Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Was geht im Mittelalter?
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Norbert von Thule
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Norbert von Thule »

Morgen im Südkurier:
Hermann-Peter Steinmüller hat geschrieben:
Reges Interesse an der Klosterstadt

"Ich hoffe, dass auch ein paar Gegner hier sind!" Diese Hoffnung von Bert Geurten, dem Vorsitzenden des Klosterstadt-Vereins, erfüllte sich zumindest am Donnerstag nicht. Unter den über 60 Besuchern im voll besetzten Seminarraum des Meßkircher Schlosses schienen sich ausschließlich Bürger zu befinden, die dem Klosterstadtprojekt aufgeschlossen gegenüberstehen.

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Bild (Steinmüller): Bert Geurten erläuterte in einem fast einstündigen Vortrag des Klosterstadtprojekt und ging auf den aktuellen Stand der Vorbereitungen ein.

Kritische Fragen oder negative Stellungnahmen zu dem bundesweit beachteten Projekt wurden nicht laut. Das Bildungswerk hatte zu diesem Informations- und Diskussionsabend ins Schloss eingeladen.
Beifall brandete auf, als sich Bernhard Eichkorn zu Wort meldete. Der 77-Jährige war von 1980 bis 1988 Pfarrer in Meßkirch. Der Senior hatte extra die Fahrt von Villingen-Schwenningen nach Meßkirch auf sich genommen, um seine Hilfe beim Klosterstadt-Projekt anzubieten. Er überreichte Bert Geurten ein Papier, auf dem er seine Ideen zu den geistlichen Aspekten des Projekts zusammengefasst hatte. Im Gespräch mit dem Südkurier erläuterte er: „Ich möchte mich einbringen, wenn es um die geistliche Seite geht.“
Mit dieser Initiative rannte der Geistliche bei Bert Geurten offenkundig offene Türen ein. Der Klosterstadt-Initiator brachte die Problemstellung griffig auf den Punkt. Auf der einen Seite ist der Klosterstadt-Verein ein gemeinnütziger und damit an sich weltanschaulich neutraler Verein. Auf der anderen Seite, beschrieb Geurten, könne bei einem kirchlichen Projekt aus dem Mittelalter der religiöse Charakter nicht ausgeblendet werden. Der Vorsitzende benutzte im Verhältnis mit den Kirchen die Formulierung von der „wissenschaftlich gebotenen Distanz“.
In dem fast einstündigen Vortrag hatte Bert Geurten seinen Zuhörern, unterstützt von einigen Filmsequenzen, die rund 1200 Jahre alte Planskizze vorgestellt und sie als älteste erhaltene und bislang nie verwirklichte Bauskizze bezeichnet. Auf Vermittlung des Abtprimas der Benediktiner hofft Geurten auf eine Privataudienz beim Papst, um ihm ein Modell der Klosterstadt mit ihren 50 Gebäuden zu überreichen.
Sind heute Arbeiter und Handwerker überhaupt bereit, sich mit mittelalterlichen Werkzeugen zu begnügen, wo es doch moderne Arbeitsgeräte gibt? Die entsprechende Frage eines Besuchers führte zu zwei Antworten. Obwohl der Verein zumindest in der ersten Zeit nicht mehr als 1200 Euro brutto bezahlen kann, liegen nach Angaben von Geurten bereits jetzt 120 Bewerbungen vor. Die zweite Antwort kam in Form zweier junger Männer, die aus dem Raum Stuttgart extra für den Vortrag nach Meßkirch gekommen waren. Jens Hascher (22) und Jens Lautenschläger (29) sind ausgebildete Steinmetze, die sich beruflich auf Restaurierungen festgelegt haben. Im SÜDKURIER-Gespräch sagten sie zu ihren Beweggründen: „Wir können uns vorstellen, für einige Zeit mitzuarbeiten, um unsere beruflichen Qualifikationen zu verbessern und entsprechende Nachweise in unseren Papieren zu haben.“ Andererseits könnten sie sich auch eine Lebensstellung in Meßkirch vorstellen.
Ein spannendes Projekt kündigte Geurten für den Anfang der Arbeiten an. Zwei Geometerteams werden sich mit mittelalterlichen Methoden und mit modernster Elektronik um die Vermessung kümmern. Die Resultate sollen wissenschaftlich ausgewertet werden.
Montrose
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Montrose »

Der Vorsitzende benutzte im Verhältnis mit den Kirchen die Formulierung von der „wissenschaftlich gebotenen Distanz“.
Worin besteht die Botschaft für die Gegenwart?
Auf Vermittlung des Abtprimas der Benediktiner hofft Geurten auf eine Privataudienz beim Papst,
Was hat er von einer Privataudienz beim Papst? Dass er damit angeben kann? Das wird diesen Mann auf Dauer genauso wenig glücklich machen wie Frau Käßmann ihr albernes Geschreibsel oder Herrn Fliege sein Wunderwasser. Wer ständig kreiselt, hat vielleicht nur angst, im Ruhezustand umzufallen.

In der heutigen Zeit gibt es viele Leute, die sagen "Guck mal, guck mal" und man schaut ihrem Zeigefinger nach und starrt ins Leere. Und ihre Worte sind wie Blecheimer, die gegeneinanderschlagen.
Endlich auch einmal so ein Projekt auf deutschem Boden. In Frankreich haben sie ja schon eine Burg nachgebaut bzw. sind dabei.
Burgen und altes Gemäuer haben wir selbst zur Genüge. Wenn ich was von den Franzosen nachbauen würde, dann wäre es der Eiffelturm.
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Norbert von Thule
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Norbert von Thule »

Aus dem Südkurier:
Hermann-Peter Steinmüller hat geschrieben:Wo waren die Projekt-Gegner?

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Wo waren die Gegner des Klosterstadtprojekts nun? Am Donnerstag hätten sie ein breites Forum gehabt, um ihre Bedenken und Einwände vorzutragen.

