Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Was geht im Mittelalter?
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Norbert von Thule
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Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Norbert von Thule »

Aus der Gmünder Tagespost:
Anke Schwörer-Haag hat geschrieben:
Alle sollen das Mittelalter spüren

Gewandmeisterei* entwickelt gemeinsam mit Burda-Style-Group Schnittmuster** für das Stauferwochenende

Nicht bloß zugucken, tatsächlich auch dazu gehören, soll das Publikum bei den Staufertagen Anfang Juli. Wenn die Stadt ihr 850-jähriges Bestehen feiert, sollen alle Gmünder tatsächlich eintauchen können in eine eigentlich längst vergangene Zeit. „Dazu gehört auch das mittelalterliche Gewand, eines, in dem man diese Epoche spüren kann, ohne sich verkleidet zu fühlen“, betont Modedesignerin Gundi Mertens von der Gewandmeisterei. Gemeinsam mit Burda-Style-Group hat man deshalb jetzt Schnittmuster aufgelegt.

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Bild (Tom): Flyer, Schnittmuster und Mustergewänder präsentieren (v.l.) Bürgerbüro-Leiterin Sibylle Maier, Gundi Mertens, Katharina Reitter und Frank Wendel.

Dass in der Halle hinterm Unipark die Profis zurzeit Mittelalterliches schneidern ”“ nach streng-historischen Vorgaben ”“ das weiß inzwischen in Gmünd fast jedes Kind. Immerhin müssen 1000 Mitwirkende eingekleidet werden für die Staufersaga, alle in Naturfarben und -materialien, alle ohne Knöpfe und Reißverschlüsse. Jedes Stück handgefertigt...

* Gewandmeisterei

Das Leben der Staufer und der verschiedenen Stände in der ehemaligen Reichsstadt Schwäbisch Gmünd soll bei der Staufersaga und dem Stauferzug möglichst detailgetreu gezeigt werden. Besonderes Augenmerk wird auf Gewänder der teilnehmenden Gruppierungen gelegt, die von der Gewandmeisterei hergestellt werden. ”¨An diesem Punkt stehen die Verantwortlichen des Stadtjubiläums und der Staufersaga vor einer außergewöhnlichen Herausforderung. Die Herstellung der Gewänder für Adlige, Handwerker, Geistliche usw. benötigt viele ehrenamtlich engagierte, nähende und strickende Hände.
Im Gebäude 19 des Uniparks entstand so unter der Federführung des Leitungsteams um Gundi Mertens, Christine Zorniger, Carolin Kraut und Martina Alt und dem künstlerischen Leiter der Staufersaga, Stephan Kirchenbauer, eine regelrechte Produktion von historisch orginalgetreuen Gewändern, die für die einzelnen Szenen der Staufersaga benötigt werden.
Regelmäßiger Infotag für interessierte Ehrenamtliche, die bei der Erstellung der Gewänder als Näherin, Schneiderin, Schnittdirektrice oder Strickerin mitwirken wollen, ist mittwochs von 16 bis 20 Uhr im Gebäude 19 des Uniparks. Immer montags ab 18 Uhr werden unter der Leitung von Christine Petraschke Kopfbedeckungen gefertigt.

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** Burda-Schnittmuster für passende Gewänder zur Staufer-Saga

NR. 7977-V Burgdame - Königin (& Magd)
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AB Kleid, normal weit, mit seitlichen Godets. Kleid B, ärmellos, mit tiefen seitl. Ausschnitten, die durch eine aufgesteppte Borte betont werden. Das langärmelige Kleid A kann solo oder als Unterkleid zu Kleid B getragen werden. Es hat dekorative Schnürungen am rückw. Schlitz und an den Ärmelschlitzen. Dort werden die untergesteppten weißen Ärmel sichtbar. Die typische Kappe C darf nicht fehlen. Fertig ist das passende Gewand für historische Feste und Mittelalter-Märkte.
Gr. 36 - 50, Stoffempfehlung: Leinen, Baumwollstoffe

 
NR. 7976 Knappe (& Musketier)
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Ob schlicht oder eher prunkvoll - ein Hauch von Verwegenheit steckt in beiden Kostümen. Modell A besteht aus einer geschlitzten Tunika mit aufgestepptem Wappen und Cape mit angeschnittener Kapuze. (Bei Musketier B bekommt die Tunika einen großen weißen Kragen und üppige Rüschenärmel, darüber effektvoll die geschlitzten Ärmel mit Bändern verziert. Die Stulpen machen das Kostüm komplett.)
Gr. 48 - 60, Stoffempfehlung: A, B II, III, IV: Filz; B I: Baumwollstoffe


