Die Reiseberichte "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe" sind nach Tolkiens Angaben Übersetzungen aus der Sprache der Hobbits. Laut dem Anhang F zu "Der Herr der Ringe" ist diese Sprache jedoch von einer älteren Wurzel, der Sprache des Volks von Rohan, abgeleitet. Die Selbstbezeichnung der Hobbits in ihrer Sprache ist "Kuduk" gewesen, was sich als verschliffene Form des rohirrimschen "KÁ»d-DÁ»kan" erklärt, was soviel wie "Höhlenbewohner" (wörtl. "Erdlochbewohner") heißt. Da Tolkien die Sprache der Hobbits in modernes Englisch übertragen hat, überträgt er folgerichtig die ältere Sprache Rohirrim, von der sie ja abgeleitet ist, ins Altenglische. Höhlenbewohner (KÁ»d-DÁ»kan) heißt auf altenglisch "Holbytla", was dann zu modernem Englisch verschliffen zu "Hobbit" wird.
Auch die heutigen Bewohner der Insel Flores erzählen sich von ihren Vorfahren überlieferte Geschichten von sehr kleinwüchsigen Menschen, die in Höhlen lebten und denen ihre Vorfahren Essen brachten. Die kleinwüchsigen "Ebu Gogo" ("Alles-Esser"), wie sie in den Legenden genannt werden, verspeisten alles, was ihnen an die Höhleneingänge gestellt wurde, inklusive der Kalebassen (getrocknete Schalen), in denen die Speisen transportiert wurden.*
Im September 2003 fand ein australisch-indonesisches Archäologenteam unter der Leitung von Mike Morwood in einer Karsthöhle namens Liang Bua erstmals Fossilien eines Hobbit. Jetzt stellen Mike Morwood und Kollegen von australischen und indonesischen Institutionen ihre neuen Ergebnisse vor*. An derselben Stelle, wo die erste Hobbit-Frau ausgegraben hatten, entdeckten sie nun unter anderem Arm-, Bein-, Kiefer-, Finger-, Zehen- und Oberschenkelknochen, sowie Wirbel und ein Schulterblatt von mindestens neun verschiedenen Individuen, die die ursprüngliche Vermutung, es könne sich um eine individuelle Anomalie darstellen wiederlegte, sondern die durchschnittliche Größe der Hobbits bestätigte.
Dass es sich beim nach dem Fundort Homo florensis* genannten Menschen um eine eigene Art handelt zeigt vor allem die Größe des Gehirns, das im menschlichen Durchschnittsmaßstab proportional zum Körper verkleinert ist, was bei anderen kleinwüchsigen Menschen mit schwersten geistigen und körperlichen Behinderungen verbunden wäre. Eine virtuelle Rekonstruktion der Washington University in St. Louis vom Schädelinhalt zeigt keine krankheitsbedingte Deformation, sondern ein gesundes Gehirn*, was auch die Beifunde* bestätigen: komplexe Werkzeuge, die Beherrschung des Feuers und Fisch bis Rieseneidechse auf dem Speiseplan, setzen eine gute soziale Organisation und sprachliche Verständigung voraus.

Bilder, oben: Hobbitschädel, Hobbitgehirn, unten: Hobbithöhle (links), Hobbitoberschenkel (Mitte), Hobbitfuß (rechts)
Eine Analyse durch William Jungers (Stony Brook University) ergab, dass Homo floresiensis im Vergleich zu Homo sapiens ungewöhnlich große und flache Füße hatte: Während die Füße heutiger Menschen ungefähr 55 Prozent der Länge ihres Oberschenkels besitzen, hatten die Füße von Homo floresiensis eine Länge von 70 Prozent der Länge ihres Oberschenkels.
Die Hobbits bewohnten die Insel Flores sehr lange. Das erste gefundene, Skelett "LB1" ist 18.000 Jahre alt, es gab dort aber auch schon Hobbits vor 95.000 Jahren. Der jüngste Knochen stammt vom Unterarm eines Kindes und ist nicht älter als 12.000 Jahre. Vor ungefähr 50.000 Jahren besiedelte auch der Homo sapiens sapiens die Insel. Menschen und Hobbits lebten also zehntausende Jahre lang gemeinsam dort.