres Chefs die Turmhügelburg en miniature nach. Der Clou: die kleinen Holzhäuser sind Nistkästen für Meisen & Co.

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Foto (Ute Gabriel): Stolz auf die Motten - GMH-Betriebsleiter Horst Tschöke, Ferdinand Küper (Leiter GMH-Zentralwerkstatt) und die Azubis Christian Kudelka und Michael Altwasser.

Motten stehen bekanntlich auf dem Speiseplan vieler Vögel. Jetzt aber fungiert die Motte außerdem noch als Speisesaal. Das hört sich freilich erst mal komisch an. Des Rätsels Lösung ist die Tatsache, dass zwei städtische Auszubildende die im Kulturhauptstadtjahr 2010 gegenüber des Kulturzentrums aufgestellte Motte in einen Nistkasten verwandelt haben.
Den Nachbau der hölzernen Turmhügelburg aus dem Mittelalter kann man jetzt in zwei unterschiedlichen Größen für 20 Euro pro Stück beim Gebäudemanagement Herne (GMH) erwerben. Tatsächlich sehen die kleinen Motten aus wie ihre große Schwester, die anlässlich der LWL-Mittelalter-Ausstellung „Auf Ruhr 1225“ in Herne aufgebaut worden war. Sogar an das seitliche Toilettenhäuschen haben die Modellbauer gedacht. Aktuell sind 20 Nistkästen vorrätig. Bei Bedarf wird nachproduziert.
Anfang Februar hatten die beiden Azubis Christian Kudelka (23) und Michael Altwasser (19) mit den Skizzen für die „Vogelmotte“ begonnen. Die Idee dazu hatte ihr Chef: GMH-Betriebsleiter Horst Tschöke. Ende Februar waren die Modelle dann flügge geworden. „Für Meisen sind die Nistkästen auf jeden Fall geeignet. Und für Kleiber. Allerdings weiß ich nicht mehr, für welche Vögel die Motte sonst noch in Frage kommt“, erklärte Michael Altwasser bei der Vorstellung der Mini-Motten am Schollbrockhaus im Schlosspark Strünkede.
Beim BUND hatten Kudelka und Altenwasser sich schlau gemacht und Anleitungen für den Bau von Nistkästen besorgt. Die Saison für Nistkästen sei zwar fast vorbei, sagte Horst Tschöke, „aber es macht noch Sinn, jetzt eine Motte aufzuhängen“. Die beiden Azubis erkundigten sich, welche Dimensionen die Löcher in der Front haben müssen, über die die Vögel die Kästen anfliegen. Und sie haben gelernt: „Vögel fliegen nur in Löcher, in die sie so gerade eben reinpassen.“ So würden Tiere größeren Kalibers nicht eindringen können.
Ein bis anderthalb Tage haben die zwei GMH-Azubis für jede Mini-Motte gebraucht. Altwasser: „Das Dach ist das aufwändigste Teil. Wir mussten die Winkel dafür herausfinden und mit Papiermodellen rumprobieren.“ So originalgetreu wie möglich haben sie die große Motte nachgebaut.
Mit dem kompletten Kaufpreis in Höhe von 20 Euro wird die Kulturinitiative Herne unterstützt.
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Norbert von Thule
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Re: AufRuhr 1225! 27.02. ”“ 28.11.10 Herne

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Gestern im Westen:
Uwe Tonscheidt hat geschrieben:
Hochzeit auf dem Mittelalterturm?

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Abbau der Turmhügelburg im Herner Archäologiemuseum (Foto: Uwe Tonscheid)

„Oben auf der Motte eine Trauung im mittelalterlichen Gewand, das ist meine Vision“, sagt Bürgermeister Klaus Peter Sasse am Freitag zur WR. Mit seiner Standesbeamtin hat der Rathauschef schon darüber gefachsimpelt. Eine Hochzeit im mittelalterlichen Ambiente, ganz oben auf der Küntroper Turmhügelburg, das wäre machbar, nicht als Show-Veranstaltung, sondern als richtige Hochzeit, als Bund fürs Leben.