Wer sich nicht dem Verdacht aussetzen will, nur hinter vorgehaltener Hand oder am Stammtisch gegen das Projekt zu sein, sollte solche Chancen nutzen. Es ist andererseits auf Anhieb auch nicht gleich zu verstehen, dass es nicht um den Bau der Klosterstadt an sich geht, sondern um die Baustelle und die Arbeit; um eine Zeitreise ins achte Jahrhundert in die Welt der Karolinger. Absolut schlüssig ist der Ansatz, das Projekt wissenschaftlich zu begleiten. Für einen Mittelalter-Archäologen eröffnet sich damit eine Chance, die nur vergleichbar mit einem Blick eines Urzeitforschers in die reale Welt der Saurier wäre. Niemand ist gezwungen, mit einfachen Mitteln Steine zu brechen oder Bohnerz zu schmelzen. Wer es trotzdem gerne macht und dafür ins Mittelalter abtaucht, hat Respekt und Anerkennung verdient.
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Norbert von Thule
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Norbert von Thule »

Diese Woche im Südkurier:
Mit Pferd und Kutsche ins Mittelalter

Shuttleverbindung Klosterstadt und Innenstadt. Heuhotel und Pferdekutschenbetrieb wollen aufsatteln. Bert Geurten will auch Einzelhandel mit einbeziehen

Die Planungen rund um die Klosterstadtbaustelle nehmen immer mehr Gestalt an. Bei der Diskussionsrunde im Schloss (der Südkurier berichtete) stellte der Vorsitzende des Klosterstadtvereins Bert Geurten eine Shuttle-Idee vor. Danach könnte vom Parkplatz der Klosterstadtbaustelle ein Bustransfer nach Meßkirch eingerichtet werden. Besucher, so die Idee Geurtens, hätten damit die Möglichkeit, die Besichtigung der Mittelalter-Baustelle mit einem Besuch beispielsweise im Meßkircher Schloss verbinden. Es läge, so Geurten, dann beim Meßkircher Einzelhandel, welche Aktionen begleitend angeboten werden. Andererseits könnte, so ein Vorschlag aus dem Publikum, auch eine radfahrer- und fußgängerfreundliche Verbindung zwischen der Innenstadt und der Baustelle bei Rohrdorf geschaffen werden. Dazu meinte Bürgermeister Arne Zwick, die Wege seien wohl schon vorhanden, es käme auf die gute Beschilderung an, damit Ortsfremde zu ihrem Ziel fänden.
Meßkirch besteht aber nicht nur aus der historischen Innenstadt, sondern auch aus den Teilorten wie Langenhart. Deshalb wollen sich Ernst Brigel, der Besitzer des gleichnamigen Heuhotels und Uwe Link, der Eigner eines Kutschen- und Fahrbetriebes, in das Shuttle-Angebot einschalten. Ernst Brigel: „Uns geht es darum, Klosterstadtbesucher zum Essen oder zum Übernachten auf den Brigel-Hof zu bringen.“ Ergänzend dazu können sich Brigel und Link auch vorstellen, Fahrgäste zwischen der Innenstadt und der Baustelle zu transportieren.

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Der Pferdefuhrbetrieb von Uwe Link ist bislang noch in Neufra-Freudenweiler zu Hause. Doch das soll sich in den nächsten Monaten ändern. Ernst Brigel: „Ich gebe den landwirtschaftlichen Teil meines Betriebes mit der Rinderhaltung aus Gesundheitsgründen auf.“ Damit sei Platz für Uwe Link, seinen Fuhrpark und die derzeit zehn Pferde vorhanden. Das Heuhotel und der Restaurationsbetrieb würden nach wie vor von seiner Familie Brigel betreut. Das gesamte Gelände rund um den Brigel-Hof werde dem Fahrbetrieb und den Link-Pferden zu Verfügung stehen. Brigel freut sich: „Unsere bisherigen Gebäude werden damit auch in Zukunft genutzt und brauchen deshalb nicht im schlimmsten Fall abgerissen zu werden.“
Für Uwe Link hat der Umzug nach Langenhart mehrere Vorteile. Link: „Ich gebe auch Fahrkurse für Pferdekutscher. Jetzt haben meine Kursteilnehmer auch gleich die Übernachtungsmöglichkeit am Kursort.“ Uwe Link bildet Fahrer und Fahrpferde aus. Er bietet Ausfahrten für Gruppen an und möchte sich in Zukunft mit seinen Angeboten auch im und um das Donautal etablieren. Er betont: „Ich bin mit meinem Betrieb im Norden des Kreises eigentlich ganz gut eingebunden. Meine Gruppenausflugsangebote werden beispielsweise von Reisebüros angenommen, die ihre Busgruppen zunächst nach Hechingen zur Burg Hohenzollern und nach dem Besuch bei mir in Freudenweiler nach Sigmaringen bringen. “ Deshalb dauere der Umzug nach Langenhart auch eine Weile, da Link sich nicht plötzlich aus dem bisherigen Pauschalangebot verabschieden könne. Für Link wäre der Kutschenverkehr mit der Klosterstadtbaustelle ein weiterer Ausbau seiner Angebotspalette.
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Norbert von Thule
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Norbert von Thule »

Heute im Südkurier:
Ochsenflüsterer sucht Helfer

Vier Jungtiere sollen Zugtiere werden. Unruhe der Klosterstadt ist das größtes Problem für die Tiere.

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Bild (Steinmüller): Sie kümmern sich um die Meßkircher Klosterstadt-Ochsen (v.l.): Erika Scheidemandel, Christian Fecht und Eberhard Hauff.

