Farbiges Mittelalter 01. - 05.03.09
- Norbert von Thule
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Farbiges Mittelalter 01. - 05.03.09
Farbig - das ist wohl das letzte Attribut, das die öffentliche Einschätzung dem angeblich doch so finsteren Mittelalter zu attestieren gewillt wäre. Und dennoch: Farbe(n) bestimmen in wesentlicher Form den mittelalterlichen Alltag und insbesondere den künstlerischen Gestaltungswillen seiner kulturellen Eliten. Dies ist Thema des 13. Symposions des Mediävistenverbandes mit dem Titel "Farbiges Mittelalter?! Farbe als Materie, Zeichen und Projektion in der Welt des Mittelalters", die vom 1. bis 5. März 2009 an der Universität Bamberg stattfinden wird.
Das Thema hat großes Interesse in der mediävistischen Forschung gefunden, so dass auch das Tagungsprogramm außerordentlich umfassend ist. Namhafte Wissenschaftler werden in über 40 Sektionen 130 Referate halten. Das Spektrum reicht von der Archäologie bis hin zur Theologie. Für die interessierte Öffentlichkeit dürften drei Vorträge von besonderer Bedeutung sein. Am Montag, 2. März, um 9 Uhr wird der Vorsitzende des Wissenschaftsrates Prof. Dr. Peter Strohschneider die Tagung mit seinem Vortrag "Mediävistiken und Wissenschaftssystem" eröffnen. Grußworte werden der Präsident der Universität Bamberg Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, der Präsident des Mediävistenverbandes Prof. Dr. Gerhard Krieger sowie Prof. Dr. Elisabeth Vavra von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sprechen. Prof. Dr. Ingrid Bennewitz, Direktorin des Zentrums für Mittelalterstudien der Universität Bamberg, wird zum Thema hinführen.
Der Vortrag des Historikers Prof. Dr. Gerd Althoff, den dieser am Dienstag, 3. März, um 9 Uhr halten wird, trägt den Titel "Finsteres Mittelalter? - Überlegungen zur Dekonstruktion eines Klischees". Am Mittwoch, 4. März, startet die Tagung um 9 Uhr mit dem Vortrag von Prof. Dr. Peter Kurmann "Als die Kathedralen farbig waren ...". Die Eröffnung sowie die beiden Plenarvorträge finden jeweils in der AULA der Universität Bamberg, Dominikanerstraße 2a, statt und sind für alle Interessierten offen. Der Eintritt ist frei. (Quelle: Informationsdienst Wissenschaft)
Themen:
Die Bezeichnung von Farben, Licht und Schatten bei Notker III. von St. Gallen und Notker-Glossator (ca. Mitte des 10. ”“ Mitte des 11. Jahrhunderts) Regine Froschauer, Bamberg
sÁ®n hÁ¢r. ist Á¡lso pÁ¡lme vuÁpfela. suÁ¡rz sÁ¡mo Áªin raban ”“ Zur Metaphorizität althochdeutscher Lexik im Bereich der Farbbezeichnungen Johannes Gottwald und Monika Hanauska
Die gelbe Haut und die Verworfenheit der Seele. Krankheit als Diskriminierung von Andersheit Martin Przybilski
Das Phänomen der farbigen Fassung von Steinskulpturen in mittelalterlichen Kirchenräumen Achim Hubel
Technologische Möglichkeiten der digitalen Modellierung von Farbfassungen aus Sicht der Informatik Christoph Schlieder
Die Computersimulation farbiger Fassungen der gotischen Figuren des Regensburger Doms aus Mittelalter, Renaissance und Barock Friedrich Fuchs
Das Blaue vom Himmel gelogen ”“ oder bunt wie das Leben selbst? Kleiderbeschreibungen in epischen Texten und archäologische Funde im Vergleich Katrin Kania
Bunter Zufall. Vielfarbigkeit in Heinrichs von dem Türlin Diu CrÁ´ne Claudia Lauer
Titurels Leib: Gezeichnet in Grau bÁ® liehtem vel ”“ der colorierte Sippenkörper Susanne Knaeble
Hans Baldung Grien ”“ Farbe im Herbst des Mittelalters Stefan Trinks
Der Blick Gottes. Technik und Theologie in der Licht- und Farbgebung der orthodoxen Ikonen Elisabeth von Erdmann
Auf dem Weg zum liturgischen Farbenkanon. Die Farbenbedeutungen im liturgischen Zeichensystem des Mittelalters Hanns Peter Neuheuser
Farbiger Gottesdienst. Zur Bedeutung der liturgischen Farben in Vollzug und Wahrnehmung der Liturgie im Mittelalter Jürgen Bärsch
In Farbe gebannt ”“ Bildmedien im Kontext des höfischen Fests Ruth Hansmann
Tafelgeschirr und Schmuck. Ein Fest für die Augen Ute Kümmel
Die Farbwörter in zwei spanischen Übersetzungen der Enzyklopädie De Proprietatibus Rerum des Bartholomaeus Anglicus Elmar Eggert