Turm soll bis Weihnachten stehen

Vor die Vision kommt die Bauarbeit. Noch steht die Küntroper Motte nicht. Bislang sind die Fundamente für die mittelalterliche Turmhügelburg aus Holz fertig. „Bis Weihnachten versuchen wir den Turm stehen zu haben“, sagt Zimmereichef Eckhard Ross.
„Im Herbst wird er fertig, hat er mir mal versprochen,“ plauderte Klaus Peter Sasse über zurückliegende Gespräche mit dem Zimmerermeister: „Und der Herbst endet ja am 21. Dezember.“
Wenn Ross mit seinen Mitarbeitern es schafft, diesen Termin zu halten, ist allerdings noch offen, wann das mittealterliche Bauwerk aus dem Westfälischen Archäologiemuseum in Herne feierlich eröffnet werden kann.
Nach dem eigentlichen Turmbau sind noch etliche weitere Arbeiten notwendig. Unter anderem muss ein Palisadenzaun um die gesamte Hügel-Anlage gebaut werden. Der Hügel wird nicht ganz so hoch wie der in Herne, berichtet Bauamtsleiter Marcus Henninger der WR. Außerdem habe man sich entschlossen, keinen Wassergraben anzulegen. Der habe im Mittelalter für unangenehme Gerüche gesorgt, das brauche man nicht im 21. Jahrhundert.

Eröffnung erste Jahreshälfte 2013

In der ersten Jahreshälfte 2013 rechnet Sasse mit der offiziellen Eröffnung. Eine Hochzeit oben auf dem Turm hält der Rathauschef in der Sommersonne, also in der zweiten Hälfte 2013 für möglich.
„Das wird aber kein Event-Gebäude“, baut Bauamtschef Marcus Henninger falschen Eindrücken vor. „Das ist im Bauantrag klar geregelt.“ Die Motte werde nicht frei zugänglich sein und nur auf Anfrage geöffnet, zum Beispiel wenn Schulklassen oder Wandergruppen sich für Besichtigungen anmelden. Die Vision des Bürgermeisters würde dann unter besonderem Anlass laufen. Geregelt ist auch schon, dass man die Holzburg nur mit Begleitpersonen betreten darf, die die Sicherheit im Auge behalten, einer oben, einer unten. Es müssen immer zwei Verantwortliche dabei sein.

Technisch keine Probleme in Sicht

Anfang kommender Woche soll der Baukran aufgestellt werden, anschließend werde eingerüstet, berichten Henninger und Roß übereinstimmend. Auch bei der Hoffnung bis Weihnachten fertig zu sein, sind sie sich einig.
Das einzige Problem was Ross sieht, sind seine derzeit vollen Auftragsbücher. Technisch sieht er beim Mottebau keine Probleme: „Wir haben schon dreistöckige Holzhäuser aufgestellt, da mache ich mir keine schlaflosen Nächte.“
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Norbert von Thule
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Re: AufRuhr 1225! 27.02. ”“ 28.11.10 Herne

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Diese Woche in der Meinerzhagener Zeitung:
Volker Heyn hat geschrieben:
Ab Montag wird die Motte in Küntrop aufgebaut

Jetzt gibt es nichts mehr, was den Aufbau der Motte in Küntrop aufhalten kann: Definitiv am Montagfrüh beginnt die Zimmerei Roß mit dem Aufbau der hölzernen Hügelburg. Vier Wochen Arbeitszeit sind erstmal eingerechnet.

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Die Fundamente für die Motte stehen schon seit einiger Zeit, jetzt ist auch der Baukran dazugestellt worden. Links im Bild ist noch die Vogelstange der Küntroper Schützen zu sehen. Ab Montag wird die Motte aufgebaut.

Marcus Henniger vom Fachbereich Bauen bei der Stadt Neuenrade bestätigte am vergangenen Donnerstag eine Nachfrage des SV. Er habe sich mit Eckhard Roß in Verbindung gesetzt und das weitere Vorgehen besprochen. Die in Herne abgebaute Hügelburg lagert ja schon einige Zeit bei der Zimmerei. Die Gründungsarbeiten hat die Firma Pieper ausgeführt, für die Erdarbeiten ist das Tiefbauunternehmen Ossenberg zuständig.
Jetzt ist also die Zimmerei Roß an der Reihe, die parallel zu den Aufbauarbeiten auch ein Gerüst aufstellen werden. Die Burg ist mit Hügel etwa 20 Meter hoch. Im Moment gehört die Burg noch der Stadt, die sie offiziell vom Landschaftsverband übernommen hat. Geplant ist, die Burg später in eine Bürgerstiftung zu geben.