Eberhard Hauff und Christian Fecht suchen nach Verstärkung. Der Bäcker und der Landwirt haben es sich zur Aufgabe gemacht, die vier Jung-Ochsen, die seit einigen Wochen in Schnerkingen und Ringgenbach leben (der Südkurier berichtete am 26.10.11 ”“ s.a. Stadtnachrichten Meßkirch), zu zuverlässigen Zugtieren für die zukünftige Klosterstadtbaustelle auszubilden. Für diese Arbeit, die noch fast zwei Jahre dauern wird, suchen die beiden Ochsenflüsterer Verstärkung.
Wer glaubt, für Ochsen genüge ein Crashkurs, um sie zu Zugochsen auszubilden, sieht sich, wie Eberhard Hauff bestätigt, getäuscht. Hauff: „Im Augenblick kann einer meiner beiden Ochsen zwar schon einigermaßen zuverlässig am Strick gehen, doch bis er sich das Geschirr überstreifen lässt und dann artig im Geschirr geht, dauert es noch eine Weile.“ Dazu komme, dass Ochsen, ähnlich wie Pferde, erst im Alter von drei Jahren als ausgewachsen gelten und voll belastet werden können. Also, nichts mit Schnellkurs, sondern Geduld, Tierliebe und Sachverstand sind von jedem gefragt, der mit den Ochsen zu tun hat.
Dazu kommen noch zwei besondere Herausforderungen, die es früher bei den Bauern in aller Regel nicht gab. Hauff: „Die Ochsen, die der Klosterstadtverein geschenkt bekommen hat, sind zwar erst neun Monate alt, aber dennoch schon ein bisschen zu alt für eine einfache Grundausbildung.“ Dem Ochsenflüsterer wäre es am liebsten, ganz junge, erst wenige Wochen alte Tiere zu haben, die noch mit der Milchflasche großgezogen werden könnten. Dann, so ist sich der Schnerkinger sicher, wäre es noch viel einfacher, die Ochsen an die Hand des Menschen zu gewöhnen.
Die zweite Schwierigkeit ist, dass früher ein junger Ochse mit einem älteren und schon zugefahrenen Tier zusammen eingespannt wurde. Das jüngere Tier konnte dann vom älteren Ochsen bei der täglichen Arbeit lernen.
Das 21. Jahrhundert hat Geräusche, an die sich die Ochsen gewöhnen müssen. Zwar wird es auf der Klosterstadtbaustelle keine lauten Maschinen oder Lastwagen geben. Aber ein Hubschrauber, der das Gelände überfliegt, darf die Ochsen nicht in Panik versetzen. Der Ochsenflüsterer: „Ein größeres Problem dürfte es werden, die Ochsen an die Baustellenbesucher und die von ihnen ausgehende Unruhe und das Stimmengewirr zu gewöhnen.“ Eine Menge Arbeit also, die Eberhard Hauff schon in Angriff genommen hat. Die beiden Ochsen von Christian Fecht befinden sich noch in der Eingewöhnungsphase. Ihr Ausbildungsbeginn steht bevor.
Der Schnerkinger Bäckermeister hat bereits zwei Helfer. Die beiden Ochsen befinden sich im Stall von Ernst und Erika Scheidemandel. Das Bauern-Ehepaar hat noch praktische Erfahrungen mit der Ochsenhaltung und der Arbeit mit diesen Tieren. Allerdings steht Ernst Scheidemandel schon in den 80-ern. Trotzdem hilft er noch bei der Ausbildung, seine Tipps aus einem langen bäuerlichen Leben sind ebenso willkommen, wie seine Dienste als Traktorfahrer. Er fährt den natürlich langsam fahrenden Traktor, an dem der Ochse angebunden ist. Hauff: „Das Tier muss lernen, brav nach vorne zu gehen.“ Der Ochse ist auch deswegen angebunden, damit er, sollte er durch irgendein Geräusch erschreckt werden, nicht in Panik Reißaus nehmen kann.
Hauff: „Ein in Panik geratener Jungochse in der Innenstadt wäre nicht gerade ein tolles Schauspiel.“ Erika Scheidemandel betreut die beiden Ochsen und die anderen im Bauernstall stehenden Rinder.
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Norbert von Thule
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Norbert von Thule »

Heute im Südkurier:
Startschuss für Jahrhundertprojekt rückt näher

Die ersten Ochsen sind längst da, dutzende Handwerker warten auf ihren Einsatz: In Meßkirch (Kreis Sigmaringen) sollen im Frühling die ersten Bauarbeiten für eine mittelalterliche Klosterstadt beginnen.

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Vorbild GuÁ©delon (Bert M. Geurten): Die Mittelalterbaustelle in Frankreich zieht viele Besucher an. Das soll ab 2012 auch bei der Klosterstadt-Baustelle in Meßkirch so sein.

Nur mit Handarbeit und Muskelkraft soll nach und nach eine ganze Stadt mit einer Klosterkirche für 2000 Menschen entstehen. Die Bauarbeiten sind ein wahres Jahrhundertprojekt, denn fertig wird die Klosterstadt wohl frühestens in 40 Jahren. Die mittelalterliche Baustelle soll eines der größten Tourismus-Projekte in Oberschwaben werden.
Im Jahr 2012 will der Verein Karolingische Klosterstadt allerdings erst einige Vorarbeiten in Angriff nehmen. Unter anderem soll ein frühmittelalterlicher Spielplatz entstehen. «Die Menschen damals waren Kämpfer. Dafür mussten sie geschickt sein und einen guten Gleichgewichtssinn haben. Das wird man auf unserem Spielplatz üben können», sagte Initiator Bert Geurten.
Bevor die Bauarbeiten richtig losgehen können, fehlt noch ein letztes Umweltschutz-Gutachten, das im kommenden Herbst vorliegen soll. Die Zeit bis zum richtigen Baubeginn im April 2013 will der Verein Karolingische Klosterstadt nutzen, um die Werbetrommel für das Projekt zu rühren. «Wir werden im Jahr 2012 auf fünf Messen sein», sagt Geurten. Vor allem Busunternehmen sollen überzeugt werden, die Klosterstadt in ihr Programm aufzunehmen.
Grundlage für das Projekt ist der Klosterplan von St. Gallen, der im 9. Jahrhundert auf der Bodensee-Insel Reichenau gezeichnet, bislang allerdings nie verwirklicht wurde. Während der 40-jährigen Bauzeit sollen Besucher vor Ort miterleben können, wie die Stadt Schritt für Schritt entsteht. Ein Gutachten der Dualen Hochschule Ravensburg geht davon aus, dass mindestens 180 000 Besucher im Jahr auf die Baustelle kommen werden.
Montrose
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Montrose »

Wo waren die Gegner des Klosterstadtprojekts nun?
Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf. Das Gleiche gilt für solche "Mittelalter"-Fanatiker. Wozu mit Leuten diskutieren, die einer Kritik doch gar nicht zugänglich sind. Immerhin winkt für diese Eiferer eine Privataudienz beim Papst. :mrgreen: Ich sehe darin eine Realsatire, bei der man zwar fast nichts über das Mittelalter, aber sehr viel über die Menschen der Gegenwart lernen kann.
Niemand ist gezwungen, mit einfachen Mitteln Steine zu brechen oder Bohnerz zu schmelzen. Wer es trotzdem gerne macht und dafür ins Mittelalter abtaucht, hat Respekt und Anerkennung verdient.
Nö, hat er nicht.
Wer ins Mittelalter abtaucht, fehlt für gegenwärtige Aufgaben.
Meine Gruppenausflugsangebote werden beispielsweise von Reisebüros angenommen, die ihre Busgruppen zunächst nach Hechingen zur Burg Hohenzollern und nach dem Besuch bei mir in Freudenweiler nach Sigmaringen bringen.
Hechingen und Sigmaringen haben echte historische Substanz, während die "Klosterstadt" Disney-Land ist.

Kennt jemand hier Hechingen-Stein? Schade.
Genau darin besteht das Problem. Disney-Land lenkt von ernsthaften Projekten ab.

