Viele Besucher mittelalterlich gewandet
Fest auf den Dahner Burgen - Eintrittspreis in der Kritik
Früh übt sich, wer ein Ritter werden will. Für die jungen Burgfestbesucher waren vor allem Schwert und Rüstungen interessant. (Fotos: Hagen)
Die Auftritte der Spielleute mit Musik und Tänzen gehören zu den Höhepunkten eines richtigen Burgfestes.
So wie diese beiden Burgfräulein kamen viele Besucher in mittelalterlichen Gewändern zum Burgfest.
Gaukler, fahrende Händler, Ritter, edle Damen und ein Märchenerzähler belebten am Wochenende die Burg Altdahn in mittelalterlicher Manier.
Am Samstag zeigte sich das Publikum nur spärlich auf der Burg, teilweise waren mehr Schausteller als Schaulustige vor Ort - und beide Seiten waren unzufrieden. Die Schausteller wegen der ausbleibenden Kundschaft, das Publikum, wegen den fünf Euro, die man am Eingang hatte zahlen müssen. Viele fragten sich: wofür? Für eine Gauklertruppe und einen Märchenerzähler, die absolut ihr Bestes gaben, den Eintrittspreis aber sicher nicht rechtfertigten? Alle Stände boten Waren und Essen feil, das man dafür noch Eintritt zahlen soll, erschloss sich dem Besucher nicht so ganz. Das Angebot an Kunsthandwerk, von handgeschmiedetem Schmuck bis zu Spezereien, erlesenen Räucherharzen, Weihrauch und anderen aromatischen Kostbarkeiten konnte sich durchaus sehen lassen. Der Stand mit den handgemachten Seifen und der mit den erlesenen Marmeladen war völlig im Abseits beim Ritterlager untergebracht und wurde von den meisten Besuchern aber leider gar nicht wahr genommen. ”¨
Die Gaukler gaben ihr Bestes, um einen Ausgleich zu schaffen, das Zigeunermädchen bezauberte mit ihren Tänzen und beim Märchenerzähler, Schnutz vom Hopfen, blieb so mancher sitzen. Nicht nur weil es im Stall, wo der Weitgereiste sein Lager aufgeschlagen hatte, so angenehm kühl war. Die Geschichten, die Schnutz vom Hopfen zu erzählen wusste, waren bezaubernd, ließen lachen, weinen und manche stimmten sehr, sehr nachdenklich.
”¨Die Ritter verließen immer wieder ihr Lager, um stilechten Schwertkampf vorzuführen und so mancher der edlen Recken lag am Ende, sehr zur Belustigung des Publikums, im Sand. Das Geschäft mit den Holzschwertern boomte nach jedem Auftritt der edlen Herren.
”¨Am kulinarischen Angebot gab es nichts auszusetzen, mit würzigem "Schandfleck" feinen Käsespatzen und süßem Kuchen konnte man sich satt essen. Vor allem die "Sau am Spieß" lockte nicht nur die Hungrigen, sondern auch die Schaulustigen. Natürlich gab es neben Met und dunklem Bier auch prickelndes Brunnenwasser. Viele der Besucher hatten sich dem Anlass entsprechend gewandet - dabei war von den leichten Marketenderinnen über die edlen Damen in kostbaren Roben bis zu echten Rittern, die sich im Kettenhemd und Turnierhelm, noch dazu schwer bewaffnet, erst einmal den Burgberg hatten hoch schleppen müssen, alles vertreten.
”¨Am Sonntag waren die Besucher zahlreicher - doch die Dahner selbst blieben der Veranstaltung fern. Nur wenige Einheimische verirrten sich an diesem Wochenende auf die Dahner Burg - dafür waren Besucher aus ganz Rheinland-Pfalz, dem Saarland und dem nahen Elsass gekommen.
”¨Für Fans von Mittelaltermärkten war die Veranstaltung ein wenig enttäuschend, denn man hätte sich schon den ein oder anderen Handwerker, ob Korbflechter oder Hufschmied, gewünscht. Junge Leute vermissten besonders das einst traditionelle Konzert am Samstagabend. Seit das Land die Burgenfeste nicht mehr selbst organisiert, ist das Konzert gestrichen. Vielleicht sollte man dies beim nächsten Burgfest in zwei Jahren wieder ins Programm neben. Eine mittelalterliche Musikgruppe als krönenden Abschluss - das würde sicher mehr Besucher in die luftigen Höhen treiben.