Im Vorfeld der Aufbauarbeiten hatte es Schwierigkeiten mit einigen Anliegern gegeben, die sich in ihrer Ruhe gestört sahen, falls die Motte später allzu viele Besucher anlocken werde. Die Burg soll von April bis Oktober an Wochenenden geöffnet werden, die Verwaltung rechnet mit rund 30 Besuchern an einem Wochenende. Die Seite des Turms, die Richtung Wohnbebauung ausgerichtet ist, soll verblendet werden, so dass niemand in die Häuser und Gärten schauen kann. Auch die Parksituation auf dem Schützengelände soll verbessert werden.
Sebastian Berndt hat geschrieben:
Die Turmhügelburg in Küntrop wird derzeit von Zimmerei Roß aufgebaut

Motte: Einweihung für den Sommer geplant


Nach 650 Jahren könnten sich die Küntroper bald wieder in eine Befestigungsanlage zurückziehen. Ganz in der Nähe des Standortes der alten Motte, die von den Neuenradern 1355 geschliffen wurde, entsteht auf dem Schützenplatz eine Rekonstruktion einer typischen mittelalterlichen Hügelburg, Motte genannt.

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Bürgermeister Klaus Peter Sasse, Bauamtsleiter Marcus Henninger und Eckehard Roß erläutern die Baumaßnahmen.

„Wir rechnen mit der offiziellen Einweihung kurz vor oder kurz nach den Sommerferien“, sagt Bürgermeister Klaus Peter Sasse. Die Hügelburg sei aber bereits einige Zeit zuvor, als solche zu erkennen und von außen zu besichtigen. Wenn das Wetter mitspiele, könnte das Grundgerüst des Turmes in etwa 14 Tagen stehen, schätzt Eckhard Roß, Leiter der ausführenden Zimmerei Roß, den Baufortschritt. Für die Außenanlage mit Palisade rechnet er noch mal mit acht bis zehn Wochen Bauzeit. Der deutlich spätere Einweihungstermin ist den baulichen Vorschriften geschuldet. So muss die Statik von Sachverständigen geprüft werden, ein Blitzschutz installiert werden, Brandschutzvorschriften eingehalten werden und ein weiterer Zaun zum Schutz der eigentlichen Motte aufgebaut werden.
Gut 800 Holzteile, zusammen etwa 100 Kubikmeter Holz, werden in dieser Zeit verbaut. Zum Vergleich führt Roß einen normalen Dachstuhl an, für den etwa 10 Kubikmeter Holz verwendet werden. „Der Bau ist etwas, was man nicht jeden Tag macht“, sagt Roß, er sei aber nicht außergewöhnlich schwierig. „Wir gehen einfach in Ruhe vor, damit man nicht mal die falschen Hölzer zusammensteckt.“
Die Zimmerei Roß hatte die Motte bereits an ihrem früheren Standort in Herne abgebaut und bis zum Baubeginn eingelagert. „Wir haben für den Abriss ja auch keine Motorsägen gebraucht“, scherzt Roß, deshalb müsse jetzt nur noch gepuzzelt werden.

Der Turm der Burg wird 19 Meter hoch, die begehbare Plattform wird sich auf einer Höhe von 11,5 Metern befinden. Dazuzurechnen ist noch die Höhe des Hügels von 3,5 Metern. Damit Besucher nicht in die umliegenden Gärten und Häuser spähen können, wird eine Seite der Plattform, wie auch schon in Herne, verblendet.
Nach einer Idee von Alexander Klinker bewarb sich Neuenrade mit anderen 25 Interessenten um die Hügelburg und bekam den Zuschlag. Finanziert wurde der Abbau in Herne und die Lagerung mit Spenden, ebenso wie der Aufbau auf dem Schützenplatz. Steht die Burg, hofft Sasse auf weitere Spenden. „Jetzt bin ich erst mal froh, dass sie wächst und gedeiht.
Im Westen:
Turmhügelburg

Burgbau ist ein Riesenpuzzle


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Der Aufbau der Turmhügelburg (Motte) in Küntrop hat begonnen. Die Fiundamente sind gesetzt. Die Zimmerei Ross liefert die Bauteile für den Holzrahmen an. (Foto: Martin Büdenbender)

Beim Burgbau zu Küntrop hat der Hochbau begonnen. „In 14 Tagen, wenn’s Wetter mitspielt, könnte der Rohbau stehen“, sagt Zimmermeister Eckhard Ross. Bis Einweihung gefeiert werden kann, dauert es aber noch ein paar Monate. „Kurz vor oder kurz nach den Sommerferien“, hält sich Bürgermeister Klaus Peter Sasse mit Prognosen zurück.