Warum erkunden Aachener nicht die vorhandenen Schätze, sondern müssen ihren eigenen Unsinn draufbauen? Das ist in etwa so, wie wenn man neben die Akropolis in Athen eine "Kreuzfahrerburg" hinbauen würde, um den Menschen "echte Geschichte" zu bieten. Warum bauen Aachener diesen Unsinn? Ganz einfach: weil sie diese Region in Baden-Württemberg, ihre Geschichte, Denkmäler und archäologischen Funde nicht kennen.
Fahrgäste zwischen der Innenstadt und der Baustelle zu transportieren.
Da geht es doch bloß ums Geld. Aber die Rechnung wird nicht aufgehen. Meßkirch ist ziemlich abgelegen und da ist sonst keine weitergehende touristische Infrastruktur. Warum sollte dort irgendjemand hinfahren, wenn selbst die echten historischen Knüller in dieser Region eher Geheimtipp denn Touristenmagnet sind.

Ich bleibe dabei: das Projekt ist in jeder Hinsicht unsinnig.
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Nicole
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Nicole »

Montrose, bin deiner Meinung, nur wie heisst es doch: "Wer gegen den Wind pisst wird nur selbst nass" und die Windrichtung ist derzeit sehr eindeutig und heftig. Bleibt die Frage, wann er sich dreht, der Wind...

Frohes Neues!
N.
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Montrose »

So wünsch ich auch der Lady ein gutes 2012.
"Wer gegen den Wind pisst wird nur selbst nass"
Dazu fallen mir gleich drei Entgegnungen an:

(1) Viel Feind viel Ehr!
(2) Das kommt auf die Blase an.
(3) Ich habe bereits vor mehreren Jahren die "Dr. Montrose-Methode"* entwickelt, die es erlaubt, im Rückwärtsgehen zu pinkeln.


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Norbert von Thule
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Norbert von Thule »

Montrose hat geschrieben:Hechingen und Sigmaringen haben echte historische Substanz, während die "Klosterstadt" Disney-Land ist.
Hechingen (Römer-Villa, Bj. 20./21. Jh.) und Sigmaringen (Historismus-Schloss, Bj. 18./19. Jh.) sind Bauten der Neuzeit nach antiken bzw. mittelalterlichen Plänen, wie die Klosterstadt.
Ich habe in Disneyland Backsteinmauern aus lackiertem Kunstharz gesehen - die Klosterstadt wird anders gebaut.

Mein Einwand ist eher, dass das immer noch für die Pressekampagne verwendete Holzmodell von Reinhold Münz aus dem Jahre 1996 (s.u.) wenig Zutrauen in die Professionalität des Projekts vermittelt.

Gestern:
Meßkirch kehrt ins Mittelalter zurück

Die Innenstadt von Meßkirch wirkt wie ausgestorben. Kein Mensch scheint an diesem Wochentag in der Fußgängerzone unterwegs zu sein. Einige Läden stehen leer, der geschlossene Gasthof "Löwe" neben dem Rathaus hat seine besten Zeiten lange hinter sich.

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Doch schon bald soll hier zwischen Donau und Bodensee der Tourismus boomen: Auf acht Hektar Waldfläche wird eine mittelalterliche Klosterstadt entstehen, die 180.000 Besucher im Jahr anziehen soll. Die Pläne für das Projekt stammen aus dem neunten Jahrhundert. Die veranschlagte Bauzeit beträgt 40 Jahre.
"Ich fühle mich manchmal wie Moses, der das gelobte Land sieht, es aber selber nie betreten wird", sagt Bert Geurten vom Verein "Karolingische Klosterstadt". Der 62-Jährige ist der Ideengeber für das Vorhaben, das ohne Maschinen nur mit Muskel- und Ochsenkraft ganz wie im Mittelalter umgesetzt werden soll. "Doch das Ziel ist nicht die Fertigstellung, sondern das Bauen an sich", macht Geurten deutlich.
Das Vorbild für das Meßkircher Mammut-Projekt steht im französischen Burgund. Seit 13 Jahren bauen Handwerker dort eine Ritterburg aus dem 13. Jahrhundert nach - und die Besucher strömen in Scharen. 320.000 waren es 2010, GuÁ©delon ist in Frankreich mittlerweile Ziel Nummer Eins für Schulausflüge.
Vor sieben Jahren sah Geurten eine TV-Reportage über den Bau und dachte sofort an das Modell der Karolingischen Klosterstadt, das er als junger Mann in einer Ausstellung bewundert hatte. Kurzerhand gründete der Journalist aus Aachen den Verein, stellte seine Idee der Nachahmung verschiedenen Städten vor - und landete schließlich im Landkreis Sigmaringen.
"Als ich die Anfrage das erste Mal las, dachte ich: Der ist doch verrückt", erinnert sich der Meßkircher Bürgermeister Arne Zwick (CDU). Doch je mehr er darüber nachdachte, desto mehr erkannte er die Chancen für die 8.000 Einwohner-Stadt, die von Gewerbe und Industrie lebt. Eine Busreise mit den 19 Gemeinderäten nach GuÁ©delon überzeugte dann auch den letzten Kritiker bei der Stadt.
"Wir wollen mit dem Projekt ein Alleinstellungsmerkmal schaffen, das uns ein Wachstum im Hotel- und Gastronomiebereich beschert", sagt Zwick. Die lange Bauzeit beunruhigt den Bürgermeister indessen nicht. Im schlimmsten Fall habe man in 40 Jahren eine mittelalterliche Stadt, die auch noch belebt sei.
Denn die Anlage rund um das Kloster mit Wirtschaftsgebäuden, Ställen, Wohn- und Handelshäusern soll den Besuchern vermitteln, wie das Leben im neunten Jahrhundert aussah. Ein echter Markt ist geplant, Gerichte werden nach alten Rezepten zubereitet und die Handwerker arbeiten nicht nur nach Methoden aus dem Mittelalter, sondern ziehen sich auch entsprechend an.
Anfangs war Zwick skeptisch, was die Suche nach Arbeitskräften anging. "Ich habe mich gefragt, ob sich da überhaupt jemand bewirbt", gibt der Bürgermeister zu. Doch innerhalb kürzester Zeit gingen beim Verein "Karolingische Klosterstadt", der sich um den Bau kümmert, 120 Bewerbungen ein. "Die Leute brennen darauf, ohne Maschinen zu arbeiten", sagt Geurten.
Eine Befragung im Ort zeigte im März, dass rund 75 Prozent der Meßkircher für das Projekt sind. Vor allem die Einzelhändler wie der Konditormeister Hermann Brecht erhoffen sich durch den Bau der mittelalterlichen Stadt wesentlich mehr Kundschaft. Doch längst sind nicht alle überzeugt.
Dem Diakon Klaus Reichenberger fehlt bei dem Vorhaben der christliche Gedanke. "Auch wenn Bert Geurten immer wieder betont, dass es im Kloster ein religiöses Programm geben wird: Wir haben doch bereits eine geweihte Kirche." Anderen dagegen sind die Kosten ein Dorn im Auge.
Für die Finanzierung des Projektes gibt es einen Zuschuss aus dem EU-Programm "Leader" in Höhe von 448.000 Euro, weitere 400.000 Euro kommen aus dem Etat der Stadt, der Landkreis gewährt einen Kredit über 100.000 Euro. Damit ist der Start finanziert, also der Bau von Parkplätzen, sanitären Anlagen sowie die Verlegung von Wasserleitungen. Nach zwei Jahren sollen sich alle weiteren Arbeiten über die Eintrittsgelder selbst tragen. Sieben Euro pro Person sind angedacht. "Eine Umfrage aus GuÁ©delon zeigt, dass jeder Besucher im Durchschnitt alle drei Jahre wieder kommt, um die Fortschritte zu sehen. Darauf hoffen auch wir", sagt Zwick.
Das neue Jahr will der Verein "Karolingische Klosterstadt" vor allem für Werbung und Akquise nutzen. Im Januar 2013 soll dann der eigentliche Bau losgehen. Die Materialien beziehen die Arbeiter ausschließlich aus Wald und Boden bei Meßkirch.
Die Stadt kümmert sich dagegen um die Genehmigungen - und leistet weiterhin Aufklärungsarbeit. "Viele können sich das Projekt immer noch nicht so richtig vorstellen", sagt Zwick. Abhilfe schafft da das Modell von Reinhold Münz, das einige Wochen in der Stadthalle zu sehen war. Der gelernte Maschinenschlosser fertigte die Miniatur-Klosterstadt aus Holz bereits 1996 an. "Dass mein Modell einmal Vorlage für ein Großprojekt werden würde, hätte ich nie gedacht", sagt Münz.
(Quelle: DAPD)
Montrose
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Montrose »