NR. 9658 Historisches Kleid
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AB Kleid, normal weit, mit seitlichen Godets. Kleid A hat kontrastfarbene Blenden und dekorative Schnürungen an den Schlitzen. Die Ärmel sind mit einer Kordel am Kleid befestigt. Das schlichte Kleid B kann solo oder als Unterkleid zu Kleid A getragen werden. Die typische Haube C darf nicht fehlen. Fertig ist das passende Gewand für historische Feste und Mittelalter-Märkte.
Gr. 98 - 128, Stoffempfehlung: Leinen, Baumwollstoffe, A auch Pannesamt
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Nicole
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Nicole »

Gacker :lachen - Norbert, you made my day!

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Vrouwe van Lafelt
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Vrouwe van Lafelt »

nahja..

Ich weiss nicht was da so zu lachen ist...

Erstens wird das blau-rote gewand jetzt fur mich genaht..mit einige anpassungen..und naturlich in andere farben
Und zweitens sind fast al meine gewandungen basiert auf muster von Mc Call, Simplicity und Burda..ich sehe da keine schande..mann kann seher creativ umgehen mit solche muster...udn soweit ich weiss, hat noch niemand mich ausgelacht wegen mein gewandung...ganz im gegenteil.
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Nicole
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Nicole »

Vrouwe, du behauptest auch nicht, nach streng historisch originalgetreuen Vorlagen zu arbeiten, oder? Zumindest nicht bei unserer letzten Begegnung.

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Montrose
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Montrose »

Ich weiss nicht was da so zu lachen ist...
Ich weiß es auch nicht. Es wäre ja absolut keine Kunst, originale Schnittpläne herzunehmen und entweder industriell umzusetzen (moderne Maschinen beherrschen auch alte Verfahren) oder für die besonders authentische Kundschaft die Stoffe per Hand von indischen Kindern nähen zu lassen.

Das Problem wäre nur: die ganzen Authentizitäts-Freaks würden ihr Alleinstellungsmerkmal verlieren. Da würde ich mal gerne deren langen Gesichter sehen, wenn ein Textilhersteller mal schnell 20.000 Original-Schnittmuster am Tag raushaut, während die Mittelalterzofen in 3 Wochen gerade mal eines fertigstellen. Wie schon gesagt, es wäre technisch ein Klacks, "aus streng historisch originalgetreuen Vorlagen" Massenware herzustellen.

Warum machen die Gmünder und Burda es nicht? Weil die Zeit sich gegen mittelalterliche Mode entschieden hat. Wieso sollte man etwas möglichst authentisch herstellen, was einem überhaupt nicht gefällt? Es muß ja Gründe geben, warum Frauen nur noch in Hosen und nicht mehr in Kleidern rumlaufen.
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Nicole
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Nicole »

Oooch, ich fände es schon in Ordnung, wenn Burda korrekte Schnitte für den jeweiligen Zeitraum rausbringen würde.
Dann würde auf dem obigen Schnitt von Kleid und Oberkleid 14. Jhdt stehen, genauso bei den gestrickten Sachen 14. Jhdt aufwärts, eher 15. Jhdt, wohingegen Konradin, der letzte Staufer 1268 salopp ausgedrückt den Kopf abgab. Somit wird die geplante Staufer-Parade eher eine retrospektive Science Fiction Parade.

Ausserdem hinkt der Vergleich, da es zumindest für einige Authentizitätsfreaks nicht um das Resultat, sondern den Weg dahin geht und daran würde sich auch nichts ändern.

Kinderarbeit ist nicht pc, obwohl Nähen schätzungsweise nicht mit der Ausschlachtung von Elektroschrott zu vergleichen ist.
So ausgestorben sind Kleider und Röcke nun auch wieder nicht.

