Der Präsident (der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin - Divi):
Danke für die Info!
Das ist nur EINE Person, die sich so über Corona äußert.
Präsident der Uniklinik Aachen. Weißt du, dass da zumindest früher jedes Jahr die schwarzen Politiker-Limousinen aus Düsseldorf mitten im Halteverbot im Eingangsbereich standen? Inspektion von ganz oben. Und drinnen sind sie stramm gestanden, auch und insbesondere die Professoren. Es ging um Anerkennung, um Geld, Forschungsförderung und sicherlich auch darum, einen Anschiss von oben zu vermeiden.
Lange Rede, kurzer Sinn, dieser "Präsident" ist möglicherweise befangen. Da hat die Landesregierung inklusive Laschet seinen Daumen direkt drauf.
Ganz allgemein gesprochen: Ihr müsst nicht wegen jedem Professor vor Ehrfurcht in die Knie gehen. Es gibt in Deutschland über 36.000 Professoren. Das ist also nichts besonderes. Und auch von zusätzlichen Titeln wie "Präsident" oder "Direktor" müsst ihr auch nicht einschüchtern lassen. Denn diese Posten erfordern eher politisch-administrative Fähigkeiten als dass so jemand ein brillanter Wissenschaftler sein müsste. Das ist wie in einem Verein. Dort wird man auch nur deshalb Vorstandsmitglied, weil keiner den Job machen will.
Achso, und dann haben diese Superwesen auch noch hunderte Publikationen. Eine ordentliche Studie dauert mindestens zwei Jahre bis zur Auswertung und endgültigen Publikation. Wenn man das mit dem Lebensalter eines Professors verrechnet, kommt man schnell auf den Gedanken, dass da was nicht stimmen kann.
Im Moment passiert genau das Gegenteil, was die BILD-Zeitung oder auch du bewirken wollen.
Ihr wollt, dass die Leser vor Ehrfurcht erstarrend sagen "Die sind schlau, die haben recht."
In Wirklichkeit denken die Leser "Da behauptet jeder Experte etwas anderes ... das kann ja nicht seriös sein."
Dieser Erosionsprozess setzte übrigens schon früher ein, als Politiker anfingen von "Hochschullehrern" zu reden. "Lehrer" hört sich natürlich nicht mehr so glamourös wie "Professor" an. Professoren oder Hochschullehrer sind verbeamtet und bekommen Forschungs-Förderung von öffentlichen Stellen. In politisch relevanten Bereichen ist hier nicht mit vollkommener Objektivität zu rechnen.
Übrigens wurden schon vor vielen Jahren an Universitäten Lehrstühle für Frauen forciert. Wenn an Universitäten jetzt geschlechtsneutrale Sprache eingefordert wird, lenkt das nur davon ab, dass das eigentliche Ding längst gelaufen ist. Die Folge: für jede Frauenstelle ging dann halt ein Mann leer aus.
Es ist alles ein bisschen merkwürdig. Als ich jung war, mussten Männer zwei Jahre beim Bund oder Zivildienst verplempern, während die Frauen wacker durchstudierten. Das Argument, Frauen fielen später in der Mutterschaft aus, zieht nicht. Denn zum Bund musste man als Mann, während der Kinderwunsch eine freie Entscheidung war.
Komisch auch, dass die heutigen jungen Leute glauben, sie seien sozial. Zivildienstleistende haben damals Rollstühle geschoben und Nachttöpfe ausgeleert, und als Lohn bekamen sie ein Taschengeld. Das müssen die jungen Leute nicht mehr. Die haben keine Ahnung, wie schwierig das früher mal war.