Hechingen (Römer-Villa, Bj. 20./21. Jh.)
Das ist richtig.

Genau wie in der Heuneburg hat man versucht, ein Gebäude wiederaufzubauen. Der Unterschied zur "Klosterstadt" besteht darin, daß in Hechingen-Stein und der Heuneburg tatsächlich einmal eine Siedlung war. Auch wenn ein Archäologe darüber nicht unbedingt glücklich ist, so würde ich mir dort mehr Neubauten wünschen: einfach damit man eine Vorstellung gewinnt, wie Römer- und Keltenzeit ausgesehen haben könnten.

Die "Klosterstadt" hingegen wird an einem Ort gebaut, wo nie ein Kloster gestanden hat. Es ist eine komplette Fiktion.

Auch gab es in Hechingen-Stein und Heuneburg niemals diesen Rummel darum, man wolle damit viel Geld verdienen oder die Sache touristisch erschließen. Das sind Geheimtipps, da fahren nicht ständig irgendwelche Busse hin und die dortigen Bürger erwarten das auch gar nicht.

In Hechingen-Stein war ich mehrmals und ich war begeistert. Der Bürgermeister hatte die römischen Mauern in einem Brombeergestrüpp im Wald entdeckt, als er dort nach einer mittelalterlichen Burg suchte.

Die Anlage ist sehr ausgedehnt und es wird bis heute spekuliert, wer dort siedelte. Eine Theorie (naja, der alte Fremdenfüher behauptete das) besagt, es sei ein Altenheim für römische Veteranen gewesen. :wink:

Die Anlage wurde von den Alemannen überrannt, als die römischen Soldaten abzogen, um die Ostgrenzen zu sichern. Darüber würde ich mal gerne einen Römerfilm sehen, wie das wohl für die Römer gewesen sein muß, ihr Kulturgebiet schutzlos preiszugeben, weil es an allen Ecken und Enden brannte. Da hat es sicherlich so manchen traurigen Abschied gegeben, vielleicht so wie bei den Deutschen, die aus den Ostgebieten flüchten mußten.

Es ist nicht nur die Geschichte, sondern es sind die Geschichtchen drumherum, die solche Orte liebenswert machen. Auch die Römerfeiern in Sumelocenna gefielen mir. Da entdeckte man in einem Städtchen ausgedehnte Römerfunde, und die Bevölkerung versuchte, das Beste draus zu machen. Die Kelten, die ein Spanferkel am Spieß braten und es vor den Zuschauern selbst verzehren anstatt es zu verkaufen. Und im Nachbarort-- man glaubt es kaum-- ein Western-Cowboy-Fest.

Das sind Erinnerungen, die vielleicht nicht authentisch, aber dafür umso menschlicher sind. Und diesen Charme erkenne ich auch bei den Veytalern. Diese Klosterstädter hingegen wirken auf mich nur größenwahnsinnig. Die Qualität eines Traumes hängt nicht nur von seinem Inhalt ab, sondern davon, wer ihn träumt. Ich spüre da keine guten Vibrations. Ich kann nicht nachempfinden, was diese Leute eigentlich anstreben. Es wirkt auf mich wie plumper Materialismus ohne geistige Dimension.
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Norbert von Thule »

Gestern in der Schwäbischen Zeitung:
Tanja Bosch hat geschrieben:
Klosterstadt heißt jetzt Campus Galli

Bert M. Geurten präsentiert das neue Logo und die erste Broschüre ”“ 2012 stehen fünf Messen an

Karolingische Klosterstadt war gestern, jetzt müssen sich die Menschen einen neuen Namen einprägen: Die Klosterstadt heißt jetzt Campus Galli. Das Logo und die erste Broschüre hat Bert M. Geurten, Vorsitzender des Vereins karolingische Klosterstadt, gestern druckfrisch im Meßkircher Rathaus vorgestellt. „Wir brauchten einfach einen griffigen Namen. Ich bin stolz, dass sich in einem Jahr so viel getan hat“, so Geurten. „Wir sind Campus Galli, das soll eine eigene Marke werden.“

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Klosterstadt heißt jetzt Campus Galli

Verantwortlich für den Namen ist Bernd Giesser von Bit-Graphik, einem Marketingbüro aus Owingen. „Der Name und auch das Logo sind sofort angekommen, das hätte ich nicht gedacht, es war eine Punktlandung“, freut sich der Marketing-Fachwirt. Das Wort Campus soll Menschen jeder Altersgruppe ansprechen als etwas, das sie bereits kennen: „Ursprünglich kommt es aus dem Lateinischen und bedeutet Feld, es erinnert aber auch an Universitäten als Campus, also einen Ort, an dem gelehrt wird“, sagt Giesser. Das Wort Galli erinnert an den Wandermönch Gallus, der als Gründer der Stadt St. Gallen gilt.
Den Schlüssel, der das Logo ziert, entwickelten Studenten der Hochschule für Medien und Kommunikation aus Stuttgart. Den findet auch Bürgermeister Arne Zwick gelungen: „Den kannte ich ja schon, was mir aber gefehlt hat, war der Name unserer Stadt.“ Aber da Campus Galli den Untertitel karolingische Klosterstadt Meßkirch trägt, ist nun auch der Bürgermeister zufrieden.