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Norbert von Thule
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Norbert von Thule »

zum Vergleich: Schnitt des Gewandes der hl. Elisabeth (1207 - 1231)

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Quelle: Zeit der Staufer, Band V, Vorträge und Forschungen, Ausstellungskatalog des Würtembergischen Landesmuseums Stuttgart
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Nicole
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Nicole »

Jepp. Die Geren (Keile) verlaufen bis zum Ärmel. Der ist kegelförmig und zusammengesetzt. Beides sind Gründe, weshalb die (grob) gearbeiteten Schnürungen wie im Schnittmuster nicht erforderlich sind. Das Hauptkleid, die Cotte, hat sich über lange Zeitabschnitte insbesondere in den unteren Schichten der Bevölkerung wenig verändert, das Kleid der Heiligen Brigitta von ca. 1330 sieht im Prinzip recht ähnlich aus. Frauen hatten (verkürzt ausgedrückt) maximal vier Kleider und die mussten auch während der rund alle zwei Jahre anstehenden Schwangerschaft passen. Das Oberkleid in der Abbildung ist ein sogenanntes Höllenfensterkleid und das ist der Bestandteil der Kleidung, die das Ganze ins 14. Jhdt verlegt. Die Mode wurde aus Spanien importiert, wo es sie schon früher gab, aber der Codex Manesse ist das erste Manuskript, in denen es im deutschsprachigen Raum richtig zur Geltung kommt.
Wie am Kleid der Elisabeth zu erkennen sollten Burdaschnitte gemäss der Originalschnitte kein Thema sein, man muss nur wollen.

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Montrose
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Montrose »

Du hast mich überzeugt!

1. Es wäre ein leichtes gewesen, die damalige Kleidung richtig zu recherchieren und auch richtig umzusetzen. Dieses Versäumnis zeigt die Nachläßigkeit und kulturelle Beliebigkeit dieser Leute. Ich werde diese Feier in Schwäbisch Gmünd boykottieren. :x

2. Richtig ist auch, daß der Weg das Ziel sein kann. Eigenproduktion zeugt von einer besonderen Einstellung. Die ich aber nicht teile. Wenn die Zeiten mal wieder schlechter werden sollten, plane ich keineswegs, meine eigene Nahrung anzupflanzen oder meine Kleidung selbst herzustellen. Ich werde mich stattdessen bewaffnen und es einfach den anderen wegnehmen. :P


Zugegebenermaßen war ich etwas voreilig. Dennoch stehe ich zu meiner Mission, daß sich in der Materie die richtige Gesinnung zu erweisen habe.

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Tanja
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Tanja »

Denke das die Schnittmuster von Burda so ausgelegt wurden für "Ungeübte" Schneider :D
Denkt darüber mal nach und Historisch Korrekt sind die A-Leute auch nicht :lol:
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Nicole
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Nicole »

In der Tat ist das historische Schnittmuster einfacher.
Tanja, ich bezweifel, dass du beurteilen kannst, was A-ler tun oder nicht, nehme an, allzu viele kennst du nicht.

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Montrose
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Montrose »

Nana, meine Ladys. :mrgreen:
Es hat dekorative Schnürungen am rückw. Schlitz und an den Ärmelschlitzen.
Beides sind Gründe, weshalb die (grob) gearbeiteten Schnürungen wie im Schnittmuster nicht erforderlich sind.
Die Schnürungen dienen nicht der"Erforderlichkeit", sondern der Zierde. Zur authentischen Darstellung gehört das Einfühlungsvermögen in die damalige Zeit. Natürlich wollten schon damals Frauen sexy sein und nicht einfach mit einem Sack rumlaufen.
Schnitt des Gewandes der hl. Elisabeth
Was soll das bedeuten? Daß Elisabeth diesen Schnitt getragen oder diesen Schnitt erfunden hat? Ob Vorstellungen einer Heiligen für den Alltagsmenschen galten, erscheint mir fraglich. Vielleicht ist in das Schnittmuster irgendwas Geheimnisvolles eingewoben, das nur Heilige tragen durften.
Historisch Korrekt sind die A-Leute auch nicht
Natürlich sind sie das nicht. In den letzten 800 Jahren hat Europa zum Glück herausgefunden, daß Feudalismus, Unterdrückung der Bauern und Selbstjustiz schlecht sind.
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Nicole
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Nicole »

Das Kleid ist ein Reliquie, das Elisabeth zugeschrieben wird, d.h. sie hat es vermutlich getragen.