Sein Bauamtschef Marcus Henninger erläutert vor Ort das Warum: „Wenn der hölzerne Turm steht, stehen ja noch eine Menge weitere Arbeiten an. Dann muss noch ein neuer Palisadenzaun errichtet werden. Der Turmhügel wird begrünt, einen Schutzzaun gibt es auch.“ Und, ganz unmittelalterlich, wird der 19 Meter hohe Holzbau mit Sicherheitstechnik ausgestattet, „Rauchmelder zum Beispiel und ein Blitzschutz.“
Optisch was her macht der Turm aber schon in kurzer Zeit, falls das Wetter einigermaßen mitspielt und die scharfen Westwinde die Finger der Handwerker nicht einfrieren. „In rund 14 Tagen kann der Rohbau stehen“, sagt Zimmermeister Ross. Er baut da ganz auf seine beiden Fachleute Heino Wortmann und Gregor Berghoff. Die haben die Turmhügelburg, auch Motte genannt, seinerzeit federführend abgebaut. das war im Februar 2011 im Westfälischen Archäologiemuseum in Herne.
Das hat damals der Hönnestadt die Motte geschenkt. Weil die Neuenrader mit Küntrop einen historischen Standort haben, an dem es burgtechnisch noch etwas gut zu machen gilt. 1355 zur Stadtgründung haben die Neuenrader eine Küntroper Motte, die Burg Gevern, zerstört.

Einweihung im Sommer

Der Gedanke, dass ein Stück wieder gut zu machen, hat Initiator Alexander Klinke auch angetrieben, als er 2010 die Bewerbung um das mittelalterliche Museumsstück vorantrieb. Ein Projekt auf Spendenbasis. Klaus Peter Sasse erinnerte am Montag daran, dass Ab- und Aufbau sowie die bisherige Einlagerung aus Spenden finanziert wurden und werden. Die seien auch weiter willkommen.
100 Kubikmeter durchnummeriertes Holz hat Eckhard Ross die vergangenen zwei Jahre eingelagert: „Jetzt wird rückwärts wieder aufgebaut“. So 700 bis 800 Teile könne das große 3-D-Puzzle durchaus haben. „Eine Herausforderung ist das Projekt nicht, aber so etwas machen wir auch nicht jeden Tag“, ordnet Ross die Zimmermannsaufgabe sachlich ein, stellt dann aber auch fest, dass man mit Herzblut dabei ist.
Das gilt besonders für seine beiden Mitarbeiter Heino Wortmann und Gregor Berghoff. Die hätten eigentlich bis zum 7. Januar frei gehabt, verriet der Chef am Montag. Sie seien dann aber doch schon vorigen Mittwoch in die Zimmerei gekommen: „Schon mal ein wenig das Holz vorsortieren.“
Westfalen heute:
Mittelalterlicher Turmhügelbau: In Neuenrade wird die Motte des LWL-Archäologiemuseums aufgebaut

Eine "Motte" für Neuenrade: Die hölzerne Turmhügelburg, die 2010 Wahrzeichen der Mittelalterausstellung "Aufruhr 1225!" im LWL-Museum für Ärchäologie in Herne war, wird nun im sauerländischen Neuenrade wieder aufgebaut. Die 25 Meter große Hügelburg ist ein Geschenk des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der nach der Ausstellung in Herne einen neuen Standort gesucht hat. Die Entscheidung fiel zugunsten der 12.000-Einwohner-Stadt, weil Neuenrade im Mittelalter Standort einer solchen, auch als "Motte" bezeichneten Burg war.
Seit dieser Woche wird die "Motte" im Vorort Küntrup aufgebaut. Innerhalb von acht Wochen soll der Turm nach Angaben der Stadt Neuenrade stehen, nach den Sommerferien 2013 könnte die Burg dann für Besucher geöffnet werden und in den Besitz einer Bürgerstiftung übergehen.
Im Mittelalter prägten die Hügelburgen das Landschaftsbild Westfalens. Heute ist jedoch kein Bauwerk aus dieser Zeit in der Region erhalten.
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Vorgestern:
Sebastian Berndt hat geschrieben:
Motte: Die Seitenwände stehen schon

Ein gutes Stück gewachsen ist am Montag die Motte: Alle Seitenwände der Aussichtsplattform sind aufgestellt und bieten dem Betrachter einen Eindruck, wie die Motte später einmal aussehen wird.