350 Medienberichte im Jahr 2011

Die Schriftart des Logos stammt ”“ wie auch die Form des Schlüssels ”“ aus der karolingischen Zeit. „Zur Zeit von Karl dem Großen hat man so geschrieben“, erklärt Giesser. Die Zeichen „Cod. 1092“, die auf dem Schlüssel zu sehen sind, haben auch eine Bedeutung. „Das ist die Signatur unter der der Klosterplan in der Klosterbibliothek St. Gallen zu finden ist“, erklärt Geurten. Als Mönch gekleidet ist der Vorsitzende des Klosterstadtvereins auf dem Titelbild der neuen Broschüre zu sehen. „Das war nicht meine Entscheidung“, sagt Geurten lachend. „Die Agentur wollte das so, und im Übrigen schaue ich nicht mürrisch, ich blicke der Zukunft lediglich erwartungsvoll entgegen.“ So ähnlich sieht das auch Bürgermeister Zwick: „Dadurch wächst und gedeiht unsere Stadt. Das Spannendste für mich ist, dass sich das Projekt wöchentlich weiterentwickelt und das wird es auch noch in fünf Jahren tun“, so Zwick. „Keiner von uns kann wissen, wie die Klosterstadt in 40 Jahren aussieht.“ Im Moment sind alle Beteiligten ”“ trotz der Verzögerung des Baubeginns um neun Monate ”“ zufrieden mit dem aktuellen Stand. „2011 war ein gutes Jahr, um das Großprojekt zu bewerben“, sagt Geurten. „In 350 Medienberichten aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Italien, Belgien und Großbritannien ist Meßkirch mit der Klosterstadt aufgetaucht.“
2012 solle nun Campus Galli stark beworben werden. Morgen beginnt die CMT-Urlaubsmesse in Stuttgart, bei der Geurten die Klosterstadt vertreten wird. Weitere vier Messen in Deutschland und Österreich folgen. Ebenfalls neu in diesem Jahr ist die Geschäftsstelle, die Bert M. Geurten und seine Kollegen, im Komm-In in der Hauptstraße beziehen. „Die Sparkasse Meßkirch stellt uns diese Räume zur Verfügung“, sagt Geurten. In den kommenden Tagen und Wochen zieht der Verein dort ein.
Und schon bald muss der Vorsitzende auch nicht mehr mit der Bahn fahren, sondern mit einem Ford Fiesta, den der Verein von der Meßkircher Volksbank gesponsert bekommen hat.
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Nicole
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Nicole »

Aha. Karolingische Klosterstadt anstelle von Kloster. Campus Galli, benannt nach dem Gründer der [i]Stadt[/i] St. Gallen (nicht jedoch des [i]Klosters[/i]).
Und das neue Super-Logo wird nicht vorgestellt.

Das hier macht mehr Sinn: http://www.paperblog.fr/3085164/galli-s ... li-rudolf/
Da steht auch Galli drin.

Das hier ebenfalls: http://www.paperblog.fr/3288800/bd-le-s ... -le-galli/
Dort entsprechen immerhin die dargestellten Dimensionen denen eines karolingischen Klosters.

Habe Nackenstarre vom Kopfschütteln.
GG
N.
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Montrose
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Montrose »

Vielleicht tue ich diesem Geurten ja Unrecht, aber seine Werbestrategie läßt ihn in meinen Augen als Unsympath dastehen. Wie ein Provinz-Wulff ohne Blondine am Arm. Wenn man seine Mission so auf das eigene Ego fixiert und dann gibt es Leute, die einen dann nicht toll finden, könnte das zum Problem werden. Wäre es nicht besser, Herr Geurten (wer ist das überhaupt?) würde sich mehr zurücknehmen. Eine Story der Art "kleiner Mann kommt groß heraus" würde ich lieber meinem Briefträger als diesem schnauzbärtigen Printenzuzzler wünschen.

Schon wieder geht es nur darum, mit Fassaden anzugeben, zu protzen, sich aufzublasen.
Meßkirch wird viel verdienen, der Vorsitzende bekommt ein Auto (wozu eigentlich, ich dachte, die wollen eine Klosterstadt bauen, anstatt sich zu bereichern). "Campus" soll an Wissenschaft erinnern - ohne Wissenschaft zu sein. Das sieht nach Bluff aus. Nebenbei, die Zusammenarbeit mit den Meßkirchener gereicht keineswegs zur Ehre. Etliche andere Ortschaften hatten zuvor das Projekt - zu recht - abgelehnt. Da meinen die Öcher, sie hätten gerade mit dem König gespeist, dabei war es nur sein Stallknecht.

Das Lob an "Campus Galli" kann ich nicht nachvollziehen. Es ist in etwa das, was man von einem einfältigen Schüler, der in Latein eine 5 hat, erwarten würde. Diese zwei Worte, aber bestimmt nicht mehr würden ihm noch einfallen. Wenn das alles ist, was ein "Werbefachmann" zustande bringen muß, dann werde ich mich, falls mir jemals Hartz-IV drohen sollte, auch in diesem Beruf niederlassen. Das ist kein "Campus Galli", das ist ein Campus Lalli.

Das Bild mit dem grimmigen Mönch ist eine Frechheit gegenüber der Kirche. Mönche sind gütige Menschen, die immer lächeln. Wenn Herr Geurten Probleme mit seiner Verdauung hat, sollte er auf's Klo und nicht vor einen Fotoapparat treten.

Im Grunde geht es darum, mit wie wenig Substanz man ein "Groß-Projekt" verkaufen kann. Kann man einen Erdbeer-Joghurt ohne Erdbeeren verkaufen. Ja, kann man. Kann man ein historisches Projekt ohne Historie schaffen. Ja, man kann. Aber wozu sollte diese Erkenntnis gut sein?

