15. Jahrhundert - Nürnberg 05.04.12 BR

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Norbert von Thule
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15. Jahrhundert - Nürnberg 05.04.12 BR

Beitrag von Norbert von Thule »

Das Bayerische Jahrtausend - 15. Jahrhundert - Nürnberg am 05.04.12 im BR um 22.00 - 22.45 Uhr

Während Städte wie Würzburg oder Regensburg hohes Ansehen genießen, gibt es in Nürnberg bislang wenig, worauf man stolz sein könnte. Das ändert sich schlagartig ab 1423, als Kaiser Sigismund die Reichskleinodien, den Kronschatz des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, wegen der Hussitenkriege in seiner Heimatstadt aufbewahren lässt. Nürnberg wird des "Reiches Schatzkästlein". Einmal im Jahr werden nun in "Heiltumsweisungen", einem der größten Ereignisse im Mittelalter, die Reliquien öffentlich gezeigt. Auf Anordnung des Rates wird daraus ein im ganzen Reich bekanntes Fest, verbunden mit einem 14-tägigen Markt, dessen Einnahmen in die Stadtkasse fließen."Nürnberger Hand geht durch alle Land", heißt es. Durch die günstige Lage im Herzen Europas wird die Stadt zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt. Zwölf europäische Fernstraßen treffen hier zusammen. Die ersten Straßenkarten Europas entstehen in Nürnberg. Die Nürnberger organisieren in dieser Zeit ihr ganzes Gemeinwesen neu. Die Ratsherren haben das alleinige Sagen in der Stadt und handeln gemäß ihrem Motto "So viel Freiheit wie möglich, so wenig Beschränkung wie möglich". Die Jahre zwischen 1470 bis 1530 gelten als Nürnbergs Blütezeit. Die Stadt ist eines der bedeutendsten kulturellen Zentren der Renaissance nördlich der Alpen sowie des Humanismus. Dessen neues Menschenbild prägt auch die städtische Politik und das Stadtrecht.

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Anfang der 1420er-Jahre befanden sich die Reichskleinodien in Ofen (Budapest), wo damals Kaiser Sigismund (1368-1437) residierte. Wegen der Hussitenkriege ließ sie Sigismund im Jahr 1423 nach Nürnberg holen. Aufbewahrt wurden sie dort im Heilig-Geist-Spital. So wurde die Stadt des "Reiches Schatzkästlein". Nur zu Krönungszeremonien musste Nürnberg die Kleinodien herausrücken. Das Reichskreuz (rechts) ist hohl. In ihm werden die beiden wichtigsten Reliquien aufbewahrt: Partikel vom Kreuz Christi und die Heilige Lanze (links daneben in der gleichen Vitrine). Die Echtheit der Reliquien ist nicht nachgewiesen*. Das Zepter (in der Vitrine dahinter) ist ein Teil der Krönungsinsignien. Reichskrone (mittlere Vitrine): ”¨Wichtigster Gegenstand neben Reichskreuz, Reichsschwert (linke Vitrine) und Heiliger Lanze. Mit der Kaiserkrone wurden die meisten römisch-deutschen Herrscher seit Konrad II. gekrönt.

* s.a. Veytaler Versammlung 12.03.10
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