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Schon jetzt wirkt die Burg imposant. (Bilder: Sebastian Berndt)

Geliefert werden die Seitenwände jeweils in einem Stück. Mittels Kran werden sie auf die Höhe der Plattform gehoben und dort in Empfang genommen. Um die nötige Stabilität zu gewährleisten, werden die Seitenwände untereinander und mit dem Boden verschraubt. „Dafür verwenden wir keine Lochbleche oder andere übliche Verbindungen“, erklärt Eckhard Roß von der gleichnamigen Zimmerei. „Wir benutzen M16 x 500 Schrauben.“ Roß zeigt eine der Schrauben, sie ist einen halben Meter lang. „Im Baumarkt gibt es die nicht“, kommentiert er. Im Mittelalter seien vor allem Holznägel verwendet worden.
Die Männer auf der Baustelle tragen dicke Arbeitskleidung gegen die Kälte, Schnee fällt auf die offene Plattform, mit Vorschlaghämmern bringen die Arbeiter die Wände in Position, fixieren sie mit Spannhaken und befestigen sie dann mit Pressluftschraubendrehern.
Die Kälte scheint den Männern nicht viel auszumachen. „Solange es nicht windig wird, oder regnet, können wir weitermachen“, sagt Roß, das Wetter würde auch dem Holz nicht schaden. „Das ist der Vorteil des Holzbaus, das wir auch bei diesem Wetter arbeiten können, Maurer und Betonbauer haben da schon ihre Probleme“, kann Roß sich einen Seitenhieb auf die Konkurrenz nicht verkneifen.
Bisher steht nur der Rohbau der Motte, ein Gerüst aus unzähligen schweren Balken. Diese werden noch mit Bretterwänden verkleidet, die bereits auf den Zwischenböden der Motte gelagert sind, um vor Ort verarbeitet zu werden. Wie schon in Herne soll die Motte (auch Turmhügelburg genannt) auch in Neuenrade eine Wohnburg darstellen. Daher wird bei der Verschalung auch auf Dichtigkeit geachtet. Alle Bretter sind mit einer Pfalz ausgestattet, damit selbst wenn sich das Holz zusammenzieht, keine Spalten entstehen. Für das Holz hat Roß nur Lob übrig. 50 Zentimeter breit sind die Bretter, einer Größe, die oft dazu führe, dass sich das Holz verzieht. Im Fall der Bretter für die Motte geschehe das nicht. „Die Bäume müssen wohl aus dem Sauerland kommen“, scherzt Roß. Nächster großer Bauabschnitt ist das Aufsetzen des Spitzdaches. Aufgrund der zusätzlichen Höhe, muss der schwenkbare Teil des Kranes in einem 45 Grad Winkel aufgerichtet werden, um die zusätzlichen Meter zu bewältigen. „Alles kein Problem“, versichert Roß. Wenn das Wetter so bleibe, könne in zwei bis drei Wochen Richtfest gefeiert.
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Anfang des Monats im Westen:
Wahrzeichen - Sehr zünftige Einweihung

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Die Motte prägt inzwischen eindrucksvoll Küntrop. Bald wird sie offiziell eingeweiht. (Foto: Peter von der Beck)

Die Motte ist quasi schon zum Wahrzeichen von Küntrop geworden: Weithin ist sie sichtbar und Auswärtige fragen schon zuweilen nach der Bedeutung des großen Holzturms. Für etliche gehört das Gebilde schon zum Landschaftsbild. Am Samstag, 19. Oktober, um 14 Uhr, wird der Turm nun endlich eingeweiht ”“ und zwar zünftig.

Motten ”“ die Bezeichnung stammt aus dem Französischen (Chateau Á  Motte) und bedeutet so viel wie Burg auf Erdhügel ”“ waren laut Historiker Dr. Kohl im 11. und 12. Jahrhundert en vogue. Und auch in Küntrop gabs mal eine. Zum Hintergrund: Anlässlich der Ausstellung „Ritter, Burgen und Intrigen ”“ das Mittelalter an Rhein und Ruhr“ wurde eine Motte rekonstruiert und ausgestellt.