Statt künstlicher Aromen würde man sich wieder mehr echte Werte wünschen.
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Nicole
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Nicole »

Oh bitte! Darf ich den "Campus Lalli" weiterverwenden? :lachen

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Montrose
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Montrose »

Ausnahmsweise, weil Du es bist. 8)

Für dieses neue Logo hat mein Werbebüro in Zusammenarbeit mit der Boston New York Arts Collection Company University fünf Jahre hart lang gearbeitet. Deshalb ist das Logo "Campus Lalli" mindestens 3.200.000.500.001 Euro wert und markenrechtlich streng geschützt.

Wir beide könnten ebenfalls ein Groß-Projekt durchziehen. Wie wär's mit einer neuen Hauptstadt. Berlin ist irgendwie nicht so der Bringer. Der Bürgermeister von Sauldorf, ein Nachbarort von Meßkirch, wird mir bestimmt noch zusichern, daß wir für die neue Hauptstadt einen Acker am Waldrand und einen Shuttle-Bus bekommen, der die Touristen von der neuen Hauptstadt ins nächste Wirtshaus fährt.
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Norbert von Thule
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Norbert von Thule »

Nicole hat geschrieben:Und das neue Super-Logo wird nicht vorgestellt.
Bitteschön:

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Montrose
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Montrose »

Das "Campus Galli" ist werbetechnisch schlecht, weil Verwechslungsgefahr besteht.
Bei Galli denkt jeder an Gallier, Asterix und Obelix usw. Gallus heißt zwar "Der Kelte", aber es besteht kein Bezug zwischen dem Heiligen Gallus und dem Keltentum. Die Initiatoren haben vielleicht gar keine Ahnung, wer dieser St. Gallus eigentlich war und wofür er lebte. Anstatt irgendwelche Werbekampagnen zu starten, hätte man die Zeit besser mal in einer Bibliothek verbracht.

Das müßte zwangsläufig "Campus St. Galli" heißen, um ihn im christlichen Kulturkreis zu verankern. Namensrechtlich ist das kein Problem, denn St. Gallus ist sicherlich nicht markenrechtlich geschützt.


Die Grafik ist das, was man eben so bekommt. Ich habe Selbständige im Bekanntenkreis, die sich für ihre Unternehmen auch Logos machen ließen. Schlicht geht es meist zu, und das gilt wohl unter Experten als professionell. In diesem Logo hat der Schlüsselbart nicht mal irgendwelche Scharten. Ich finde, das Logo ist jetzt keine werbetechnische Meisterleistung, die man ausdrücklich loben müßte. Wenn ich einen Grafiker beauftrage, daß ich für eine Schlüsseldienst-Firma ein Logo brauche, dürfte etwas ähnliches rauskommen.

Irgendein einzigartiges Emblem fehlt, sei es eine Anspielung auf den Baustil (soll dies in dem Rechteck zum Ausdruck kommen?) oder irgendein Epitheton, das man mit St. Gallus verbinden könnte. Dieses Cod. 1092 akzeptiere ich nicht, denn es ist eine neuzeitliche Benennung. Übrigens, warum wurde "Codex" nicht ausgeschrieben?

Karolingische Klosterstadt Meßkirch ist irreführend. Der Codex 1092 zeigt nicht den Plan einer Klosterstadt, sondern eines Klosters. Man hat den Eindruck, die Initiatoren können wie Vampire eine rein kirchliche Bezeichnung nicht ertragen und müssen es deshalb mit dem Zusatz "Stadt" profanisieren. Im selben Kontext steht auch das mißratene Mönchsfoto: ich glaube, Herr Geurten guckt als Mönch so mißmutig, weil er mit Kirche nichts zu tun haben will. Ich glaube diesen Leuten anzumerken, daß sie das, was sie da tun, eigentlich verachten.

Meßkirchen war niemals Karolingische Klosterstadt und wird es niemals sein - die Karolinger sind ausgestorben und können dementsprechend kein Kloster mehr bauen. Vermutlich wird das Regierungspräsidium diese Bezeichnung noch einkassieren. Das wäre auch im Interesse Aachens: Aachen ist eine Karolingische Stadt .... wenn nun jeder x-beliebige Ort sich "karolingisch" nennen darf, dann verliert Aachen sein Alleinstellungsmerkmal.

Ich sage nur: plastic culture. Etwa so leicht bekömmlich und x-beliebig austauschbar wie die Texas-McChicken Wochen bei McDonalds. Herr Geurten würde das sicherlich verstehen, wenn er mal für zwei Wochen wirklich in ein Kloster ging anstatt diese Rolle nur zu spielen. Nachdem es in Aachen genug Karnevalsvereine gibt, mag sich mancher fragen, ob solche "Historien"-Gruppen wirklich eine eigenständige Daseinsberechtigung haben.
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Nicole »

Eine gewisse Inspiration hiervon lässt sich nicht von der Hand weisen: http://t2.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9 ... CAYlYVsR5y

Womit wir dann ja auch schon fast wieder in Aachen sind.

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Norbert von Thule
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Norbert von Thule »

Der Schlüssel ist aus einem stilisierten Apple-Baum entstanden:
Die [url=http://www.macromedia-fachhochschule.de/design-portal/mediendesign-portal/projektdetail/detail/cdci-fuer-die-karolingische-klosterstadt-messkirch.html]Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation[/url] hat geschrieben:
Bild

CD/CI für die Karolingische Klosterstadt Meßkirch

Ob in Zusammenhang mit Sprache, Architektur oder Kunst, der Begriff der Konstruktion wird in unterschiedlichen Disziplinen gebraucht, bezieht sich aber immer auf das lateinische Wort constructio: „Zusammenfügung“ oder „Bau“. Es impliziert das künstliche Gemacht-Sein, die Zusammensetzung, das Technische und das Geometrische.
In der Gestaltung gelten der Konstruktivismus als Avantgardeströmung vom Anfang des 20. Jahrhunderts und die postmoderne Dekonstruktion vom Ende des 20. Jahrhunderts als wichtigste Referenzpunkte. In der Auseinandersetzung mit diesen Strömungen entwickeln die Studierenden im Projekt eine eigene und neue Formensprache für das Corporate Design einer musealen Anlage in Meßkirch:
Hier soll eine sogenannte Karolingische Klosterstadt nach dem weltberühmten Plan von Sankt Gallen errichtet werden ”“ ausschließlich mit den Mitteln des frühen Mittelalters.
Die Studierenden entwickeln ein übergeordnetes Gesamtkonzept zur Aufgabe, eine eigene durchdachte und leistungsfähige Hausgrafik mit Farbkonzept und Typografie.