Bilder von Kleidern der Stauferzeit, wobei der gefältete Bliaut der damaligen Vorstellung von sexy durchaus entsprach (Chartres):
http://athreadtofollow.com/2011/the-sex ... val-woman/

So sieht die seitliche Schnürung im Detail aus (Angers):
http://a21.idata.over-blog.com/1/56/35/ ... t--ral.JPG

Und hier ein Link zum entsprechenden Schnittmuster:
http://www.flinkhand.de/index.php?gewand_bliaut

Nee, bei den paar Bauern heutzutage würde es sich wirklich nicht lohnen, sie zu unterdrücken...
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Tanja
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Tanja »

@ Nicole Ich kenne viele die Authentizität predigen und immer noch Stoffe die industriell gefertigt werden kaufen und mit einer Industriellen Nadel und einem Industriellen Faden zusammen genäht werden. Oder machst du alles historisch Korrekt mit Schaf Scheren, Wolle Waschen, Spinnen und Webstuhl?
Zudem warum nutzt du einen PC und das Internet? Das gab es im Mittelalter nicht :D
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Nicole
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Nicole »

alle, die's nicht mehr hören können, bitte einfach ignorieren.

@Tanja: Es gibt im Forum verschiedene Threads zum Thema.
Ansonsten: Gab's im Mittelalter Arbeitsteilung, d.h., nur in sehr begrenztem Ausmass wurde Kleidung vom Schaf zur Klamotte von einer Person durchgeführt.
Ich will nicht im Mittelalter leben, ich mache Wochenend-Living History.
Die Leute, die ich kenne, weben teilweise selbst oder versuchen, an handgewebte, politisch korrekt hergestellte Stoffe heranzukommen. Einer der Dealer, der in diese Richtung arbeitet, ist Michael Kapmeyer von Naturtuche.
Wenn ich auf einer Veranstaltung nähe, ist die Nadel der Epoche entsprechend. Ansonsten, lass mich überlegen, das letzte Kleid, dass ich genäht habe, war das folgende: http://www.tempus-vivit.net/fotoalbum/I ... tzerprofil

Nach dem Schnitt der Heiligen Brigitta, 2/2 Köper, ca. 20 Fäden pro Zentimeter, doppelt naturgefärbt (Waid/Reseda), mit Leinenfaden handgenäht nach den Techniken von Elisabeth Crowfoot, medieval finds from excavations in London, das Haarnetz Leinen, ebenfalls nach Crowfoot, genauso wie der Tortenring. Das Kleid ist bestickt mit 280 Flussperlen (das sind die weissen Punkte), so wie man sie in den verschiedenen mittelalterlichen Abbildungen findet Medicina antiqua, Ludwigspsalter, ...).

Das Glas ist von Eva Bartova, le verre historique, gemäss des 13 . Jhdts und die Schuhe nach Fundlage, hand- und wendegenäht.
Ich weiss ja nicht, welche Authentiker du kennst, aber die, die ich kenne, arbeiten schon recht fundnah.

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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Lady of Kerry »

@ Tanja: Wenn du Nicole das Internet verbieten willst, musst du es gleich allein hier verbieten, denn alle hier interessieren sich für das Mittelalter.
Und so weit ich weiß fahren ja alle mit dem Auto auf einen Markt.

Zum Schnittmuster kann man gespaltener Meinung sein, es ist eben nicht alles nur schwarz und weiß. Es ist sicherlich viel besser ein Kleid selbst zu nähen als eines von der Stange zu kaufen. Mit diesem Schnittmuster kann man ein "authentischeres" Kleid machen als das Carbone und Co anbietet. Man kann Leinen oder Wolle statt Baumwolle nehmen. Die Säume können mit einer schicken Handnaht gepimpt werden. Der Schnitt kann der entsprechenden Epoche sogar noch angepasst werden. Z. B. für das 13. Jahrhundert muss der Halsausschnitt etwas schmaler sein und es wird nicht an den Ärmeln geschnürt. Für alle die wenig Erfahrung mit Zuschnitten haben kann ein solches Schnittmuster eine Hilfe sein.
Wie historisch korrekt das Kleid am Ende sein soll, ist einzig der Schneiderin überlassen. Sie hat die Fäden dazu in der Hand. (jaja, albernes Wortspiel)
Man kann mit wenig Aufwand ein recht gutes Ergebnis erzielen. Klar gibt es immer wieder Leute denen das nicht genug ist, die noch ein bisschen "authentischer" sein wollen. Für die ist Burda natürlich keine Option.

Jeder hat seine individuellen Ansprüche und diese muss er oder sie ja nur vor sich selbst rechtfertigen.
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Nicole
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Re: Burda-Schnittmuster nach streng-historischen Vorgaben

Beitrag von Nicole »

ww = weise worte

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