Stiftung ins Leben gerufen

Historisch interessierte Neuenrader erfuhren dann beim Besuch der Ausstellung 2010, dass der Turm nach Ende der Ausstellung wieder abgebaut und an Interessierte verschenkt werde solle. Die Neuenrader witterten ihre Chance: Nach intensiven Gesprächen mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Stadt Neuenrade, bekamen die Neuenrader schließlich die Motte. Die wurde dann in Küntrop aufgebaut, nur wenige hundert Meter von dem ursprünglichen Standplatz der Burg Gevern (der Grafschaft Arnsberg), Deren Turm wurde 1355 von Engelbert III in Schutt und Asche gelegt, so Historiker Kohl zu den Hintergründen.
Der zerlegte Motten-Nachbau wurde nach Neuenrade transportiert, lagerte längere Zeit bei einer örtlichen Zimmerei und wurde mit Hilfe von Spenden im Verlauf des Jahres dann in Küntrop aufgebaut. Eine Stiftung wurde eigens ins Leben gerufen, um das Objekt zu pflegen.

Einweihung zum Kartoffelfest

Für die offizielle Einweihung am Schützenplatz zur Dinneike hat sich Bürgermeister Klaus Peter Sasse natürlich etwas ganz Spezielles einfallen lassen. Im Anschluss an die Einweihung gibt es nämlich einen „ersten offiziellen Mottenakt“, wie der Bürgermeister in seiner Einladung verrät. Demnach wird der Bürgermeister die erste Mottentrauung persönlich in historischen Gewändern vornehmen. Klare Sache, dass dann auch echte Fanfaren vom Turm erklingen werden. Von 11 bis 13 Uhr und von 16 bis 18 Uhr wird es zudem Führungen der „Gräfliche Allianz“ geben und die Altstadtgemeinschaft wird mittelalterlich gewandet in einer schwarzen Kutte köstlichen Kräuterschnaps verabreichen.
Die offizielle Einweihung wird dabei in das traditionelle Küntroper Kartoffelfest mit seinen vielen Attraktionen eingebunden. Es kann also mit viel Publikum gerechnet werden.
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Norbert von Thule
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Re: AufRuhr 1225! 27.02. ”“ 28.11.10 Herne

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Anfang der Woche im Westen:
Turmhügelburg - Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart

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Das Mittelalter hielt am Samstag in Küntrop Einzug und die Motte nahm offiziell ihren Betrieb auf.

Als symbolischen Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart bezeichnete Küntrops Ortsvorsteher Ludger Stracke am Samstag während der offiziellen Einweihungsfeier der Motte das hölzerne Wahrzeichen Küntrops. Hunderte ließen sich die Gelegenheit nicht entgegen, die Inbetriebnahme des 22 Meter hohen Nachbaus einer historischen Turmhügelburg live mitzuerleben. Zeitgleich fand das beliebte Kartoffelfest in und vor der Schützenhalle statt ”“ eine gelungene Kombination zweier Veranstaltungen, die sich als Publikumsmagnet entpuppte.