Durchführung: Lisa Sterk, Mary Vassiliadou, Janita Lechler, Sio Steinacker, Moritz Müller, Semester: 2. Semester, Jahr: 2010, Betreuung: Prof. Dr. Asli Serbest
Die Karolingische Klosterstadt hat geschrieben: Das von Studenten der Macromedia Hochschule in Stuttgart entwickelte Logo der Karolingischen Klosterstadt wird in Stein gemeißelt - der Anfang ist gemacht (28.07.2011).

Bild
Bild (Jutta Hoffmann): ”¨Steinmetz Tim war bei der Aufnahme noch nicht ganz fertig, die kleine Raute im oberen Teil des Schlüsselkopfes fehlt noch.
Montrose
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Montrose »

Zugegeben, ein paar Vorteile hat die Aktion. Die Studierenden von Macromedia bekommen ihren Bachelor-Titel. Prof. Dr. Asli Serbest kann sich in deutscher Leitkultur einüben: nämlich jedwede Tradition kaputtzumachen ... nichts anderes bedeutet "Dekonstruktion". Genau dafür hat bereits Bushido den Bambi für "gelungene Integration" bekommen. Und wenn das Ding in vierzig Jahren völlig leer in der Gegend rumsteht, auf ungeweihter Erde, Wohnstatt von Fuchs und Fledermaus, dann haben wenigstens die Gothics eine neue Stätte, wo sie ihre satanischen Rituale auf dem von Hochmut geborenem Altar vollziehen und das Blut von ungezuckerten Jungfrauen schlürfen können.

Macht nur weiter so! Denn wenn keine falschen Propheten auftreten (Apokalypse 16,13), dann vergißt der liebe Herrgott womöglich noch den Tag des Jüngsten Gerichts. :au
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Norbert von Thule »

In der Forumkirche vom 15.01.12:

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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Norbert von Thule »

Heute im Südkurier:
'Campus Galli' stellt sich vor

Klosterstadt bei der CMT: Am Mittwoch kam es in Halle 6 der CMT-Tourismusmesse in Stuttgart, auf der Showbühne des SWR, zu einem Auftritt von Bert M. Geurten, Vorsitzender des Vereins Karolingische Klosterstadt, der „Campus Galli“ den Messebesuchern vorstellte.

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Geurten freut sich, dass „Campus Galli“ bei der Messe gut in den Auftritt des Bodenseestands integriert gewesen sei. Zudem sei er eingeladen worden, die Klosterstadt bei einer Messe in Pforzheim an einem kostenfreien Stand vorzustellen, berichtet Geurten.
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Norbert von Thule »

Gestern im Südkurier:
Professor mit Wurzeln in Meßkirch berät Klosterstadt-Macher

Matthias Becher lebt in Bonn und fühlt sich durch seine Nähe zu Meßkirch zur Mitarbeit im wissenschaftlichen Beirat verpflichtet:

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Bert M. Geurten (links) konnte Matthias Becher (rechts) für die Kolsterstadt begeistern.

Bert M. Geurten, Vorsitzender des Vereins Karolingische Klosterstadt, kündigt es vor kurzem an: Im wissenschaftlichen Beirat, der die Arbeiten auf der Baustelle begleiten wird, soll ein Meßkircher mit dabei sein: Matthias Becher, Professor für die Geschichte des Mittelalters an der Universität Bonn, und gebürtig aus der Heideggerstadt. Der 52-jährige Historiker freut sich über seine neue Aufgabe: „Es ist ein elektrisierender Gedanke, dass Meßkirch mit der Klosterstadt eine weitere Dimension bekommt.“ Läge die Klosterstadt in Bayern oder selbst in Pfullendorf, wüsste er nicht, ob er zugesagt hätte, bekennt er. Durch seine Nähe zu Meßkirch fühle er sich aber verpflichte, mitzumachen.
Dabei hat Becher keine Verbindungen mehr in die Heideggerstadt. Nachdem er 1978 am Heidegger-Gymnasium sein Abitur machte, studierte er in Konstanz und blieb bis 1983 seiner Heimatstadt verbunden, wo er noch in der ersten und zweiten Mannschaft Handball spielte, erinnert er sich. Dann wechselte er nach Paderborn, wo er 1995 Professor wurde und arbeitet seit 1998 an der Universität Bonn. Bis vor kurzem habe er mit seiner Familie noch regelmäßig seine Mutter in Meßkirch besucht, die Ende November nun aber verstorben sei.
Sein Interesse an der Klosterstadt sei es, mitzuhelfen, dass das Projekt wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. „Es ist wichtig, dass eine solche Sache nicht angreifbar wird“, sagt er. Andererseits sei es für den Verein auch wichtig Rückendeckung durch die Wissenschaft zu bekommen und zu zeigen, dass es ihm Ernst sei.
Zum Klosterstadtprojekt gekommen sei er durch Geurten, der per Zufall erfahren habe, dass er aus Meßkirch stammt und sich als Historiker mit der Karolingerzeit beschäftigt. Sein Arbeitsschwerpunkt liege zwar eher in der politischen Geschichte und bei Karl dem Großen „aber von berufswegen wusste ich, dass es den Klosterstadtplan gibt und er in der Stiftsbibliothek von St. Gallen liegt“, räumt er ein. In der Zwischenzeit habe er sich natürlich über das Internet schlau gemacht und die Vorgeschichte des Projekts in Meßkirch recherchiert. Angesichts der Laufzeit des Klosterstadtprojekts spricht er von einer „spannenden“ und „vom wissenschaftlichen Standpunkt her nicht ganz einfachen Sache“. Aufgabe des wissenschaftlichen Beirats werde es so sein, Fragen der Bautechnik gerecht zu werden, um nach menschlichem Ermessen auf der richtigen Seite zu sein wenn es um die Frage geht, ob in der Karolingerzeit tatsächlich mit den selben Mitteln gearbeitet wurde wie dies ab 2013 auf der zukünftigen Baustelle zwischen Rohrdorf und Langenhart geschehen soll.
Das Thema „Mittelalter“ stoße immer auf sehr großes Interesse und bei Geschichtsausstellungen etwa würden die Erwartungen in den Besucherzustrom immer übertroffen, sagt er. „Das ist eine Frage der Organisation“, stellt er mit Blick auf den Fremdenverkehr fest. Wenn in dem Bereich alles gelingt, könne er sich vorstellen, dass die erwartete Zahl der Besucher tatsächlich auch ihren Weg in den südlichen Landkreis Sigmaringen findet.
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Re: Meßkirch will Mittelalter nachbauen

Beitrag von Montrose »

Wer soll in dem "Kloster"friedhof begraben werden?


Tod und Sterben sind ernsthafte Themen. Wenn wir daraus Historienspiele machen, schafft dies das ursprüngliche Thema nicht aus der Welt.
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