Handbuch der Farbenbedeutung im Mittelalter Rudolf Suntrup und Christel Meier-Staubach
Farbwörter im Mittel- und Frühneuhochdeutschen Hans-Joachim Solms und Alletta Leipold
Dilectus meus candidus: Sinndimensionen der weißen Haut in lateinischen Texten des Mittelalters Carmen Cardelle de Hartmann
Noch ein "weißer Reiter": Zweimal Kaiserbesuch in Paris Georg Jostkleigrewe
Musikalisches Blendwerk oder strukturierendes Element? Melodische Wiederholungen in den Leichs Alexanders und Frauenlobs Achim Diehr
Minne diu verwÁ¦rinne ”“ Farben im Tristan Cora Dietl
Die Verwendung von Weiß und Schwarz durch Wolfram von Eschenbach Stefan Nöth
Farbe contra Form: Überlegungen zu einer Farbästhetik in der Buchmalerei des 11. Jahrhunderts Anja Grebe
Farbiger Innenraum ”“ genealogische Metapher? Barlaam- und Josaphat-Fresken in der Kremser Gozzoburg Gertrud Blaschitz
Die Farbe des Goldes. Glanzvergoldung in der Buchmalerei des Mittelalters Anna Bartl und Manfred Lautenschlager
Goldenes Mittelalter Pia Rudolph
Die Farbe des Himmels: Gold, Weiß und Regenbogenfarben als Darstellungsmodi der Heiligkeit Simona Slanicka
Visionäre Farbigkeit ”“ Anmerkungen zum Liber Scivias der Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179) Wendelin Knoch
Dar umbe muos das ovge sin sunder alle varwe, das es alle varwe gesehen mÁºge ”“ Methoden der Wahrnehmungsintensivierung in Texten der "Deutschen Mystik" Lydia Wegener
Hoch aufgelöste 3D-Dokumentation mittelalterlicher Oberflächen Paul Bellendorf
Die virtuelle Rekonstruktion mittelalterlicher Fassung (I) Sybille Herkner
Die virtuelle Rekonstruktion mittelalterlicher Fassung (II) Christian Barta
Die virtuelle Rekonstruktion mittelalterlicher Fassung (III) Arnulf von Ulmann
Der goldene Bauch des Ungeheuers. Drachenschönheit und Ästhetik im Artusroman Martin Baisch und Beatrice Trinca
Bunte Hunde, farbenfrohe Pferde. Zur Semantik von Farbe und Tier in der mittelhochdeutschen Epik Sabine Obermaier
Farbe und Farbwirkung in der Seidenstickerei des 14. und 15. Jahrhunderts Birgitt Borkopp-Restle
Verblichene Bilder ”“ ”Weißstickerei” in der textilen Kirchenausstattung und ihre Lesbarkeit Stefanie Seeberg
Ein mittelalterliches Reliquiar aus Dortmund-Barop. Die Herausforderung der Konservierung Elke Michler
Die Figurenlehre in Augustinus’ Konzeption einer christlichen Rhetorik (De doctrina christiana 4) Jochen Schultheiß
Was geschieht, wenn Thomas von Aquin rot sieht? Ein Beitrag zur Debatte um die hylemorphistische Erkenntnistheorie Uwe Voigt
Sicut se habent colores ad visum, ita se habent phantasmata ad intellectum. Aristotelische Licht- und Farbmetaphorik in der Erkenntnislehre des Thomas von Aquin (” 1274) Thomas Marschler
Das Leiden Christi in Farbe. Die Funktion der Bühnenanweisungen im “Donaueschinger Passionsspiel” Regina Toepfer
Bezeichnungen von Fellfarben beim Pferde und deren Interpretation im Mittelalter. Ein Vergleich von Orient und Okzident Jasmine Dum-Tragut
Bunte Hunde. Tierische Farbexoten im höfischen Roman Viola Wittman
Es gehört mehr zum Tanze als rote Schuhe. Über die mittelalterlichen Hintergründe eines modernen Stereotyps Gregor Rohmann
Das Ende des Mittelalters als Ende der Farbe: Vom Drucken als schwarzer Kunst, bunten Blättern und mediengeschichtlichen Konstrukten Peter Schmidt
Die “farbige” Traumwelt des Mittelalters am Beispiel der romanischen Lyrik des 12. und 13. Jahrhunderts Grazyna Maria Bosy
Farb- und Sprachspiele im Reisebericht des Jean de Mandeville Susanne Reichlin
Warten auf das Himmelreich. Spätgotische Wandmalereien in der Grabmalskunst der Südlichen Niederlande Anna Bergmans
Edelsteinallegorese ”“ Farbe als religiöser Zeichenwert in der Dichtung “Vom Himmlischen Jerusalem” der Vorauer Handschrift (12. Jh.) Ingvild Richardsen
Zur Restaurierung der Farbfassung eines mittelalterlichen Kruzifixes in Schaftlach. Farbbefund - Vermittelbarkeit - Umsetzung Hans Rohrmann
Wenn die Farbe fehlt: Gedanken zum Wappenanhänger aus der Wüstung Marsleben bei Quedlinburg Thomas Küntzel
Diplomatik und identifikatorische Farben Heide Dienst