Im 16. Jahrhundert fand die Kartoffel den Weg von Südamerika nach Europa. Zu diesem Zeitpunkt war die Motte Gevern, die nur einen Steinwurf vom Standort der heutigen Küntroper Schützenhalle entfernt stand, bereits seit etwa 200 Jahren dem Boden gleichgemacht worden. Während die meisten Turmhügelburgen im 11. und 12. Jahrhundert entstanden und nach und nach wieder verloren gingen, ist die Kartoffel bis zur Gegenwart nie von der Bildfläche verschwunden. Umso passender erschien nun der Wiederaufbau und die Inbetriebnahme eines mittelalterlichen Wehr- und Wohnturmes in Kombination mit dem Kartoffelfest. Das sonnige Herbstwetter spielte mit Blick auf den Erfolg des Doppel-Events mit Sicherheit eine wichtige Rolle. Nichtsdestotrotz haben die Veranstalter sämtliche Register gezogen, um ihrem Publikum etwas Besonderes zu bieten.
Allein der Duft, den die vielen Köstlichkeiten verbreiteten, die aus dem ebenso nützlichen wie nahrhaften Erdapfel zubereitet wurden, war den Besuch wert. Verständlich, dass sich die angelockten Besucher geduldig in die Warteschlangen einreihten, um eine Portion Ratta-Locken, Bratkartoffeln oder Reibekuchen zu ergattern ”“ im Schatten der Motte. Eine wunderbare Szenerie, die am Samstag das Bild rund um den Schützenplatz bot.
Das Kartoffelfest ist ein Familienfest. Deshalb reihten sich die Attraktionen, die den Kindern die Stunden versüßen sollten, wie Perlen auf einer Kette aneinander. Fische angeln, Zielwerfen mit der Kartoffeln, Kinderschmiken, Indoor-Karussell fahren oder die Teilnahme am Kartoffellauf ”“ die Liste der Angebote war noch bedeutend länger. Wer es etwas beschaulicher haben und den vielen Reizen kurz den Rücken kehren wollte, der war am Lagerfeuer bestens aufgehoben. Stockbrot wie im Mittelalter, mit der Burg im Blick ”“ in einem schöneren Ambiente kann man althergebrachte Rezepte wohl kaum zubereiten.
Gegen 14 Uhr strömten die Menschen dann Richtung Burg, wo der Bürgermeister stolz verkündete, dass die Motte nun offiziell den Betrieb aufnimmt. Sasse ließ den Werdegang des außergewöhnlichen Projekts kurz Revue passieren, ehe Landrat Thomas Gemke das Wort ergriff ”“ schließlich sei es sein Regierungsbezirk und somit auch seine Befestigungsanlage, wie Sasse betonte. Mit dem heutigen Tage werde Friede zwischen den Kurkölnern und den Märkern geschlossen, sagte Gemke und bezog sich dabei auf die Auseinandersetzungen zwischen dem Fürstentum und der Grafschaft.
Im Anschluss schlüpfte Klaus Peter Sasse dann in eine Kluft aus der viktorianischen Epoche, um die erste historisch angehauchte Vermählung in der Motte vorzunehmen. Carmen Stöcker und Thorsten Neumann aus dem Olper Raum gaben sich im Stiele längst vergangener Tage das Ja-Wort. Eine würdige Zugabe für einen herrlichen Tag.
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Norbert von Thule
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Re: AufRuhr 1225! 27.02. - 28.11.10 Herne

Beitrag von Norbert von Thule »

Heute in "Come-on":
Küntroper Motte an jedem 2. und 4. Sonntag im Monat geöffnet

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Die Motte ist ein Wahrzeichen und an jedem 2. und 4. Sonntag geöffnet. der nächste Termin ist am 9. Oktober.(Foto: von der Beck)

Als Motte oder Turmhügelburg wird in der Burgenforschung ein Bautyp bezeichnet, der aus einem künstlich aufgeworfenen, mit einem Wassergraben umzogenen Erdhügel besteht, auf dem sich ein zumeist hölzerner Turm unterschiedlicher Höhe erhebt, heiß es auf der Homepage der Stadt Neuenrade.
Und in Küntrop gibt es eben einen Nachbau zu bewundern. Der Begriff „Motte“ stammt aus dem Französischen (château à motte), wobei „Motte“ so viel wie „Erdklumpen“ oder auch „Erdsode“ bedeutet. Motten waren in ganz Mitteleuropa verbreitet; die Mehrzahl der Anlagen entstand im 11. Bis 12. Jahrhundert und wurde überwiegend von Angehörigen des niederen Adel errichtet.
Anlässlich der Ausstellung „Ritter, Burgen und Intrigen – AufRuhr 1225 – Das Mittelalter an Rhein und Ruhr“ des LWL-Museums für Archäologie in Herne 2010) wurde der Versuch unternommen, eine idealtypische Motte zu rekonstruieren, als deren Vorbild die undatierte Motte von Wegberg – Ophoven (Lkr. Heinsberg) diente. Die Nachbildung fand auf dem Areal des LWL-Museums Aufstellung. Bei einem Besuch einiger historisch engagierter Neuenrader Bürger im Frühjahr 2010 erfuhr man, dass die stattliche Turmhügelburg nach Beendigung der Ausstellung wieder abgebaut werden und danach – als Geschenk – an einen neuen Besitzer übergehen solle.
Am Ende waren es die Neuenrader, die sich über das Geschenk freuen konnten. Der Aufbau der Motte wurde 2013 dort abgeschlossen. Die Finanzierung des Objektes wurde durch Spenden sichergestellt. Außerhalb der normalen Öffnungszeiten (jeden 2. und 4. Sonntag, 12 bis 15 Uhr) sind Sonderführungen möglich. Kontakt: Ludger Stracke (02 39 4 /53 6) Klaus Peter Sasse (02 39 2 /64 92 65), Dr. Rolf Dieter Kohl (02 39 2 / 61 99 1) .
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