Das Turnier ohne Zuschauer: Sprachliche Gestalt und historischer Gehalt in Konrads von Würzburg "Turnier von Nantes" Wolfgang Achnitz
Die Farben der Minne. Farbsymbolik und Autopoiesie im Gürtel Dietrichs von der Glezze Silvan Wagner
"Partonopier und Meliur" im Zauberlicht ”“ Sinnlichkeit im Schatten auf der Liebe Corinna Virchow
Die Farbe der Erinnerung Isabel Habicht und Björn Reich
Kunst und Kultur im Mittelalter: Farbschemata und Farbsymbolik Marina Linares
Farbenherstellung und -verwendung in der Buchmalerei. Rezeptliteratur und Befunde Robert Fuchs und Doris Oltrogge
"Taten des Lichts" ”“ Farbiger Text als Funktion eines Neuen Sehens zwischen Materialität und Imagination Sandra Markewitz
Farbwörter im Mittelschottischen Nicole Meier
Zwischen Albertus Magnus und youporn: Der Mythos der Schwarzen Sexualität und seine mittelalterlichen Wurzeln Hiram Kümper
Farbspiele in Kudrun und Parzival Beatrice Michaelis
Andersfarbigkeit und Erotik in der Figurenkonzeption: Zu Visualisierungsstrategien und Medienwechsel am Beispiel mittelalterlicher Handschriften Simone Schultz-Balluff
Die Farben des Mittelalters aus der Sicht des Naturwissenschaftlers Heinz Langhals
Der altfranzösische FarbwortschatzBarbara Schäfer-Prieß
Der schwierige Weg der blauen Ritter. Literarische und höfische Monochromie im Spätmittelalter Stephan Selzer
Polychromie mittelalterlicher Malerei Delia Kottmann
Nihil pigmenti aut artis ”“ Farbverzicht als Objektivitätsgewinn in den Bildern neuer Heiliger im Quattrocento Urte Krass
Der finstere Norden: Ursprung allen Übels! Heiko Hiltmann
Red as Blood, Pale as Grass, Blue as Hell: Colourful Emotions in the Sagas Ármann Jakobsson
wÁ®z alse ein swane ”“ brÁ»n alse ein bere ”“ rÁ´t. Farbe und Ordnung in Heinrichs von Veldeke 'Eneasroman' Britta Bußmann
Illusion und Interpretation ”“ Die dekorativen Ausmalungssysteme spätromanischer Kirchenbauten im Rheinland Michael Overdick
Die Rekonstruktion der "farbigen" Mentalität im Mittelalter Oleksandr Oguy
Der Dom zu Meißen ”“ Ein steinsichtiger Bau im farbigen Mittelalter?! Katja Schröck
Rote Juden und Rotwelsch: die Farbe der Falschheit im hohen Mittelalter in Text und Bild. Vorüberlegungen zu einer Theorie der volkstümlichen Rezeption gelehrter Farbenlehren Andrew Colin Gow
Farbige Schurken, bunte Heilige ”“ Farbe und Kleidung als Träger von Charaktermerkmalen und Eigenschaften Justyna Gralak
Metalle und ihre Farbigkeit in der Glasmalerei und im Original Christof Krauskopf
Malerei im großen Rahmen Frank Martin
Die Harnfarbbezeichnungen im Fasciculus medicine von Johannes von Ketham und ihre italienischen und spanischen Übersetzungen Hans Geisler und Stefanie Zaun
Farbe und Textstruktur in der medizinischen Rezeptliteratur Gundolf Keil
The terms of colours and their changes in the Strasbourg family text Sylvie Neven und Robert Möller
ir strÁ¢zen glizzen sÁ´ der snÁª. Verwendung von Licht und Farben in den phantastisch-abenteuerlichen Orientdarstellungen Leila Werthschulte
Ir rÁ´senvarwen rÁ´ter munt ”“ der was sÁ´ minneclÁ®che gevar. Über konkrete und unkonkrete Farbbezeichnungen mit -varw Birgit Herbers
(Website: www.farbiges-mittelalter.de)
- Stephan von Ibelin
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Aaaaaalsooooo....
Ich muß da - glaube ich - mal was klarstellen. Nach neuesten Erkenntnissen und Bodenfunden seitens namhafter Pfälzer Mediävisten war das Mittelalter NICHT bunt, sondern schwarz-weiß bzw. bestenfalls aus 256 Graustufen zusammengesetzt.
Den besten Beweis dafür findet der interessierte Internetbenutzer unter http://www.arx-ibelin.de.
Ich muß da - glaube ich - mal was klarstellen. Nach neuesten Erkenntnissen und Bodenfunden seitens namhafter Pfälzer Mediävisten war das Mittelalter NICHT bunt, sondern schwarz-weiß bzw. bestenfalls aus 256 Graustufen zusammengesetzt.
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Pax vobiscum
Stephan von Ibelin, Bailli von Jerusalem, Herr von Ibelin
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Aber wenns doch wahr ist und stimmtRodebert Freih. zu Raeren hat geschrieben:Alter spamer
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